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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur
Autoren: J.R. Ward
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verfolgt, indem sie sich von einem Punkt zum nächsten materialisierte, immer der Spur nach, der sie dank der kleinen Menge Blut, die er von ihr gekostet hatte, folgen konnte.
    Sein Heimweg hatte in den Tiefen einer Stadt geendet, kleiner als die, die sie von seinem Auto aus gesehen hatte, aber dennoch beeindruckend, mit großen Gebäuden und asphaltierten Straßen und wunderschön geschwungenen Brücken, die sich über einen breiten Fluss spannten. Caldwell war wunderschön bei Nacht.
    Doch sie war nur für ein stummes Lebewohl hier.
    Als Manuel in einer Art unterirdischem Gebäude für Fahrzeuge verschwunden war, hatte sie ihn allein gelassen. Sie hatte ihren Zweck erfüllt, er war sicher an sein Ziel gelangt, sie hätte also gehen sollen.
    Doch dann hatte sie auf der Straße verharrt, eingehüllt in ihr Mhis, und hatte den vorüberfahrenden Autos nachgesehen und den Fußgängern, die den Gehweg entlangspazierten. Eine Stunde war verstrichen. Und noch etwas mehr Zeit. Und noch etwas mehr. Doch sie konnte noch immer nicht gehen.
    Schließlich hatte sie ihrem Herzen nachgegeben und war aufgestiegen … hatte sich auf Manuel konzentriert und auf der Terrasse vor seiner Wohnung Gestalt angenommen … und ihn dabei angetroffen, wie er sich gerade von der Küche in Richtung Bett aufmachte. Er war wackelig auf den Beinen und rempelte gegen seine Möbel – obwohl das vermutlich nicht daran lag, dass er kein Licht anhatte. Es war das Bier in seiner Hand, kein Zweifel.

    Oder genauer gesagt der ganze Alkohol, den er davor bereits getrunken hatte.
    Im Schlafzimmer warf er alle Kleidung von sich und verschwand unter der Dusche. Als er triefnass wieder herauskam, hätte sie am liebsten geweint. Es war so schwer zu begreifen, dass es lediglich einen Tag her war, seit sie ihn das erste Mal so gesehen hatte – obwohl es ihr fast schien, als könnte sie durch die Zeit hindurchgreifen und diese magischen Momente berühren, da sie beide kurz davor waren … nicht nur den gegenwärtigen Moment zu teilen, sondern auch eine Zukunft.
    Doch das war vorbei.
    Auf der anderen Seite der Scheibe setzte er sich gerade aufs Bett … und fiel auf die Matratze.
    Als er sich die Augen wischte, war ihre Verzweiflung grenzenlos. Ebenso wie der Drang, zu ihm zu …
    »Payne.«
    Mit einem leisen Aufschrei wirbelte sie herum. Im eisigen Wind auf der anderen Seite der Terrasse … stand ihr Zwillingsbruder. Und sie erkannte sofort, dass sich in Vishous eine Veränderung vollzogen hatte. Zum einen begannen die Schnitte in seinem Gesicht, die er sich mit dem Spiegel zugefügt hatte, bereits zu heilen – aber das war es nicht. Er hatte sich innerlich gewandelt: Die Anspannung und der Zorn und die furchterregende Kälte waren verschwunden.
    Während der Wind ihr Haar herumpeitschte, versuchte sie eilig, ihre Fassung zurückzugewinnen, und wischte die Tränen weg, die sich in ihren Augenwinkeln gebildet hatten. »Woher wusstest du, wo … ich bin …«
    Mit seiner behandschuhten Hand deutete er nach oben. »Ich besitze hier eine Wohnung. Ganz oben. Jane und ich wollten gerade gehen, als ich deine Gegenwart spürte.«
    Sie hätte es wissen müssen. So wie sie sein Mhis spüren konnte … konnte er ihres fühlen und finden.

    Doch sie wünschte, er hätte sie allein gelassen. Sie brauchte jetzt wirklich nicht noch eine männliche »Autoritätsperson«, die ihr sagte, was sie zu tun hatte. Außerdem hatte der König die Regeln bereits festgelegt. Eine Verfügung von Wrath musste nicht noch von Leuten wie ihrem Bruder gestärkt werden.
    Sie hob die Hand, bevor er noch ein Wort über Manuel sagen konnte. »Ich will von dir nicht noch einmal hören, was unser König bereits klargestellt hat. Außerdem wollte ich gerade gehen.«
    »Hast du seine Erinnerungen gelöscht?«
    Sie hob das Kinn. »Nein, habe ich nicht. Wir waren unterwegs, und es gab … einen Zwischenfall …«
    Das Knurren, das ihr Bruder ausstieß, übertönte das Heulen des Windes. »Was hat er dir …«
    »Nicht er. Himmel, würdest du bitte einfach … aufhören, ihn zu hassen.« Sie rieb sich die Schläfen und fragte sich, ob eigentlich schon mal wirklich jemandem der Kopf explodiert war – oder ob jeder auf der Welt nur manchmal das Gefühl hatte. »Wir wurden von einem Menschen angegriffen, und als ich ihn entwaffnete …«
    »Den Menschen?«
    »Ja – dabei habe ich den Mann verletzt, und jemand hat die Polizei gerufen …«
    »Du hast einen Menschen entwaffnet ?«
    Payne funkelte ihren
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