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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
Autoren: Marc Elsberg
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Europa und den USA erneut stillgelegt worden wären. Als die Menschen von den Motiven der Täter erfuhren, hatten sie sich empört, Lynchgedanken wurden laut. Doch schon nach wenigen Tagen wuchs der Zorn auf die öffentlichen Stellen, die im Voraus die Katastrophe nicht verhindert hatten und nun die gewohnten Verhältnisse längst nicht so schnell wiederherstellten, wie die Bevölkerung es erwartete. Die Unruhen nahmen zu, keine der jungen Militärregierungen in Portugal, Spanien und Griechenland gab die Macht an die gewählten Organe zurück.
    Manzano fragte sich, ob Pucao und seine Kumpanen am Ende zumindest mit ihrem Zerstörungswerk doch erfolgreich gewesen waren. Im Moment wollte er nicht daran denken. Er legte seine Arme um Angström, spürte die Naht an der Brust, genoss trotzdem den Blick über die Dächer, die glitzernden Lichter unter dem aufziehenden Nachthimmel. Von unten drangen leise die Parolen der Menge. So standen sie ein paar Minuten schweigend da.
    In seiner Hosentasche hörte Manzano das leise Bing, mit dem sein neues Mobiltelefon ihm den Eingang einer Nachricht mitteilte.
    Manzano holte das Telefon hervor, las die SMS .
    »Lauren ist gut in den USA angekommen«, flüsterte er Angström ins Ohr.
    »Ich glaube nicht, dass dieser Pucao recht hat«, sagte sie und betrachtete die Demonstranten, klein wie Ameisen, auf dem Domplatz.
    »Ich auch nicht. Wir können es anders, besser.«
    Er ließ seinen Blick über das Panorama gleiten, legte seinen Arm um ihre Taille.
    »Deshalb gehen wir jetzt wieder da hinunter auf die Straße zu den anderen.«

Nachwort und Dank
    Blackout ist Fiktion. Doch während meiner Arbeit an dem Manuskript wurde meine Fantasie mehrmals von der Realität eingeholt. So sah mein erster Entwurf 2009 eine Manipulation der SCADA -Systeme von Kraftwerken vor. Zu diesem Zeitpunkt hielten selbst Fachkreise diese Möglichkeit für kaum umsetzbar oder gänzlich abwegig – bis 2010 Stuxnet entdeckt wurde. Ähnlich war es mit der Gefahr, die von den Notkühlsystemen der Kernkraftwerke ausgeht – bis zur Katastrophe in Fukushima.
    Ich hoffe, dass sich die Realität beim Einholen meiner Fiktion mit diesen zwei Ereignissen zufriedengibt.
    Bei den Recherchen für dieses Buch bediente ich mich vielerlei Quellen. Ich sprach mit Experten, etwa aus der Energie- und der IT -Branche sowie aus dem Katastrophenschutz. Im Allgemeinen lassen sich solche Fachleute gern erwähnen. Nicht so in diesem Fall. Sie gaben zwar alle bereitwillig Auskunft, namentlich genannt werden will aber niemand. Kein Wunder, bei den Informationen, die sie mir teils anvertrauten.
    Unerschöpfliche Informationsquellen bietet natürlich das Internet. Einige davon möchte ich besonders hervorheben:
    Ohne die Online-Enzyklopädie Wikipedia und ihre Zehntausenden AutorInnen müsste ein Autor wie ich wesentlich länger für ein Buch wie dieses recherchieren (und bevor jemand fragt: Ja, ich unterstütze Wikipedia finanziell).
    Bestätigt wurden meine Recherchen kurz vor Fertigstellung des Manuskripts im Mai 2010 durch den Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56a der Geschäftsordnung zum Technikfolgenabschätzungs-Projekt: »Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften – am Beispiel eines großräumigen und lang andauernden Ausfalls der Stromversorgung«. Ergebnisse dieser Studie habe ich in das Buch aufgenommen. Der Bericht ist auf der Homepage des Bundesministeriums des Inneren der Bundesrepublik Deutschland abrufbar. Die Autoren des Berichts haben die Ergebnisse auch unter dem Titel Was bei einem Blackout geschieht: Folgen eines lang andauernden und großflächigen Stromausfalls bei Edition Sigma veröffentlicht.
    Anregungen für die Krankenhausszenen gab der pulitzerpreisgekrönte Artikel Sheri Finks vom 25. August 2009 in der New York Times über die dramatischen Tage im Memorial Medical Center von New Orleans nach dem Wirbelsturm Kathrina 2005.
    Eine Szene zum Netzwiederaufbau beruht auf einem Artikel von Fred Prillwitz und Manfred Krüger vom Institut für Elektrische Energietechnik der Universität Rostock.
    Aber auch Erinnerungen meiner Großeltern und Eltern – damals noch Kinder – aus der Hungerzeit nach dem Zweiten Weltkrieg flossen in die Geschichte ein.
    Das beschriebene Szenario ist eines von vielen möglichen. Tatsächlich kann niemand voraussagen, was in so einem Fall genau passieren würde. Da ich keine Anleitung zu einem
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