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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur
Autoren: J.R. Ward
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Schlaf. »Verlass mich nicht, Heiler.«
    »Ich heiße Manny«, flüsterte er. »Manuel Manello … Dr. med.«

J. R. Wards
BLACK DAGGER
wird fortgesetzt in:
NACHTSEELE
    Leseprobe
     
    Er trat an die Bar in der Küche und holte den Lagavulin raus. Der niedrige Pegelstand traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Manny beugte sich in den Schrank und fischte einen Jack Daniel’s von hinten hervor. Er war so lange da drin gestanden, dass der Verschluss bereits Staub angesetzt hatte.
    Kurze Zeit später legte er den Hörer auf und widmete sich ernsthaft dem Trinken. Erst den Lag. Dann den Jack. Schließlich ging es den zwei Flaschen Wein aus dem Kühlschrank an den Kragen. Und dem ungekühlten Rest des Sixpack Corona, das noch im Vorratsschrank herumstand.
    Aber seine Synapsen machten keinen Unterschied zwischen pisswarmem und eisgekühltem Alkohol.
    Alles in allem dauerte seine kleine Party eine gute Stunde.
Vielleicht länger. Und sie war höchst effektiv. Als er nach dem letzten Bier griff und sich in Richtung Schlafzimmer aufmachte, lief er, als befände er sich auf der Brücke der Enterprise, stolperte nach links und rechts … und fiel dann wieder ein Stück zurück. Und obwohl die Lichter der Stadt ausreichend Helligkeit spendeten, rannte er gegen diverse Einrichtungsgegenstände: Denn dank eines zweifelhaften Wunders schienen seine Möbel plötzlich belebt und wild entschlossen, sich ihm in den Weg zu stellen – alle, von den Ledersesseln bis zum …
    »Scheiße!«
    … Couchtisch.
    Und dass er sich auf dem weiteren Weg auch noch das Schienbein rieb, war, als hätte er zusätzlich Rollschuhe angelegt.
    Im Schlafzimmer angekommen, nahm er zur Feier des Tages einen Schluck Corona und stolperte ins Bad. Wasser an. Raus aus den Klamotten. Rein in die Dusche. Nicht nötig, auf warmes Wasser zu warten. Er fühlte ohnehin nichts, und das war schließlich auch Sinn der Sache.
    Er machte sich nicht die Mühe, sich abzutrocknen. Triefend tapste er zum Bett, setzte sich und trank das Bier leer. Dann … nichts. Sein Alkometer stand schon ziemlich hoch, aber er hatte die kritische Menge noch nicht erreicht, die ihm die Lichter ausblies.
    Doch Bewusstsein war ein relativer Begriff. Obwohl er streng genommen noch wach war, fühlte er sich, als hätte man bei ihm den Stecker gezogen – und das lag nicht allein am Alkoholgehalt in seinem Blut. Merkwürdigerweise war ihm nämlich innerlich die Puste ausgegangen.
    Er fiel zurück auf die Matratze und überlegte. Wahrscheinlich war es jetzt, da sich die Sache mit Payne von selbst gelöst hatte, an der Zeit, sein altes Leben wieder in den Griff zu bekommen – oder es morgen zumindest zu
versuchen, wenn er mit einem Kater erwachte. Sein Gedächtnis war in Ordnung, also gab es keinen Grund, warum er nicht zurück zur Arbeit gehen und Abstand zwischen dieses abgefuckte Zwischenspiel und sein normales Leben bringen sollte.
    Er starrte an die Decke und bemerkte erleichtert, wie die Sicht vor seinen Augen verschwamm.
    Bis ihm bewusst wurde, dass er weinte.
    »Verdammtes Weichei!«
    Er wischte sich die Augen. Nein, er würde jetzt ganz bestimmt nicht an sie denken. Blöd nur, dass er es doch tat – und nicht damit aufhören konnte. Himmel, er vermisste sie schon jetzt so sehr, dass es schmerzte.
    »Verdammte … Scheiße …«
    Auf einmal schoss sein Kopf hoch und sein Schwanz schwoll an. Er sah durch die Schiebetür auf die Terrasse und suchte die Nacht mit einer Verzweiflung ab, die ihm das Gefühl gab, seine geistige Umnachtung wäre zurück.
    Payne …
    Payne … ?
    Er mühte sich, aus dem Bett zu steigen, doch sein Körper versagte ihm den Dienst – es war, als würde sein Hirn eine andere Sprache sprechen als seine Arme und Beine. Und dann gewann der Alk, drückte bei ihm auf Strg-Alt-Entf und fuhr seine Systeme herunter.
    Kein Neustart möglich.
    Seine Lider klappten zu und die Lichter gingen aus, sosehr er auch dagegen ankämpfte.
     
    Draußen auf der Terrasse im eiskalten Wind stand Payne. Ihr Haar peitschte um sie herum, und ihre Haut kribbelte vor Kälte.
    Sie war aus Manuels Blickfeld verschwunden. Aber sie hatte ihn nicht allein gelassen.

    Obwohl er bewiesen hatte, dass er auf sich selbst aufpassen konnte, vertraute sie sein Leben nichts und niemandem an. Deshalb hatte sie sich in ein Mhis gehüllt und hatte auf dem Rasen vor der Pferdeklinik gestanden, wo sie beobachtete, wie er mit der Polizei und dem Wachmann sprach. Und als er ins Auto gestiegen war, hatte sie ihn
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