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Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Titel: Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
Autoren: Integral Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Sinn des Lebens
    oder
    Wie Bleep nach Deutschland kam
    Ich erkannte, dass ich es nicht auf die Außenwelt schieben konnte, dass ich mich jetzt in dieser Lage befand. Ich konnte niemandem die Schuld daran geben, ich war selbst dafür verantwortlich. Mit dieser Erkenntnis kam eine große Freiheit.
    Wenn ich mich in diese Lage gebracht hatte, dann konnte ich mich auch daraus befreien. Wäre ich ein Opfer der Umstände, so könnte ich nichts tun und müsste mich diesen Umständen fügen. Aber ich selbst war es, der mein Leben in diese oder jene Richtung lenken konnte.
    Ich hatte mich in diese Situation hineinmanövriert, also konnte ich mich auch wieder herausmanövrieren.
    »Worum geht es im Leben?«, »Welchen Sinn macht das alles?«, »Warum leide ich?«
    Diese Fragen stellte ich mir zum ersten Mal, als ich, ausgelöst durch einen heftigen Liebesschmerz, in eine tiefe Sinnkrise gestürzt wurde. Mich beschäftigte aber merkwürdigerweise nicht so sehr die Frage, warum sich meine Freundin von mir getrennt hatte, was ich wohl falsch gemacht hatte und ob ich in Zukunft Frauen überhaupt noch trauen sollte, sondern ich wollte wissen, was es mit Schmerz und Leiden überhaupt auf sich hat und welche Antworten die Religionen auf das Thema geben. Ich wollte den Mechanismus verstehen, der hinter dem Schmerz einer Trennung steckt.
    Ich fing also an, mich intensiv mit der Bibel auseinanderzusetzen, las auch andere Bücher, zum Beispiel die Bhagavadgita , eines der heiligen Bücher des Hinduismus, sowie verschiedene buddhistische Schriften. Der Buddhismus sprach mich von Anbeginn am meisten an, da er mir die überzeugendsten Antworten zu geben schien. So setzte ich mich also inmitten der Hölle des Leides, die ich körperlich wie psychisch durchlebte, mit den Ursachen des Leidens und dem Weg zu seiner Überwindung auseinander.
    Welchen Sinn hat das Leiden? Ist es blind, fällt es zufällig über uns her oder soll es uns etwas zeigen? Soll uns das Leid vielleicht dazu bewegen, unsere bisherige Lebensweise, unsere Ansichten und Verhaltensweisen infrage zu stellen? Leiden wir vielleicht, weil unsere Entscheidungen uns an einen Punkt geführt haben, an dem es so nicht mehr weitergehen kann? All diese Fragen schwirrten mir durch den Kopf. Und für jede Antwort, die ich glaubte, gefunden zu haben, kamen mir gleich drei neue Fragen.

    Welchen Sinn hat das Leiden? Ist es blind, fällt es zufällig über uns her oder soll es uns etwas zeigen?
    Von der ersten theoretischen Auseinandersetzung mit dem Buddhismus war es dann nur ein kleiner Schritt zur praktischen Umsetzung. Ich begann regelmäßig zu meditieren, was mir unglaublich guttat. Die Meditation wirkte sehr befreiend auf mich, und es schien mir, als würde mir eine schwere Last von den Schultern fallen. Und als ich mich nach einiger Zeit auf die Waage stellte, sah ich zu meinem Erstaunen, dass die psychische Last, die von mir abgefallen war, durchaus eine physische Entsprechung hatte. Ich stellte nämlich fest, dass ich tatsächlich ganze zehn Kilo abgenommen hatte.
    Ich starrte die Waage immer wieder an, vermutete zunächst einen Defekt, aber es war ja nicht zu leugnen, dass ich mich insgesamt leichter, beschwingter und lebendiger fühlte. Zum ersten Mal sah ich mit eigenen Augen, dass der Geist einen Einfluss auf den Körper hat. Und was für einen! Ich war im wahrsten Sinne des Wortes »erleichtert«.
    Und noch mehr als das. Ich hatte das Gefühl, mir selbst ganz nah zu sein. Zum ersten Mal spürte ich mich wirklich selbst. Anfangs konnte ich dieses neue Gefühl natürlich gar nicht einordnen, da mir keine Vergleichsmöglichkeiten zur Verfügung standen und ich noch keine Terminologie hatte, mit der ich dieses Gefühl hätte beschreiben können, aber eines wusste ich mit Sicherheit: Es fühlte sich absolut toll an!
    Wege in die Krise, Wege aus der Krise
    Im Lauf der Zeit klang dieses Gefühl aber wieder ab. In meiner täglichen Arbeit als Werbefilmer verschwand dieses geile Gefühl mehr und mehr. Ich arbeitete damals in der Werbung, machte Werbefilme und Werbespots. Und je mehr ich in meiner Arbeit aufging und mich von ihr vereinnahmen ließ, desto schwächer wurde das Gefühl. Mit der Zeit hörte ich wieder auf, regelmäßig zu meditieren, und verlor mich von Neuem in den Anforderungen der äußeren Welt. Und irgendwann kam das Unvermeidliche in Form der nächsten Krise.
    Während dieser äußerst stressvollen Zeit hatte mein Geist meinen Körper immer am Laufen gehalten, aber
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