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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung
Autoren: Jane Christo
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gehörte!
    Und der liebe Papà? Tchort versteckte sich ebenfalls in der Nähe mit A n d rej als Köder, damit sie ihn suchen kam.
    Blieb noch Beliar.
    Bei diesem Gedanken sackten ihre Eingeweide in die Kniekehlen. Sie hatte sich ihm so lange entzogen, dass es fast schon normal war, dass er um ihre Zuneigung kämpfen musste. Ihre Haltung beruhte nicht auf Ablehnung, sondern es war die Angst, sich nach Andrej und Wayne noch einmal emot i onal an jemanden zu binden. Sie fürchtete die Schmerzen, die sie nach Wa y nes Tod empfunden hatte, das Gefühl der Hilflosigkeit und die alles erst i ckende Wut. Aber am meisten graute ihr davor, dass sie sich nie wieder d a von erholen würde, wenn sie sich noch einmal verliebte, und diese Liebe verlieren würde.
    Diese Angst war zu einer Kraft geworden, die sie nicht zur Ruhe kommen ließ, außer in den Momenten die sie mit ihrem Dämon teilte. Es klang wie ein ausgelutschtes Klischee, aber in seiner Gegenwart fühlte sie sich ganz. Als wäre ein Stück aus ihr herausgerissen, und mit ihm war sie wieder ko m plett. Selbst in diesem Augenblick stärkte sie der Gedanke an ihn, gab ihr Kraft. Sie hatte nie daran gezweifelt, dass er sie liebte, vielmehr misstraute sie ihren eigenen Gefühlen.
    Damit war es nun vorbei.
    In den letzten Tagen war sie buchstäblich durch die Hölle gegangen, übe r zeugt , ihn für immer verloren zu haben. Doch Beliar war irgendwo da dra u ßen und verbarg sich vor ihr. Und sie würde ihn finden und nie wieder lo s lassen. Sie würde ihn festhalten, beschützen und vielleicht sogar lieben, wenn es dafür nicht zu spät war.
    Aber womöglich war sie gar nicht in der Lage , zu lieben. Was das anging , machte sie sich keine Illusionen, in Punkto Gefühlen & Co. war sie ein Wrack.
    Als sie sich Miceal wieder zuwandte, verriet sein konzentrierter Blick, dass er sie schon eine ganze Weile beobachtete.
    „Es ist noch nicht vorüber, Leonie. Ich hoffe , du weißt das.“
    Und wie sie das wusste. Saetan hasste sie mehr denn je, immerhin war sie der Grund für den Ungehorsam seiner höchsten Dämonen, und das Ve r schwinden von zwei hochrangigen Dämonenfürsten – Arziel und Barfael.
    Als wäre das nicht genug, hatte Tchort ihn für Miceal wer weiß wie lange ausspioniert – starker Tobak für jemanden, der es gewohnt war, dass Jede r mann nach seiner Pfeife tanzte.
    Ihr war klar, dass er sie noch immer wollte, aber nun aus anderen Grü n den. Es ging nicht länger darum , sie auf seine Seite zu ziehen. Diesmal wollte er sie vor den Augen seiner Feinde zerstören, um seine Macht und Stärke unter Beweis zu stellen. Blanche war zu seinem leibhaftigen Harry Potter geworden, eine wandelnde Herausforderung, die er als persönliche Beleid i gung betrachtete.
    Er wollte ihren Untergang anschaulich inszeniert, sodass jeder Abtrünnige es sich in Zukunft dreimal überlegen würde, bevor er ihn verriet.
    Das erinnerte sie an die Spezialjobs, die Enzo in Auftrag gab, wenn ein neuer Dealer in die Stadt kam , der dachte, er könnte in Enzos Bezirken Kunden abwerben. Diese Schlaumeier sollten entsprechend zugerichtet und für Jedermann gut sichtbar abgelegt werden, damit auch der letzte Vollpfo s ten kapierte, was ihm blühte, wenn er Big Boss verarschte.
    Seltsamerweise wurde ihr bei dieser Vorstellung ganz warm ums Herz. Sie war schon oft gejagt worden, dabei war es jedoch immer um einen Job g e gangen. Das hier war anders, es war etwas P ersönliches. Nie zuvor hatte sie diese Art der Aufregung verspürt. Es war wie eine Injektion reinen Adren a lins. Diesmal war sie die Beute, nicht der Jäger. Und der Auftraggeber war ni e mand geringeres als der Teufel persönlich.
    Was für eine Herausforderung! Sie fühlte sich wacher und lebendiger denn je. Möglicherweise lag es daran, dass man das Leben erst dann zu schätzen wusste, wenn man kurz davorstand, es zu verlieren.
    Genau wie die Liebe.
    Diesmal gab es keinen Beliar , der sie raushauen würde. Sie musste sich a n dere Partner suchen, um sich den Rücken freizuhalten.
    Endlich ein würdiger Gegner, auf den sie so lange gewartet hatte.
    Im Kopf erstellte sie bereits eine imaginäre To-do -Liste, sie hatte viel zu tun. Zuerst musste die Tchort ausfindig machen, denn bei diesem Spiel wü r de sie jede Hilfe annehmen, die sie kriegen konnte. Dann musste sie mit Leo reden, sie wollte eine ganz neue Art von Waffen. Weihwasser war gestern. Sie brauchte Munition, die sie mit diesem Lichtkram tanken konnte. Ob sich das Zeug in
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