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Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch

Titel: Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch
Autoren: Dia Reeves
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Göttin.
    Ich verbeugte mich, um ihr zu helfen, das Gesicht zu wahren. Schließlich musste ich hier nun leben, warum also unhöflich sein? »Danke.«
    »Gerne«, grollte die Bürgermeisterin.
    Steif drehte sie sich zu den Mortmaine um. »Kümmert euch nicht um den Rest. Lasst es sein.« Sie schritt mit ihren vier Leibwächtern davon und verschwand in der Nacht.
    Die Stimmung hob sich merklich, nachdem sie weg war. Wyatt fühlte sich sogar sicher genug, die Glyphenkarte von der Veranda zu entfernen und zu Staub zu wedeln. Die verbliebenen Mortmaine beobachteten uns.
    »Du kannst wirklich froh sei, dass du so ein verdammtes Talent hast«, sagte der Älteste zu Wyatt, als er auf die Veranda kam. »Wie zum Teufel hast du Runyon dazu gebracht, seinen Wirt zu verlassen? Geister gehen nie.«
    »Doch, wenn sie etwas unbedingt haben wollen«, sagte Wyatt. Er erzählte den Mortmaine von unserem Abenteuer am Strand, und dann zeigte er seine schwarzen Karten. »Ich habe die Anti-Besessenheits-Karte so verändert, dass davon auch die Hinterlassenschaften der Geister verschwinden, damit Rosalee davon nicht krank wird.«
    »Sie ist schon krank.« Der Älteste sah zu Rosalee, die sich mittlerweile aufgerichtet hatte und am Geländer lehnte. Es war weniger Stärke als Willenskraft, die sie aufrechthielt. Ich ging zu ihr, aber sie hielt mich mit einem bösen Blick zurück.
    »Es wäre wirklich besser, sie jetzt von ihren Qualen zu befreien«, sagte der Älteste widerstrebend und sah Rosalee an. »Wir wissen absolut nicht, ob diese Karten funktionieren werden.«
    »Deshalb muss er ja experimentieren«, sagte ich. »Sie haben selbst gesagt, dass er Talent hat. Wenn seine Sachen funktionieren … wäre es denn nicht schön, nicht alles töten zu müssen, das vom Bösen berührt wurde?« Ich sah Rosalee an. »Wäre es nicht schön zu wissen, dass Wiedergutmachung möglich ist?«
    Er musterte Rosalee, die sogar in ihrem kranken und erschöpften Zustand einen Funken Leidenschaft in dem Ältesten entfachen konnte. »Gut. Experimentiere. Wenn Rosalee nichts dagegen hat, eine Laborratte zu sein, was soll ich mich da einmischen?« Er stieß mit einem Finger nach Wyatt. »Aber heute hast du normalen Dienst. Punkt sechs Uhr. Wir müssen noch ein paar Tunnel graben.«
    » Scheiß auf diese Tunnel«, murmelte Wyatt.
    »Was war das?«, fragte der Älteste scharf.
    »Jawohl, Sir.« Wyatt klang resigniert, aber ich stand nahe genug neben ihm, um die Funken in seinen Augen zu sehen.
    Die übrigen Mortmaine gingen. Entweder in ihre Häuser, die die Straße säumten, oder durch die versteckten Türen.
    Ich wandte mich an Wyatt. »Wann können wir die Karten benutzen?«
    Rosalee ließ zu, dass Wyatt einen Arm um ihre Hüfte legte. »Wir haben schon damit angefangen«, sagte er. »Du hast ihr in Calloway schon eine verpasst. Wir bringen sie erst mal schön nach Hause, und dann zeig ich dir, was als Nächstes zu tun ist.«
    Wir gingen in den dunklen Regen und mussten durch zwei versteckte Türen, bevor wir zurück in der Lamartine waren. Im Haus brachte Wyatt das Blut an der Wand kurz aus der Fassung. Ich schob es auf die Bürgermeisterin.
    »Sie wollte mir Angst machen«, sagte ich.
    Er kaufte es mir ab.
    Wir brachten Rosalee in ihr Zimmer, in ihr Bett. Ich zog ihr Wyatts Mantel und die Schuhe aus, damit sie es so bequem wie möglich hatte.
    »Hier.« Wyatt gab mir einen Packen mit schwarzen Glyphenkarten. »Immer nur eine auf sie kleben, und alle ein bis zwei Stunden entfernen oder wenn sie weiß geworden sind. Sobald die Karte schwarz bleibt, weißt du, dass sie gereinigt ist. Wenn du die Karte abnimmst, wird es widerlich, darauf musst du vorbereitet sein. Aber lass sie nicht los, weil du dich ekelst . Und du musst die Karten immer zu Asche verbrennen, wenn du mit ihnen fertig bist. Wenn du keine mehr hast, bringe ich dir neue.«
    Ich sah auf Rosalee, die krank und schmutzig auf ihrem Bett lag. »Er hat sie noch nicht ganz verlassen, oder?«
    »Doch, aber es gibt … Rückstände.«
    Da fiel mir die schwarze Karte ein, die immer noch an meiner Brust klebte. Ich entfernte sie und klopfte den Staub von meinen Händen, den ihre Selbstzerstörung zurückließ.
    »Es ist schlimm«, fuhr Wyatt fort. »Je schneller wir alles rausbekommen, desto besser.«
    »Wie schnell?«
    »Ich weiß es nicht. Es hat noch nie zuvor jemand gemacht. Wir müssen einfach abwarten.«
    Er kniete sich neben Rosalee, und ich hob den Ärmel ihres Sweatshirts. Die Karte auf ihrem
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