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Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Titel: Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
Autoren: Integral Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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beschloss dennoch, spirituelle Themen, also Themen, die meiner festen Überzeugung nach Menschen in ihrer Entwicklung wirklich weiterbringen können, verstärkt an die Öffentlichkeit zu tragen, denn ich hatte meine Entscheidung getroffen. Das – so war mir klar geworden – war mein Herzensanliegen. Ich wollte eine Brücke sein, ich wollte ein Brückenbauer sein, ein Mittler zwischen der Welt des Materiellen und der Welt des Geistigen.
    Mir war aber auch schnell klar geworden, dass ich mit meinem alten Leben nicht vollständig brechen musste, um mir ein neues Leben aufzubauen, sondern dass ich das, was am alten gut war, behalten konnte und nur das verwerfen musste, was mich an den Rand des psychischen und materiellen Abgrunds geführt hatte. Ich konnte viele der Dinge, die ich gelernt hatte, in meine neuen Projekte einbringen, spürte dabei aber eine vollkommen andere Befriedigung. Es war ja nun mein eigenes Projekt, das ich verwirklichen wollte und in das ich meine ganze Energie stecken konnte. Und je mehr Energie ich hineinsteckte, desto mehr Energie bekam ich heraus. Der Lohn war nun kein fetter Scheck mehr, sondern ein zufriedener, erfüllter, energiegeladener Udo Grube. Davon profitierte nicht nur ich selbst, sondern auch meine Familie, meine Freunde, Mitarbeiter und Geschäftspartner.
    Ich bin überzeugt, dass man sein Leben nicht vollkommen auf den Kopf stellen muss, um innere Erfüllung zu finden. Man muss sich nur von dem trennen, was einen herunterzieht, und sich dem zuwenden, was einen aufbaut. Dazu ist es vielleicht nicht einmal notwendig, dass man gleich den Beruf aufgibt, sondern möglicherweise nur, dass man die Firma wechselt. In einer neuen Umgebung mit neuen Kollegen blüht man möglicherweise richtig auf, obwohl man im Grunde den gleichen Job macht. Manchmal sind es eben tatsächlich nur Nuancen, die einen Riesenunterschied machen können. Der wichtigste Schritt besteht aber immer darin, eine Entscheidung zu fällen, aus der Passivität der Opferrolle herauszukommen und das Leben in die eigenen Hände zu nehmen.

    Der wichtigste Schritt besteht immer darin, eine Entscheidung zu fällen, aus der Passivität der Opferrolle herauszukommen und das Leben in die eigenen Hände zu nehmen.
    Meine Frau war die Einzige, die mich von Anfang an dabei unterstützte. Sie sagte mir ganz klar, dass sie alles unterstützen würde, was mir wirklich am Herzen liegt. Aber viele von den anderen lehnten meine Neuausrichtung zunächst komplett ab. »Udo«, so sagten meine »Freunde«, »du hast doch so viel Geld verdient, das kannst du gut, das musst du wieder machen.« Hätte ich auf sie gehört, wäre ich heute wieder genau da, wo ich damals war: pleite, ausgebrannt, lustlos, erschöpft und müde.
    Zum Glück habe ich nicht auf sie gehört, denn ich spürte ganz tief in mir, dass ich mich auf dem richtigen Weg befand. Kurz darauf fuhr ich nach Berlin zur Berlinale, dem internationalen Filmfestival. Nie hätte ich geahnt, dass mir dort etwas begegnen würde, das mein Leben völlig verändern sollte.
    Wie ein Blitz aus heiterem Himmel
    Ich ließ mich einfach so treiben, um einmal zu schauen, was wohl auf mich zukommen würde. Leider entdeckte ich aber an den drei Tagen meines Aufenthalts nichts, was mich wirklich interessiert hätte. Etwa fünf Stunden vor meiner Abreise durchblätterte ich – zugegebenermaßen inzwischen ziemlich lustlos – noch ein Fachblatt und stieß auf eine ganzseitige Anzeige, die mich aus meiner Lethargie herausriss, als ob ich plötzlich mit nassen Händen eine Stromleitung angefasst hätte.
    »What the bleep do we (k)now?« stand dort, gefolgt von dem Satz: »It’s time to get wise.« Hätte ich nicht gerade gesessen, ich wäre umgefallen. Ich spürte einen Schauer durch meinen ganzen Körper laufen und jede Zelle schien mir zuzurufen: »Udo, das ist DEIN Film! Das ist deiner. Den musst du nach Deutschland holen.«
    Es gab keinen Zweifel, kein Hinterfragen, es gab nur eine kristallene Klarheit von einer solchen Intensität, wie ich sie bisher noch nie erlebt hatte. Dabei wusste ich nichts über den Film; der Name sagte mir nichts; ich hatte keine Ahnung, worum es dabei ging. Ich wusste nicht einmal, was ein Bleep ist. Ich wusste nur eines: Mein ganzer Körper sagte mir, alle meine Zellen sagten mir, dass dieser Film und ich zusammengehörten.
    Der Film sollte um 20.00 Uhr gezeigt werden. Nun stand ich aber vor dem kleinen Problem, dass mein Flugzeug nach Stuttgart bereits um 19.00 Uhr
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