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Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Titel: Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
Autoren: Integral Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Einfachem. Stellen Sie sich direkt vor irgendein Objekt, sodass Ihre Nase dieses Objekt berührt. Das kann eine Blume, ein Bild, ein Schrank, ein Baum oder ein Kunstgegenstand sein.
    •Schauen Sie sich das Objekt nun eine Minute lang genau an. Was sehen Sie? Sehen Sie das ganze Objekt? Sehen Sie irgendwelche Einzelheiten? Wie würden Sie das Objekt beschreiben?
    •Treten Sie nun einen kleinen Schritt zurück. Was sehen Sie? Sehen Sie das ganze Objekt? Sehen Sie irgendwelche Einzelheiten? Wie würden Sie das Objekt beschreiben?
    •Treten Sie nun drei große Schritte zurück. Was sehen Sie? Sehen Sie das ganze Objekt? Sehen Sie irgendwelche Einzelheiten? Wie würden Sie das Objekt nun beschreiben?
    Mit zunehmendem Abstand gelingt es uns, mehr von dem Objekt wahrzunehmen und es in seiner Gesamtheit zu erfassen, es in seiner Beziehung zu seiner Umgebung zu sehen.

    Wenden Sie diese Technik nun geistig auf Menschen und Situationen an.
Stellen Sie sich nun eine problematische Situation oder einen Menschen vor, mit dem Sie ein Problem haben. Gehen Sie in Ihrer Vorstellung ganz nah an sie oder ihn heran. Was sehen Sie? Sehen Sie die ganze Situation? Sehen Sie den ganzen Menschen? Sehen Sie irgendwelche Einzelheiten? Sehen Sie die Situation in Beziehung zu den Umständen, in denen sie sich ereignet? Sehen Sie den anderen in seiner Beziehung zu seiner Umgebung?
    Das Ergebnis dieser Betrachtung war eindeutig. Ich erkannte, dass ich es nicht auf die Außenwelt schieben konnte, dass ich mich jetzt in dieser Lage befand. Ich konnte niemandem die Schuld daran geben, ich war selbst dafür verantwortlich. Mit dieser Erkenntnis kam eine große Freiheit. Wenn ich mich in diese Lage gebracht hatte, dann konnte ich mich auch daraus befreien. Wäre ich ein Opfer der Umstände, so könnte ich nichts tun und müsste mich diesen Umständen fügen. Aber ich selbst war es, der mein Leben in diese oder jene Richtung lenken konnte. Ich hatte mich in diese Situation hineinmanövriert, also konnte ich mich auch wieder herausmanövrieren.
    Ich dachte daran, dass eine Situation immer einfach so ist, wie sie ist, dass wir sie aber als »gut« oder als »schlecht« einordnen. Eine Situation, die ich heute als »schlecht« emp finde, kann mich aber schon morgen zu einem besseren Leben führen. Und dann wäre doch die Situation eigentlich als positiv zu bewerten – zumindest im Nachhinein.
    Nachdem ich festgestellt hatte, dass ich selbst für diese Situation verantwortlich war, begann ich darüber nachzudenken, wie ich überhaupt in diese Situation gekommen war und welche Schritte mich dorthin geführt hatten, wo ich jetzt war. Schon in den Hochphasen meiner Karriere hatte ich häufig eine kleine Stimme gehört, die mir zugeflüstert hatte: »Das kotzt dich doch eigentlich alles an. Du brauchst mehr Ruhe. Du brauchst mehr Zeit für dich.« Was ist passiert? Nun hatte ich mehr Ruhe, weil nichts mehr los war.
    Schnell lösliches Karma
    Nun begriff ich auch zum ersten Mal, was Karma tatsächlich bedeutet. Karma geschieht nicht irgendwann in einem nächsten Leben, Karma geschieht in jeder Sekunde unseres Lebens, denn das, was wir anstoßen, das kommt auf uns zugerollt. Ein flüchtiger Gedanke, den wir denken, wird zu einem Vorsatz; ein Vorsatz wird zu einer Handlung und jede Handlung bringt Resultate. Manchmal sind dies die von uns erwünschten, manchmal haben unsere Handlungen aber auch sehr unerwünschte Nebenwirkungen. Wie sagte schon der römische Philosoph Cicero vor über 2 000 Jahren: »Wie du säest, so wirst du ernten.« Damit fasste er das Wesen des Karmas in einem kurzen prägnanten Satz perfekt zusammen.
    Sät man Steine, kann man nicht erwarten, Tomaten zu ernten. Um Tomaten zu ernten, muss man schon Tomatensamen säen. Und zwischendurch muss man das Unkraut entfernen, das die zarten Schösslinge sonst überwuchern würde, und die Schnecken absammeln, die die jungen Tomaten sonst fressen würden. Soll heißen: Wenn man etwas will, langt es nicht, es sich zu wünschen, sich dann aufs Sofa zu legen und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen. Man muss schon etwas dafür tun.
    »Achte auf deine Gedanken,
denn sie werden zu Worten.
Achte auf deine Worte,
denn sie werden zu Handlungen.
Achte auf deine Handlungen,
denn sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten,
denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter,
denn er wird dein Schicksal [Karma].«
Aus dem Talmud
    Karma ist kein zufällig auftretendes, blind über
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