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Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Titel: Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
Autoren: Integral Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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uns hereinbrechendes Schicksal, über das wir keine Macht und auf das wir keinen Einfluss haben. Karma lässt sich nach meinem Verständnis schlicht und einfach so definieren, dass alles, was wir tun, eine Konsequenz hat. Ein einfaches Beispiel: Studiere ich heute Medizin, werde ich höchstwahrscheinlich Arzt werden. Trinke ich heute und in den nächsten 20 Jahren täglich eine Flasche Whisky, wird meine Leber früher oder später ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können. Behandle ich heute meine Frau schlecht, wird sie mich früher oder später verlassen. Habe ich heute keine Zeit für meine Kinder, werden diese höchstwahrscheinlich später keine Zeit für mich haben. Punkt! Daher der – von mir leicht abgewandelte – Spruch der goldenen Regel: »Was du willst, das man dir tu, das füg auch allen anderen zu.«
    Wenn ich also sage: »Ich will meine Ruhe. Mich kotzt mein Job an, ich will für diese Leute nichts mehr tun«, wird mein Wunsch früher oder später in Erfüllung gehen. Karma eben. Und dann brauche ich mich nicht zu wundern, wenn ich tatsächlich für diese Menschen nichts mehr tue. Wenn ich mir keine Alternative zurechtgelegt habe, dann werde ich auch keine Alternative haben. Aber natürlich hatte ich dieses Verständnis damals noch nicht.
    Aus der Finsternis ins Licht
    Zum Glück ließ ich mir damals von einer guten Freundin eine Kraniosakralbehandlung geben und während dieser Behandlung geschah etwas ganz Außergewöhnliches. Ich lag auf der Liege, sie behandelte mich und vor meinem geistigen Auge tauchten dabei wahrscheinlich aufgrund meiner Meditationserfahrung laufend Bilder auf. Ich sah mir selbst zu, wie ich ins Schwarze hineinlief – in eine undurchdringliche Finsternis. Das Interessante daran aber war, dass ich mich dabei sehr wohlfühlte. Man sollte doch vermuten, dass ich Angst verspüren würde, denn immerhin ist es ja nicht gerade ein besonders lustvolles Erlebnis, in tiefste Schwärze hineinzulaufen. Aber mir hat es gutgetan.
    Gedanklich stand ich also da und dachte: »Jetzt machst du noch einen Schritt und gehst noch tiefer hinein.« Es wurde noch schwärzer. Diesen Prozess habe ich noch mehrmals wiederholt, und je schwärzer es wurde, desto wohler habe ich mich gefühlt. Irgendwann blieb ich in der Vision aber stehen, kratzte mich gedanklich am Kopf (Versuchen Sie das einmal! Es fühlt sich toll an.) und sagte zu mir selbst: »Mensch Udo, bist du eigentlich bescheuert? Wieso läufst du immer weiter ins Schwarze hinein?« Da kam mir eine »wirklich« verrückte Idee: »Schau doch mal, was passiert, wenn du dich umdrehst und einfach in die andere Richtung gehst.«
    Und in dem Moment, in dem ich mich umdrehte, schoss ich ab wie eine Rakete in ein gleißendes Licht hin ein. Ich war aber irgendwie nicht die Rakete selbst, sondern der Feuerball, auf dem sie ritt. Es war ein unvorstellbar geiles Gefühl. In diesem Augenblick wurde mir zum ersten Mal richtig bewusst, was das, was ich für mich aus dem Buddhismus herausgezogen hatte, eigentlich bedeutet. Wahnsinn! Oder Erleuchtung.
    Mir war sofort klar, dass ich die Richtung ändern durfte, ja musste. Ich wusste nun, dass jede Entscheidung, die ich aus tiefstem Herzen treffe, mein Leben von Grund auf verändern kann. Mir war klar, dass ich nun eine solche Entscheidung treffen würde, und dass hinterher nichts mehr so sein würde, wie es einmal gewesen war.
    Eine Brücke zwischen den Welten
    Ich entschied mich also zunächst einmal, keine Insolvenz anzumelden. Ich wollte mit allen Menschen sprechen, die mir helfen könnten, aus dieser Situation herauszukommen. Ich beschloss, die Firma zu sanieren. Aber die wichtigste Entscheidung, die ich an diesem Tag traf, lautete: Ich werde von nun an nur noch das tun, was mir wirklich am Herzen liegt. Mein eigenes Wohlergehen und das meiner Familie hat Vorrang vor dem Wohlergehen von Kunden und Geschäftspartnern.
    Interessanterweise stieß ich damit aber in meinem Bekannten- und Freundeskreis auf Skepsis, wenn nicht gar auf offene Ablehnung. »Das wird doch nie was!«, »Wen interessiert es denn, was dir am Herzen liegt!«, »Jetzt bist du völlig durchgeknallt!«, »Du bist so egoistisch!«, »Du kannst dich nicht selbst verwirklichen und auch noch Geld dabei verdienen wollen!« Oder der klassische gut gemeinte Ratschlag, der stets von einem gönnerhaften Auf-die-Schulter-Klopfen begleitet wird: »Man kann eben nicht alles haben im Leben, Udo. Du musst dich schon entscheiden, was du willst.«
    Ich
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