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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur
Autoren: J.R. Ward
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an, dass er es bereits ahnte. »Das ist eine Sache, die nur ihn und mich etwas angeht.«
    Mannys Augen wurden schmal. »Was hast du getan?«
    Sie seufzte und fummelte an dem Laken herum.

    »Sag mir, Heiler, wenn du ohne jede Hoffnung ans Bett gefesselt wärst und du kämst an keine Waffe heran, was würdest du tun?«
    Einen Moment lang presste er die Augen zu. Dann öffnete er die Tür. »Ich hole jetzt sofort deinen Bruder.«
    Als Payne allein mit ihrer Reue zurückblieb, widerstand sie dem Impuls, zu fluchen. Sachen zu werfen. Die Wände anzuschreien. Nach ihrer Wiederauferstehung hätte sie überglücklich sein sollen, aber ihr Heiler war distanziert, ihr Bruder war wütend, und sie machte sich große Sorgen um die Zukunft.
    Doch dieser Zustand hielt nicht lange an.
    Obwohl es in ihrem Kopf nur so brodelte, übermannte sie bald die körperliche Erschöpfung, und sie wurde in ein traumloses schwarzes Loch hineingesogen, das sie mit Leib und Seele verschlang.
    Ihr letzter Gedanke, bevor die große Dunkelheit alle Geräusche verschluckte, galt der Hoffnung, dass sie es irgendwie wiedergutmachen würde.
    Und dann für immer mit ihrem Heiler zusammenbleiben konnte.
     
    Draußen auf dem Flur ließ sich Manny gegen die Betonziegelwand sinken und rieb sich das Gesicht.
    Er war kein Idiot, deshalb ahnte er im Grunde seines Herzens, was passiert war: Nur wahre Verzweiflung hätte diesen knallharten Vampir dazu verleiten können, in die Menschenwelt zu kommen und ihn zu holen. Aber Himmel … was, wenn er ihn nicht rechtzeitig gefunden hätte? Was, wenn ihr Bruder gewartet hätte, oder …
    »Verdammt.«
    Er stieß sich von der Wand ab, ging in die Vorratskammer, zog sich frische Arztkleidung an und steckte die alte in den Wäschekorb. Der Untersuchungsraum war sein erster
Stopp, aber Jane war nicht da, deshalb ging er weiter, den Gang entlang bis zu dem Büro mit der Glastür.
    Niemand zu sehen.
    Wieder draußen, hörte er erneut das Stampfen aus dem Kraftraum und warf einen Blick hinein. Drinnen lief sich ein Kerl mit Bürstenhaarschnitt die Füße auf einem Laufband wund. Der Schweiß rann ihm in Bächen herunter, und er wirkte so ausgezehrt, dass es beinahe schmerzte, ihm zuzusehen.
    Manny duckte sich wieder raus in den Gang. Kein Anlass, diesen Trottel anzusprechen.
    »Suchst du nach mir?«
    Jane. Manny drehte sich um. »Gutes Timing – Payne muss mit ihrem Bruder sprechen. Weißt du, wo er steckt?«
    »Unterwegs auf einem Kampfzug, aber er kommt kurz vor Sonnenaufgang zurück. Stimmt irgendetwas nicht?«
    Manny war versucht, zu entgegnen, erzähl du es mir, aber er verbiss es sich. »Das ist eine Sache zwischen den beiden. Ich weiß nur, dass sie ihn sprechen möchte.«
    Janes Blick verlor sich kurz in der Ferne. »Okay. Ich richte es ihm aus. Wie geht es ihr?«
    »Sie ist gelaufen.«
    Jane riss den Kopf herum. »Allein?«
    »Mit geringfügiger Hilfe. Gibt’s hier irgendwelche Schienen oder etwas in der Richtung?«
    »Komm mit.«
    Sie führte ihn in die große Turnhalle und hindurch zu einem Geräteraum. Doch darin lagerten keine Volleybälle oder Seile. Hunderte von Waffen hingen an Ständern: Messer, Wurfsterne, Schwerter, Nunchakus.
    »Was für Wahnsinnsturnstunden habt ihr denn hier am Laufen?«
    »Das ist für das Trainingsprogramm.«
    »Um die nächste Generation einzuweisen, wie?«

    »So war es üblich – zumindest bis zu den Überfällen.«
    Sie ging an den ganzen Bruce-Willis- und Arnold-Spielsachen vorbei auf eine Tür zu mit der Aufschrift PT. Durch die gelangten sie in einen gut ausgestatteten Physiotherapieraum mit allem, was ein Profiathlet brauchte, um sich fit und beweglich zu halten.
    »Überfälle?«
    »Die Gesellschaft der Lesser hat Dutzende Familien abgeschlachtet«, erklärte sie. »Und was von der Bevölkerung noch übrig war, hat Caldwell verlassen. Sie kommen nach und nach wieder zurück, aber es war eine schlimme Zeit.«
    Manny runzelte die Stirn. »Und was, bitte schön, ist die Gesellschaft der Lesser ?«
    »Menschen sind nicht die eigentliche Bedrohung.« Jane öffnete einen Schrank und wies mit einem Wink auf jede erdenkliche Form von Krücke, Gehstock oder Gipsschiene. »Wonach suchst du?«
    »Ist es das, was dein Mann Nacht für Nacht bekämpft?« »Ja. Ist es. Also, was willst du haben?«
    Manny starrte sie von der Seite an. »Sie hat dich gebeten, ihr zu helfen, sich das Leben zu nehmen. Habe ich Recht?«
    Jane schloss die Augen. »Manny … nimm’s mir nicht übel, aber ich
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