Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Areal verfügte über eine Sandbahn von etwas über einer Meile, außerdem noch eine Rasenbahn und eine kurze Strecke. Insgesamt fasste sie an die neunzigtausend Zuschauer. Das Essen war mies, aber niemand kam wirklich zum Essen hierher. Es gab auch ein paar größere Rennen, so wie das heutige: Beim Wood Memorial Stakes Rennen ging es um ein Preisgeld von 750 000 Dollar, und da es im April abgehalten wurde, bot es einen guten Richtwert für Teilnehmer am Triple Crown …
    O ja, da war sie. Da war sein Mädchen.
    Als sich Mannys Augen auf GloryGloryHallelujah hefteten, wurden der Lärm der Leute, das grelle Tageslicht und die tänzelnde Silhouette der anderen Pferde in den Hintergrund gedrängt. Er hatte nur noch Augen für seine wundervolle schwarze Stute. Die Sonne blitzte auf ihrem Fell, ihre superschlanken Beine bogen sich, die zarten Hufe hoben sich elegant aus dem Staub der Rennbahn empor und senkten sich wieder. Bei ihrer Risthöhe von fast eins achtzig wirkte der Jockey auf ihrem Rücken wie eine kleine zusammengekauerte Mücke, und der Größenunterschied spiegelte auch das Machtverhältnis wider. Sie hatte vom ersten Tag ihres Trainings an keinen Zweifel daran gelassen: Die nervigen kleinen Menschlein musste sie vielleicht tolerieren, aber sie durften lediglich mitreiten. Glory bestimmte. Ihr dominantes Temperament hatte ihn bereits zwei Trainer gekostet. Und der dritte machte auch schon einen etwas frustrierten Eindruck, aber auch nur, weil seine Herrschsucht gerade mit Hufen getreten wurde:
Glorys Zeiten waren hervorragend – sie hatten bloß leider nichts mit ihm zu tun. Manny kümmerte es nicht, ob das Ego von diesen Männern einen Knacks abbekam, die ihr Geld mit dem Herumkommandieren von Pferden verdienten. Sein Mädchen war eine Kämpfernatur, sie wusste, was sie tat. Er hatte kein Problem damit, ihr freien Lauf zu lassen und genussvoll zuzusehen, wie sie ihre Widersacher zermalmte.
    Während seine Augen auf ihr ruhten, erinnerte er sich an den miesen Kerl, dem er sie vor etwas mehr als einem Jahr abgekauft hatte. Die zwanzig Riesen waren geschenkt gewesen angesichts ihrer Abstammung, allerdings auch wiederum ein Vermögen, betrachtete man ihr Temperament und die Tatsache, dass damals unklar war, ob man sie zum Rennen zulassen würde. Sie war ein widerspenstiger Jährling, kurz davor, auf die Strafbank verwiesen zu werden oder, schlimmer noch, als Hundefutter zu enden.
    Aber er hatte Recht behalten. Solange man Glory ihren Willen ließ und ihr nicht die Show stahl, war sie sensationell.
    Als die Pferde auf die Startboxen zukamen, verfielen ein paar von ihnen in den Trab, aber sein Mädchen blieb ruhig, als wüsste sie, dass es sinnlos war, ihre Energie schon vor dem Rennen auf diesen Quatsch zu verschwenden. Und ihre Gewinnchancen gefielen ihm, trotz der Startposition, denn dieser Jockey da auf ihrem Rücken war ein Star: Er wusste ganz genau, wie er mit ihr umgehen musste, und in dieser Hinsicht trug er mehr zu ihren Erfolgen bei als die Trainer. Seine Taktik war es, dafür zu sorgen, dass sie den besten Weg aus dem Feld erkannte, und sie dann frei wählen und loslegen zu lassen.
    Manny stand auf und umklammerte das Eisengeländer vor ihm, genau wie der Rest der Zuschauer, die sich von ihren Sitzen erhoben und unzählige Ferngläser gezückt
hatten. Als er sein Herz klopfen spürte, war er froh, denn wenn er nicht gerade im Fitnesscenter war, fühlte er seinen Herzschlag in letzter Zeit so gut wie gar nicht. Im vergangenen Jahr hatte sich sein Leben schrecklich taub angefühlt, und das war vielleicht ein Grund dafür, warum ihm diese Stute so wichtig war.
    Vielleicht war sie alles, was er noch hatte.
    Aber darüber würde er sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen.
    An den Startboxen entstand nun großes Geschiebe: Wenn man versuchte, fünfzehn aufgedrehte Pferde mit Beinen wie Schläger und Adrenalindrüsen, die wie Haubitzen feuerten, in klitzekleine Metallkäfige zu zwängen, verschwendete man am besten keine Zeit. Binnen einer Minute waren die Pferde in den Boxen, und die Rennbahnhelfer rannten zu den Geländern.
    Herzschlag.
    Gong.
    Peng!
    Die Tore öffneten sich, die Menge grölte, und die Pferde schossen hervor wie aus Kanonenrohren. Die Bedingungen waren perfekt. Trocken. Kühl. Schnelle Bahn.
    Nicht dass das sein Mädchen gekümmert hätte. Sie würde durch Treibsand rennen, wenn es sein müsste.
    Die Vollblüter donnerten vorbei, das vereinte Hämmern ihrer Hufe und die treibende Stimme des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher