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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur
Autoren: J.R. Ward
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Krieger.
    »Ich bin von nun an euer einziger Befehlsherr. Bindet euch jetzt an mich, oder ihr seid ab heute meine Feinde. Was sagt ihr?«
    Kaum einer zögerte. Die Krieger gingen auf ein Knie nieder, zogen ihre Dolche und stießen einen Kriegsschrei aus, bevor sie die Klingen zu seinen Füßen in die Erde rammten.
    Xcor starrte auf ihre gesenkten Häupter und fühlte, wie sich ihm ein Mantel um die Schultern legte.
    Bloodletter war tot. Jetzt, da er nicht mehr lebte, wurde er zu einer Legende, die mit der heutigen Nacht begann.
    Und wie es sich gehörte, würde der Sohn in die Fußstapfen seines Vaters treten und diese Soldaten befehligen, die nicht Wrath dienen würden, dem König, der nicht regieren wollte, und auch nicht der Bruderschaft, die sich niemals auf dieses Niveau herablassen würde … sondern einzig Xcor und niemandem sonst.

    »Wir ziehen in die Richtung, aus der diese Gestalt gekommen ist«, erklärte er. »Wir werden es ihr heimzahlen, und wenn es Jahrhunderte dauert. Sie wird dafür bezahlen, was sie heute Nacht getan hat.« Jetzt pfiff Xcor laut und klar nach seinem Hengst. »Diesen Tod wird sie mit ihrem eigenen Leben bezahlen.«
    Damit sprang er auf sein Pferd, ergriff die Zügel und trieb das mächtige Tier in die Nacht, während sich sein Trupp hinter ihm ordnete, bereit, für ihn in den Tod zu gehen.
    Als sie aus dem Dorf ritten, steckte er sich den Schädel seines Vaters unter das lederne Kampfhemd, direkt über seinem Herzen.
    Er würde seinen Tod vergelten. Und wenn es ihn das Leben kostete.

1
    GEGENWART,
AQUEDUCT RENNBAHN IN QUEENS, NEW YORK
     
    »Ich würde Ihnen gern einen blasen.«
    Dr. Manny Manello wandte den Kopf nach rechts zu der Frau, die gesprochen hatte. Es war natürlich nicht das erste Mal, dass er diese Worte in genau dieser Kombination hörte, und die Lippen, die sie geformt hatten, enthielten bestimmt genug Silikon, um ein angenehmes Polster zu bieten. Dennoch kam das Angebot reichlich überraschend.
    Candace Hanson lächelte ihn an und rückte mit manikürter Hand ihren Jacky-O-Hut zurecht. Offensichtlich hielt sie die Kombination von ladylike und vulgär für verführerisch – und vielleicht wirkte sie auf manche Kerle ja tatsächlich so.
    Verflucht, zu einem anderen Zeitpunkt wäre er womöglich auf dieses Angebot eingegangen, treu nach dem Motto Warum auch nicht. Aber heute verbuchte er es lieber unter Nein danke.

    Nicht im Geringsten irritiert durch seine fehlende Begeisterung beugte sie sich vor und gewährte ihm Einblick auf zwei Brüste, die dem Gesetz der Schwerkraft nicht nur widersprachen, sondern ihm regelrecht den Stinkefinger zeigten, seine Mutter beleidigten und ihm auf die Schuhe pissten. »Ich wüsste da einen geeigneten Ort.«
    Das glaubte er ihr aufs Wort. »Das Rennen geht gleich los.«
    Sie zog eine beleidigte Schnute. Oder vielleicht sahen ihre Lippen auch immer so aus, seit sie sie aufspritzen hatte lassen. Lieber Himmel, vor zehn Jahren hatte sie wahrscheinlich ein frisches Gesicht gehabt, doch jetzt verliehen ihr die Jahre eine Patina der Verzweiflung – zusammen mit den üblichen altersbedingten Fältchen, gegen die sie offensichtlich ankämpfte wie ein Preisboxer.
    »Dann eben danach.«
    Manny wandte sich wortlos ab und fragte sich, wie sie eigentlich in den Bereich für Pferdehalter gelangen hatte können. Wahrscheinlich hatte sie sich ins Getümmel gemischt, als nach dem Satteln auf der Koppel alle hier hochgedrängt waren – und zweifelsohne war sie es gewohnt, sich an Orte zu begeben, an denen sie streng genommen nichts zu suchen hatte: Candace war eine von diesen gesellschaftlichen Erscheinungen in Manhattan, die sich nur durch den fehlenden Zuhälter von einer Prostituierten unterschieden, und in vielerlei Hinsicht war sie wie eine Wespe – wenn man sie lange genug ignorierte, landete sie am Ende woanders.
    Oder auf jemand anderem, in ihrem Fall.
    Manny hob den Arm, damit sie nicht noch näher an ihn heranrücken konnte, lehnte sich an das Geländer seiner Loge und wartete darauf, dass man sein Mädchen auf die Rennbahn brachte. Sie hatte einen Randplatz zugewiesen bekommen, doch das war nicht weiter schlimm: Sie bevorzugte
es, nicht im Feld zu laufen, und eine etwas längere Strecke war noch nie ein Problem für sie gewesen.
    Die Pferderennbahn Aqueduct in Queens, New York, war nicht ganz so schick wie Belmont oder Pimlico oder die ehrwürdige Mutter aller Rennbahnen, Churchill Downs. Aber sie war auch keine schlechte Adresse. Das
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