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Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Titel: Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
Autoren: Integral Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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eine ungeahnte geistige Klarheit. Und mit dieser Klarheit kam eine Erkenntnis, die mich vollkommen umhaute.
    »Udo«, sagte ich zu mir, »es kann doch wohl nicht sein, dass du die Dinge, die dir guttun, immer nur dann tust, wenn es dir schlecht geht!« Ich nahm mir vor, fortan immer die Dinge zu tun, die mir guttun, und zwar vollkommen unabhängig davon, ob ich mich in einer Krise befand oder nicht. Ich nahm mir vor, auch dann weiter zu meditieren, mich weiter vernünftig zu ernähren und mir Zeit für mich selbst zu nehmen, wenn ich mich das nächste Mal verlieben würde.
    Es kann doch wohl nicht sein, dass du die Dinge, die dir guttun, immer nur dann tust, wenn es dir schlecht geht!
    Aber wie es im Matthäus-Evangelium so schön heißt: »Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach.« Sie kennen das vielleicht ja selbst: Am Silvesterabend nehmen Sie sich vor, im neuen Jahr mehr Sport zu treiben, mehr Obst und Gemüse zu essen, weniger zu trinken, mit dem Rauchen aufzuhören und so weiter. Und was passiert dann am 3. Januar? Da marschieren die Ausreden auf, wie die Rote Armee am 1. Mai in Moskau: Auf dem Sofa ist es doch so gemütlich; Pommes schmecken doch wirklich lecker; ein Gläschen mehr kann doch wohl nicht schaden; diese eine Zigarette wird mich ja wohl nicht gleich umbringen oder?
    Äußerlich hatte ich alles, innerlich fühlte ich mich leer.
    Und so geschah es trotz meiner vielen guten Vorsätze wieder, dass ich mich in den Anforderungen der äußeren Welt verlor und wieder in denselben Trott hineingeriet. Als mir das bewusst wurde, habe ich meinem Kompagnon Anteile abgekauft, mich mehr und mehr von ihm getrennt und mein eigenes Ding durchgezogen. Ich wechselte ins Eventmanagement, organisierte Großveranstaltungen, machte Marketing, führte Frauenzeitschrif ten auf dem Markt ein, verdiente viel Geld, gewann Preise und bekam internationale Auszeichnungen. Aber wieder kam ich an einen Punkt, an dem mir klar wurde, dass ich nach Abschluss eines Projektes zwar einen dicken Scheck in den Händen hielt, aber kein ehrliches Dankeschön bekommen und keine echte Wertschätzung erhalten hatte. Äußerlich hatte ich alles, innerlich fühlte ich mich leer.
    Der Fluch des Wünschens, der Segen des Wünschens
    Ich verlor die Lust an dieser Art von Arbeit und wünschte mir mehr Zeit für mich selbst. Mir wurden die vielen Anrufe zu viel und ich wünschte mir mehr Ruhe im Büro. Mir wurden die Ansprüche der Kunden zu viel, und ich wünschte mir, sie würden mich doch endlich in Ruhe lassen. Und was geschah? Plötzlich wurde mir klar, dass meine Firma kurz vor dem Bankrott stand, weil mir die Kunden weggeblieben waren. Ich hatte tatsächlich mehr Zeit für mich, ich hatte mehr Ruhe im Büro, ich wurde in Ruhe gelassen – und ich war fast pleite. Dass meine Wünsche auf so verhängnisvolle Weise Wirklichkeit geworden waren, wurde mir aber erst später bewusst.
    Das mit dem Wünschen ist eben so eine Sache. Man muss sehr genau formulieren, was man sich wünscht, sonst kann es einem ergehen wie mir oder diesem Freund von mir, der sich wünschte, mit mehreren Frauen zusammenzuleben. Was geschah? Er verliebte sich in eine Frau mit vier Töchtern, die zudem noch in der Pubertät waren. Als er sie heiratete, war sein Wunsch in Erfüllung gegangen, aber nicht so, wie er es eigentlich gedacht hatte.
    Achte darauf, was du dir wünschst. Es könnte wahr werden.
    Natürlich gab es auch einige äußere Umstände, die bedingten, dass ich kurz vor dem Bankrott stand. So wurden zum Beispiel von einem Regisseur, mit dem ich zusammengearbeitet hatte, Gelder unterschlagen, die ich bis heute nicht zurückbekommen habe. Beim Film Der Ring des Buddha , der übrigens von dem großartigen Schweizer Toni Hagen, dem Mitbegründer der modernen Entwicklungshilfe, handelt, zerstörte das Kopierwerk 20 Minuten des fertigen Films, wodurch unersetzliches Originalmaterial verloren ging, was einen immensen Schaden verursachte, den die Versicherung nicht bezahlen wollte. Es häuften sich viele Kleinigkeiten, die aber in der Summe eine solche Macht hatten, dass sie mich an den Rand des finanziellen Abgrunds brachten.
    Aufgrund meiner Meditationserfahrung gelang es mir dieses Mal, mich aus der Situation herauszunehmen und sie quasi von außen zu betrachten. Ich schaute mir ohne emotionale Beteiligung an, was eine Insolvenz für mich und meine Familie bedeuten würde.

    Ein Experiment:
Nehmen Sie sich aus einer Situation heraus
    Beginnen Sie mit etwas
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