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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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an, dem fast die Augen aus dem Kopf fielen, dann sah ich Dauntra an und grinste.
    »Ja«, sagte ich. »Ja, der hat echt Spaß gemacht.«
    »Und? Wie war Thanksgiving bei dir?« Das fragte David mich, als wir uns das nächste Mal sahen, was erst am folgenden Dienstag war. Im Aktzeichenkurs von Susan Boone.
    Er grinste, weil er einen Witz gemacht hatte, aber ich antwortete ihm trotzdem mit todernster Miene.
    »Soll ich dir mal was sagen?«, entgegnete ich. »Ziemlich gut. Wie war deins?«
    »Genial.« Er zwinkerte mir zu. »Mein bestes Thanksgiving überhaupt.«
    Wir saßen beide nebeneinander und grinsten uns dämlich-verliebt an, bis Rob mit seinem Zeichenblock an uns vorbeihastete und murmelte, er hätte seine weichen Bleistifte vergessen. In diesem Moment erinnerten wir uns daran, dass wir nicht allein waren, und legten schnell unsere Zeichenkohle und die Radiergummis zurecht.
    Aber ich lächelte immer noch. Weil meine Befürchtung nämlich nicht eingetroffen war. Die Befürchtung, dass Paare, nachdem sie das erste Mal miteinander geschlafen haben, an nichts anderes mehr denken können.
    So ist es nämlich gar nicht. Ich meine, ich denke schon dran. Oft und viel sogar.
    Aber nicht ausschließlich.
    Und ich weiß, dass David auch noch an andere Sachen denkt. Das merke ich daran, dass sich unsere Beziehung im Grunde nicht geändert hat. Er ruft mich nach wie vor jeden Abend vor dem Schlafengehen und jeden Morgen nach dem Aufstehen an.
    Weshalb er auch einer der ersten Menschen war, dem ich erzählte, was es für drastische Veränderungen bei uns zu Hause gab. Und als ich am Montag in die Schule kam, stellte ich fest, dass sich dort über Thanksgiving auch so einiges verändert hatte… Zum Beispiel hatte sich »Der Richtige Weg« aufgelöst, weil sämtliche Mitglieder ausgetreten waren – bis auf Kris Parks.
    Aber das war nicht alles. Ich erfuhr auch, dass Kris Parks nicht mehr Sprecherin der elften Klassen war. Man kann nämlich nicht gegen den Verhaltenskodex der Schulordnung verstoßen (wie Kris es getan hat, indem sie mich vor allen anderen als Schlampe beschimpft hat) und erwarten, dass man dieses Amt behalten darf. Als Schülervertreterin muss man nämlich den anderen mit gutem Beispiel vorangehen.
    Und deshalb musste Frau Rider, die Beratungslehrerin unseres Jahrgangs, die bisherige Vizesprecherin zur Sprecherin ernennen, bis dann im Frühjahr eine neue Sprecherin gewählt werden kann.
    Ein paar Leute, okay, hauptsächlich Catherine, Deb Mullins, Lucy und Harold, waren der Meinung, ich solle mich aufstellen lassen. Als Stufensprecherin.
    Aber ich habe abgelehnt. Ich habe mit meinem Aktzeichenkurs, dem Job in der Videothek und meinem Amt als Jugendbotschafterin bei der UNO wahrlich schon genug um die Ohren, vielen Dank.
    Außerdem muss man seine Schule wirklich toll finden und dahinterstehen, wenn man Sprecherin ist. Und das tue ich nicht. Meine Schule toll finden, meine ich.
    Aber ich muss zugeben, dass sie mir in letzter Zeit ein bisschen besser gefällt.
    »Hey, rate mal, wer kommendes Wochenende zu so einem Benefizdings nach Kalifornien fliegt?«, fragte David mich.
    »Lass mich raten.« Ich stellte meinen Zeichenblock aufs Brett. »Deine Eltern?«
    »Ganz genau. Und sie bleiben bis Sonntagabend weg. Ich habe das ganze große Weiße Haus für mich allein.«
    »Wie schön für dich«, sagte ich. »Du kannst Bob-Seger-CDs auflegen und in Unterhose und Sonnenbrille durchs Haus tanzen.«
    »Ich habe mir überlegt, dass es sicher noch lustiger wäre, wenn du vorbeikommen würdest«, sagte David. »Wir können uns den neuen Mel-Gibson-Film anschauen.«
    »Ich müsste vorher meine Eltern fragen«, sagte ich. »Aber… ich könnte mir vorstellen, dass sie es mir erlauben.«
    »Fabelhaft«, sagte David.
    »Hallo allerseits!« Susan Boone kam mit einem lethargischen (Wort aus dem Fremdwörterlexikon, das »träge« bedeutet) Terry im Schlepptau ins Atelier gestürzt. »Sind alle da? Sind alle so weit? Terry, wenn du nichts dagegen hättest…«
    Terry zog seinen Bademantel aus und legte sich auf das Podest. Es dauerte nicht lang, und er war eingeschlafen, was ich daran merkte, dass sich seine Brust im Takt eines sanften Schnarchens langsam hob und senkte.
    Als ich ihn diesmal zeichnete, versuchte ich, mich aufs Ganze zu konzentrieren und nicht auf die Einzelteile. Ich skizzierte erst den Raum um ihn herum und dann ihn und versuchte, die Zeichnung so aufzubauen, wie man ein Haus aufbaut – mit einem soliden
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