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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
Autoren: Marc Elsberg
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habe, dürfte inzwischen jeder hier begriffen haben.«
    »Da befinden Sie sich in bester Gesellschaft mit anderen Herren«, maulte Bondoni.
    Pucao trat von hinten an das Sofa, das Messer in der Hand, griff nach Angströms Haaren.
    Manzano sprang auf. Nach einer Schrecksekunde, in der sich auch der überraschte Pucao nicht bewegt hatte, folgten ihm die anderen. Statt in Angströms Haare griff Pucao ins Leere. Manzano trat einige Schritte zurück, auch die anderen gewannen Abstand.
    Pucao hatte seine Fassung wiedergewonnen, schloss die Tür zum Nebenraum, umrundete langsam das Sofa.
    »Glaubst du, dass du mir entkommst?«
    Manzano wich weiter zurück, neben den Tisch, auf dem der Computer stand. Shannon und Angström bewegten sich in die andere Richtung, verteilten sich im Zimmer.
    Pucao ging auf Bondoni zu. »Der alte Mann ist am langsamsten«, sagte er.
    Bondoni eilte auf die andere Seite des Sofas, das sie wieder voneinander trennte.
    Pucao sprang auf die Sitzpolster.
    »Gemeinsam!«, brüllte Manzano, stürzte los und rammte seinen Kopf mit voller Wucht in die Nieren des Mannes. Pucao stolperte, fiel hinter der Lehne zu Boden, fing sich. Statt wegzulaufen, trat Bondoni ihm mit voller Kraft gegen das Knie. Pucao knickte ein. Manzano hatte sich aus dem Sofa aufgerappelt, was mit gefesselten Händen nicht so einfach war, kletterte über die Lehne und traf Pucao mit dem Rumpf gegen die Schulter. Gemeinsam stießen sie dahinter gegen die Wand, Manzano spürte einen glühenden Schmerz in der Brust. Pucao traf ein gewaltiger Tritt Shannons von hinten zwischen den Beinen. Er knickte zusammen, in seiner Hand sah Manzano das Messer, die Klinge blutig bis zum Griff, Shannon trat noch einmal zu. Manzano bekam keine Luft, setzte trotzdem nach und warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf Pucao, sodass sie zusammen auf den Boden fielen. Neben seinem Kopf sah Manzano Angströms Fuß Pucaos Gesicht treffen, Blut spritzte aus der gesprungenen Lippe. Manzano kämpfte sich hoch, kam auf die Knie. Pucaos Hemd war blutgetränkt. Während Angström auf Pucao eintrat, ließ sich Manzano mit beiden Knien auf ihn fallen.
    »Das Messer!«, keuchte Manzano. »Wo ist das Messer?« Ihn schwindelte. In Pucaos Händen, die dieser schützend um den Kopf hielt, konnte er es nicht entdecken.
    »Hier«, sagte Bondoni, der es in den gebundenen Händen hielt und damit gerade Shannons Fesseln durchschnitt.
    Manzano kniete schwer auf Pucao, der sich nicht mehr bewegte, die bereits befreite Shannon hatte einen Fuß auf seinen Kopf gestellt und legte ihr ganzes Körpergewicht darauf. Sie schnitt Bondonis und Angströms Fesseln auf, dann Manzanos. Mit den Resten der Schnüre banden sie Pucaos Handgelenke und Knöchel zusammen. Der blutete aus einer Wunde an den Lippen und einem Schnitt über den Augen. Seine Lider flatterten, er atmete schwer, seine Augen öffneten sich.
    »Zu viele Fehler«, stöhnte Manzano und presste seine Hand auf die linke Brust, mit der er gegen Pucao gestürmt war. Er musste sich eine Rippe gebrochen haben. »Erst recht für einen Unfehlbaren wie Sie.«
    Er lief zum Computer. Ihm wurde schwarz vor Augen, er stolperte, fing sich.
    Zehn Minuten noch. Wo war der Befehl? Hier. Senden an. Hoffentlich war das der richtige Code gewesen. Wo kam das viele Blut auf der Tastatur her? Hoffentlich hatte er alles richtig gemacht. Der Bildschirm verschwamm vor seinen Augen. Videochat-Fenster. Christopoulos.
    »Ja?«
    Atemlos sagte er: »Ich habe Ihnen eine IP -Adresse und einen block-Code geschickt. Ich glaube, das war, was ich gesucht habe.« Weshalb bekam er keine Luft?
    »Was ist denn mit Ihnen passiert?«, rief Christopoulos.
    Statt einer Antwort sagte Manzano: »Überprüfen Sie es trotzdem. Bitte. Schnell. Sofort.« Sein Kopf kippte fast auf die Tischplatte. Er fuhr hoch, murmelte heiser: »Wir haben noch neun Minuten.«
    »Was?«
    »Machen Sie einfach!«
    »Piero!«, schrie Angström. Sie stürzte auf ihn zu, Shannon direkt dahinter. Angström fasste an seine Brust, wo aus einem Schlitz unter dem zerschnittenen Hemd Blut quoll. Sie presste ihre Hand darauf.
    Manzano versank im Schmerz, fühlte, wie er kraftlos vom Stuhl glitt, in Shannons Hände. Ihm wurde kalt. Über ihn gebeugt Angström, weshalb diese Panik in ihren Augen? Wie von weit her hörte er sie seinen Namen rufen, immer wieder, immer leiser, nur noch schlafen wollte er, nur noch schlafen. Er ließ die Lider sinken.
    Ob Christopoulos es geschafft hat?, dachte er. Kalt.
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