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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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könnte mich verfahren oder von Mädchenhändlern entführt und als Sexsklavin verkauft werden (was in Einkaufszentren im Mittleren Westen übrigens viel häufiger passiert als in U-Bahnen… das weiß ich, weil ich mit Rebecca mal eine Doku darüber gesehen habe), sondern wegen des Zwischenfalls mit den Johnsons. Leider sind sie nicht so besorgt um mich, dass sie mir verbieten würden, in der Potomac Videothek zu jobben.
    Aber ich habe sofort gemerkt, dass meine neue Haarfarbe ihre Wirkung tat. Niemand in der U-Bahn erkannte mich. Niemand musterte mich stirnrunzelnd, als würde er sich erinnern, wo er mich schon mal gesehen hatte. Ich fuhr friedlich und unbelästigt bis zur R Street, Ecke Connecticut Avenue, wo Susan Boone ihr Atelier hat, ohne dass mich auch nur ein einziger Fahrgast gefragt hätte: »Sag mal, bist du nicht Samantha Madison?« oder: »Hey, kam letzten Sommer nicht ein Film über dich im Fernsehen?«
    Ich war so erleichtert darüber, ausnahmsweise mal nicht erkannt worden zu sein, dass ich sogar am »Static«, meinem Lieblingsplattenladen direkt neben dem Atelier, vorbeiging, ohne reinzuschauen, ob sie irgendwelche guten neuen Sachen reinbekommen hatten… ich blieb nur kurz stehen, um mein Spiegelbild in der Schaufensterscheibe zu bewundern. Ich war überglücklich, dass ich anscheinend so anders aussah, dass mich niemand mehr erkannte.
    Denn anders hieß für mich auf jeden Fall besser .
    Wobei ich nicht weiß, ob David, der ein paar Minuten nach mir im Atelier ankam, derselben Meinung war. Er streifte mich nur mit einem flüchtigen Blick und ging an mir vorbei, als würde er mich nicht kennen.
    Erst als er mich noch mal gründlicher ansah, dämmerte ihm, dass das Mädchen, das auf der Zeichenbank saß, wirklich ich war.
    Aus seinem Gesichtsausdruck war nicht zu schließen, ob er meine schwarz gefärbten Haare gut fand oder nicht. Okay, er lächelte, aber das hatte nichts zu bedeuten. David ist nämlich immer gut gelaunt. Übrigens ganz im Gegensatz zu Jack, Lucys Freund, der oft miese Laune hat, dabei ist David auch ein Künstler genau wie Jack und hat wahrscheinlich sogar noch mehr Talent als er. Auch wenn das jetzt nur meine persönliche Meinung ist.
    Ich finde auch, dass David viel hübscher ist als Jack. Seine Augen sind nämlich richtig grün. Doch, echt. Nicht so bräunlich grün, sondern richtig knallgrün, wie das Gras auf einer Frühlingswiese, und er hat schöne dunkle Locken.
    Wobei ich jetzt keinen Wettbewerb starten möchte, wer den hübscheren Freund hat – ich oder meine Schwester.
    Aber es ist nun mal eine Tatsache, dass mein Freund hübscher ist. Obwohl wir jetzt schon seit über einem Jahr zusammen sind, macht mein Herz jedes Mal einen kleinen Salto, wenn ich ihn sehe. Keine Ahnung, woran das liegt. Rebecca nennt es Tremor . Mir ist egal, was es ist oder wie man es nennt, ich weiß nur, dass ich David liebe. Er ist einfach so… präsent . Wenn er in einen Raum kommt, kommt er nicht bloß rein, er füllt ihn aus . Was vielleicht auch daran liegt, dass er so groß ist und so kräftig. Wenn er mich küssen will, muss er sich richtig zu mir runter-beugen, um meine Lippen zu erreichen, und oft nimmt er dann mein Gesicht in beide Hände… O Gott, da krieg ich richtig weiche Knie.
    Aber noch toller finde ich diesen Blick, mit dem er mich manchmal ansieht… jetzt gerade zum Beispiel.
    Meine Eltern haben nicht nur die fixe Idee, dass wir unbedingt lernen sollen, mit Geld umzugehen, sie wollen uns auch zu mehr Selbstständigkeit erziehen, weshalb wir seit Neuestem, damit wir zu mündigen (d. h. sauber gekleideten) Staatsbürgern heranwachsen, unsere Wäsche selbst waschen müssen, statt sie Theresa in den Wäschekorb zu werfen. Weil ich vergessen hatte, meine Sachen zu waschen, und nichts Sauberes mehr im Schrank lag, hatte ich das schwarze T-Shirt angezogen, das Nike mir geschickt hatte, vielleicht für meinen nächsten Fernsehauftritt, damit ich ein bisschen Schleichwerbung für sie mache.
    Okay, das ist natürlich definitiv ein Vorteil meines Daseins als Nationalheldin. Dass ich von allen möglichen Firmen Gratisklamotten geschickt bekomme, meine ich.
    Ich finde die Sachen von Nike zwar cool, habe aber keine Lust, als kostenlose Werbeträgerin für sie herzuhalten, und hatte das T-Shirt deshalb bis jetzt noch nicht angehabt. Weshalb mir – bis ich Davids Blick bemerkte – gar nicht aufgefallen war, dass es anscheinend ziemlich sexy war. Ich habe keine so besonders großen
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