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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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»Was hast du denn gedacht?«
    »Aber du warst mit Jack doch drei Jahre lang zusammen.«
    »Na und?« Für jemanden, der mir so nonchalant (Wort aus dem Fremdwörterlexikon, das »lässig, ungezwungen« bedeutet) Verhütungsmittel und Sextipps gegeben hatte, reagierte Lucy überraschend empört auf die Unterstellung, sie könne etwas anderes als unschuldig und rein wie frisch gefallener Schnee sein. »Natürlich wollte er mit mir schlafen, aber ich habe gesagt, das kommt gar nicht in die Tüte!«
    »Aber Lucy!«, rief ich. »Der Verhütungsschaum! Und die Kondome! Die hast du mir doch besorgt!«
    »Ja klar«, sagte Lucy wieder ganz sachlich. »Ich konnte dich doch nicht selbst zur Drogerie gehen lassen, das hätte am nächsten Tag sicher in allen Zeitungen gestanden. Ich meine, das war ja noch vor deinem Fernsehauftritt, in dem du klargemacht hast, dass du kein Problem damit hast, wenn andere über deine intimsten Geheimnisse Bescheid wissen.Aber das heißt doch nicht,dass ich das Zeug jemals benutzt hätte. Den Schaum, meine ich. Ich weiß bloß, wie er funktioniert. Von Tiffany.«
    »Aber…« Da gab es noch etwas, was ich überhaupt nicht begriff. »Du hast dich doch vor ein paar Tagen in der Cafeteria selbst als Schlampe bezeichnet.«
    »Ja und?« Lucy warf ihr goldrot schimmerndes Haar zurück. »Catherine doch auch.«
    Ich sah sie komplett geschockt an.
    »Dann… dann hast du das also nur für mich gemacht? Und du und Jack… ihr habt die ganze Zeit nie… ihr habt nie…?«
    »Miteinander geschlafen?« Lucy schüttelte den Kopf. »Niemals. Ich habe dir doch gesagt, dass er nicht der Richtige war.«
    »Aber… aber ich hätte gedacht, dass er es war. Jedenfalls lange Zeit. Du kannst mir nicht erzählen, dass du das nicht gedacht hast. Du hast mir doch sogar selbst gesagt, dass er dein Erster war.«
    »Ja, der Erste, in den ich verliebt war«, sagte Lucy. »Meine erste große Liebe. Aber eben nicht mein Erster.«
    Ich traute meinen Ohren nicht. »Aber warum denn nicht?«
    »Keine Ahnung.« Lucy zuckte mit den Achseln. »Ich meine, ja klar, es gab schon Phasen, wo ich dachte, er könnte es sein. Also, der Richtige. Aber ich war mir eben nie wirklich sicher, verstehst du? Nicht so, wie du dir bei David sicher bist. Oder ich mir jetzt bei Harold.«
    »Du glaubst, dass Harold… dein Erster sein wird?«, fragte ich.
    Ich muss wohl das Gesicht verzogen haben, als ich das sagte, weil Lucys Miene plötzlich trotzig wurde. »Ja, das glaube ich. Wieso? Was hast du gegen Harold?«
    »Gar nichts«, sagte ich hastig. »Ich bin mir sicher, dass ihr sehr glücklich miteinander werdet. Später, meine ich. Wenn du den Uni-Einstufungstest bestanden hast und so.«
    Lucy war anscheinend besänftigt, denn sie sagte milder: »Okay, und jetzt erzähl mir alles. Hat es wehgetan? Haben seine Eltern Verdacht geschöpft? Wo habt ihr es überhaupt gemacht, in seinem oder in deinem Zimmer? Wo waren die Sicherheitsbeamten? Die waren aber nicht dabei, oder? Und wie…?«
    Die Fragen hörten gar nicht mehr auf.
    Und obwohl ich eigentlich immer noch zu geschockt war, um sie wirklich zu beantworten, versuchte ich es.Weil ich es ihr schuldig war. Viel mehr, als ich vorher geahnt hatte.
    Das war das Mindeste, was ich tun konnte, um den Gefallen wieder gutzumachen, den sie mir getan hatte.
    Außerdem – wozu hat man eine Schwester?
    Als ich am späten Nachmittag meine Schicht in der Videothek antrat, winkte mir Dauntra von der Kassentheke aus begeistert zu. »Hey, Sam! Da bist du ja!«
    Also war sie anscheinend doch nicht sauer auf mich. Dabei war ich mir da ziemlich sicher gewesen. Schließlich hatte sie recht gehabt, dass der Präsident mich für seine Kampagne vor den Karren hatte spannen wollen.
    Auch wenn ich in letzter Minute noch abgesprungen war.
    »Hey D«, begrüßte ich sie und schob mich hinter die Theke. »Wie war dein Thanksgiving?«
    »Scheiße.« Dauntra verzog das Gesicht. »Und bei dir? Warst du bei deiner Großmutter?«
    »Ursprünglich war das so geplant«, sagte ich. »Aber dann bin ich stattdessen nach Camp David gefahren.«
    Dauntra stieß einen schrillen Pfiff aus. »Camp David? Wo der Präsident sich erholt?«
    »Genau«, bestätigte ich.
    »Wow« Dauntra schüttelte den Kopf. »Und das hat er dir erlaubt? Nachdem du ihn im Fernsehen so fertiggemacht hast?«
    »Ich habe ihn nicht fertiggemacht«, sagte ich unbehaglich. »Ich habe ihn bloß darauf hingewiesen, dass es vielleicht bessere Möglichkeiten gibt als die, die er
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