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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung
Autoren: Jane Christo
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Handgranaten füllen ließ? Aber vor allem brauchte sie …
    Miceals Räuspern riss sie aus ihren Gedanken.
    „Es wird Zeit , zu gehen.“
    Wie r echt er hatte. Als sie sich erhob , flimmerten seine Konturen bereits.
    „Komm morgen hierher, dann habe ich etwas für dich im Schließfach“, sagte er, bevor sich seine Gestalt wie ein Grieselbild vor ihren Augen auflö s te und schließlich ganz verschwand.
    Blanche schloss die Augen und atmete tief durch. Sie visualisierte die Ei n gangshalle des Nordbahnhofs mit der riesigen Infotafel. Als sich ihre Lider hoben , stand sie genau dort, unterhalb der dreisprachigen Tafel. Wider be s seren Wissens hielt sie nach Beliar Ausschau, doch er war nicht da. Sie ign o rierte den Schmerz in der Brust und verließ die Halle. Dabei fiel ihr auf, dass sie keinen Schimmer hatte , wohin sie gehen sollte. Ihr Hotel war abgebrannt, und es war auch nur deswegen ihr Zuhause gewesen, weil Beliar dort auf sie gewartet hatte.
    Diesmal wartete niemand auf sie. Es gab auch keinen Ort, an de n sie z u rückkehren konnte.
    Auf dem Vorplatz kamen ihr Ramirez und zwei von Enzos Männern en t gegen. Der Kubaner humpelte leicht. Von Nella wusste sie, dass er und Thoma überlebt hatten, Letzterer schwer verletzt. Ob Ramizez’ Hinken je verschwinden würde , konnte man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Den Job als Marcels Body g uard war er jedenfalls los.
    „Erzähl mir nicht, dass das ein beschissener Zufall ist.“ Ramirez grinste und ließ dabei die weißen Zähne aufblitzen. „Enzo und Marcel waren sich e inig, dass man auf dich aufpassen muss.“
    Wow. Dann stand sie jetzt also offiziell unter Enzos Schutz. Im Klartext bedeutete das, wer sich mit ihr anlegte, legte sich mit Enzo an. Ein großer Schritt für den kleinen Italiener. Andererseits hatte sich ihr Verhältnis im Verlauf der letzten Woche verändert. Auch wenn sie es nicht gern zugab, aber ein Teil von ihr respektierte diesen miesen Mafiosi, der in den letzten Tagen so etwas wie ihr Verbündeter geworden war. Wenn ihr das jemand vor drei Wochen gesagt hätte, hätte sie sich vor Lachen in die Hose gemacht.
    So viel zu ihren Prinzipien.
    „Heißt das, dass ihr mir jetzt an der Backe klebt, oder was?“
    Sein leises Lachen hatte etwas angenehm Vertrautes. „Glaubst du , ich bin scharf auf eine Kugel im Knie?“
    Sie lächelte .
    „Marcel wird erst mal in Paris bleiben“, wechselte er das Thema.
    Blanche hob eine Braue. „Du weißt , warum er auf Enzos Deal eingega n gen ist, oder?“
    „Geldgier?“
    Diesmal verschwand das Lachen aus seinen Augen.
    „Er befürchtet, dass Enzo dich in diese Russen-Krise mit reinzieht.“
    U ps, zu spät.
    „Darum hat Marcel ihm hundert Männer als Verstärkung angeboten, sie sind gestern Abend eingetroffen.“
    Innerlich seufzte sie. „Und was macht ihr hier?“ Sie deutete mit dem Kinn auf seine Leute.
    Ramirez zog ein Blackberry aus der Hosentasche und reichte es ihr. „Es würde meinen Job erleichtern, wenn du erreichbar bist. Außerdem hat Enzo eine Ble i be für dich, wir sollen dich begleiten.“
    Ihr Handy war beim Kampf auf dem Turm verlorengegangen, und sie ha t te es keine Sekunde vermisst. Sie würde sich kein neues zulegen, das Teil hatte ohnehin nur genervt. Und bevor sie in eine von Enzos Kaschemmen absteigen würde, fror die Hölle zu.
    Ramirez grinste, als er ihre Gedanken erriet. „Er hat dir ein schickes kle i nes Haus im sechzehnten Arrondissement besorgt, in der Nähe des Bois de Boulogne. Ruhig gelegen mit Nachbarn, die sich um ihren eigenen Kram kümmern.“ Als sie zögerte , grinste er. „Boulevards des Maréchaux Nummer zwei.“
    Uh. Eine Hütte neben der Botschaft von Monaco, très chic! Es würde T a ge, womöglich Wochen dauern, bis sie die Kameras und Wanzen entfernt hätte. Besten Dank auch, darauf konnte sie verzichten. Wayne hatte ihr ein Vermögen hinterlassen, das auf einem Nummernkonto der Banque Cantonale Vaudoise in Lausanne schlummerte. Einen Teil davon hatte sie auf ein Pariser Konto transferieren lassen, bisher aber nichts davon ang e rührt. W o für auch? Das Kriegswerkzeug besorgte Leo, ihre Luxusherberge hatte Beliar mit seiner Devils-Club Card bezahlt. Um Essen und Trinken hatte er sich ebe n falls gekümmert. Bisher war sie ohne einen Cent ausg e kommen. Dabei hatte Wayne Millionen angehäuft – nie im Leben hätte sie gedacht, dass man in seinem Gewerbe so eine Mörderkohle verdienen kon n te.
    Wie es aussah , wurde es Zeit , dieses
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