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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Alle fiebern darauf, den süßen neuen MTV-Moderator Random Alvarez hautnah zu erleben, der die blöde Diskussionsrunde moderieren wird, weswegen Lucy und ihre Freundinnen schon jetzt völlig gaga sind.
    Aber da sind sie nicht die Einzigen. Kris Parks (die zufälligerweise eine tiefe Abneigung gegen mich hegt, auch wenn sie versucht, es sich nicht anmerken zu lassen, weil ich jetzt ja eine Nationalheldin bin, aber an der Art, wie sie immer »Hi, Sam. Wie geht’s dir?« sagt, merke ich genau, dass ihr Hass unter der Oberfläche weitergärt und brodelt) hat vor Kurzem die volle Panikattacke bekommen, weil sie plötzlich der Meinung war, sie würde sich trotz ihres aus allen Nähten platzenden Stundenplans nicht genug engagieren. (Dabei ist sie schon Kapitän der Cheerleader, sitzt in lauter Hochbegabtenkursen und ist Stufensprecherin.) Deshalb hat sie einen neuen Verein gegründet, der sich »Der Richtige Weg« nennt und sich zum Ziel gesetzt hat, Jugendliche dazu zu bringen, sich das Recht »zurückzuerobern«, Nein zu Drogen, Alkohol und Sex zu sagen.
    Ich habe bis jetzt ehrlich gesagt noch nicht gemerkt, dass uns irgendwer dieses Recht streitig machen will. Soweit ich weiß, ist noch nie jemand dafür beschimpft worden, dass er gesagt hat: »Nein danke, ich will kein Bier bzw. keinen Joint und keinen Sex.« Na ja, außer vielleicht manche Mädchen von ihren blöden Freunden, wenn sie nicht mit ihnen ins Bett gehen wollten.
    Allerdings ist mir aufgefallen, dass Kris Parks und ihre Vereinsgenossinnen vom »Richtigen Weg« die Ersten sind, die keine Hemmungen haben, andere Mädchen als Schlampen zu beschimpfen, sobald durchsickert, dass sie mit ihren Freunden im Bett waren. Sie sagen es ihnen sogar mitten ins Gesicht.
    Als Vorsitzende des »Richtigen Wegs« soll Kris bei der Diskussionsrunde mit dem Präsidenten als Schülervertreterin teilnehmen. Jetzt redet sie den ganzen Tag nur noch davon, dass das ihre große Chance ist, sämtliche Eliteunis des Landes mit ihrem Fernsehauftritt zu beeindrucken, die dann natürlich auf Knien vor ihr herumrutschen und betteln werden, sie solle doch bitte an ihrer Uni studieren. Ach ja, und dass sie Random Alvarez kennenlernen und ihm ihre Handynummer zustecken wird und dass er sich dann bestimmt in sie verliebt.
    Als würde Random Kris auch nur eines Blickes würdigen – soweit ich weiß, ist er zurzeit mit Paris Hilton zusammen. Wobei »zusammen sein« das, was die beiden miteinander tun, wahrscheinlich nicht ganz trifft.
    »Und nur zu deiner Information«, sagte ich zu Lucy. »Das ist auch genau der Grund, warum ich es getan habe. Also, meine Haare zu färben. Ich brauche für die Diskussionsrunde einen neuen Look. Damit ich nicht so nach… nach Präsidentenretterin aussehe, verstehst du?«
    »Tja, das ist dir wahrlich gelungen«, sagte Lucy nur trocken. Und dann murmelte sie noch: »Mom bringt dich trotzdem um«, und tippte schnell eine Nachricht an Jack, von dem während unserer kleinen Unterhaltung zwei Mails gekommen waren, die sie aber ignoriert hatte. Wahrscheinlich war er schon in Panik, weil sie ihm nicht umgehend geantwortet hatte. Bestimmt dachte er, sie wäre gerade mit ihrem anderen Freund beschäftigt (dem imaginären Freund aus dem Einkaufszentrum) und würde ihn deshalb vernachlässigen.
    Das schloss ich jedenfalls aus dem ärgerlichen ersten Pling und dem kurz darauf folgenden zweiten Pling seiner eingehenden Nachrichten.
    Ich redete mir ein, dass mir Lucys Meinung egal war: Was weiß die schon von Trends? Ja, okay, sie liest jeden Monat die »Vogue« von der ersten bis zur letzten Seite, aber die »Vogue« zeigt nicht die Art von Look, den ich im Auge habe. Im Gegensatz zu Lucy, die eine Anhängerin des aktuellen Modediktats ist, strebe ich nach einem unverwechselbaren individuellen Stil und lasse mir nicht von irgendwelchen Zeitschriften vorschreiben, wie ich mich anzuziehen habe.
    Oder von Ashlee Simpson.
    Allerdings hätte ich wenigstens von unserer Haushälterin Theresa, der ich begegnete, als ich nach unten ging und mir meine Jacke anzog, um in die Stadt zu fahren, eine etwas positivere Reaktion auf meinen neuen Look erwartet.
    » Santa Maria , was hast du mit deinen Haaren angestellt?«, wollte sie wissen.
    Ich fasste mir instinktiv an den Kopf. »Gefällt’s dir nicht?«
    Theresa schüttelte bloß den Kopf und rief ein weiteres Mal die Mutter von Jesus an. Wobei mir nicht ganz klar ist, inwieweit sie glaubte, die könne in diesem Fall behilflich
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