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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur
Autoren: J.R. Ward
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dies seine Bestimmung im Leben war, die höchste und edelste Verwendung seiner Zeit hier auf Erden. Er war zum Töten geboren, nicht zur Verteidigung.
    Er kämpfte nicht für sein Volk … sondern für sich.
    Viel zu schnell war alles vorüber, und der nächtliche Nebel kräuselte
sich um die gefallenen Lesser , die sich in Lachen aus öligem, schwarzem Blut wanden. Die Verletzungen seiner Männer waren geringfügig. Throe hatte eine Schnittwunde in der Schulter, die ihm irgendeine Klinge zugefügt hatte. Und Zypher humpelte, ein roter Fleck zeichnete sich an der Außenseite seines Beins ab und tränkte seine Stiefel. Doch keiner der beiden ließ sich dadurch im Geringsten beeinträchtigen oder beirren.
    Xcor saß ab und steckte die Sense zurück ins Halfter. Dann zog er den stählernen Dolch und erstach einen Jäger nach dem anderen, obwohl es ihn reute, die Feinde zurück zu ihrem Schöpfer zu schicken. Er wünschte sich noch mehr Gegner, mit denen er kämpfen konnte, nicht weniger …
    Ein markerschütternder Schrei hallte durch die Nacht, und er riss den Kopf herum. Die Menschenfrau im Schlafgewand hastete die lehmige Dorfstraße hinunter, als hätte man sie aus einem Versteck aufgescheucht. Ihr dicht auf den Fersen folgte Xcors Vater, hoch auf seinem galoppierenden Ross. Es war kein faires Rennen. Der massige Bloodletter hing schräg im Sattel, als er an ihr vorbeiritt, packte sie mit einem Arm und warf sie sich mühelos über den Schoß.
    Er hielt nicht an und wurde auch nicht langsamer, stattdessen tat er etwas anderes: Mitten im vollen Galopp und obwohl sein Opfer heftig durchgeschüttelt wurde, gelang es Xcors Vater, ihren zarten Hals mit den Fängen zu packen und sich in ihrer Kehle zu verbeißen, als wollte er sie mit den Zähnen festhalten.
    Und sie wäre gestorben. Bestimmt wäre sie gestorben.
    Wäre Bloodletter nicht vor ihr tot gewesen.
    In den wabernden Nebelschwaden erschien eine geisterhafte Gestalt, als hätte sie sich aus den filigranen Tröpfchen in der Luft gebildet. Als Xcor diese Erscheinung sah, kniff er die Augen zusammen und konzentrierte sich ganz auf seinen exzellenten Geruchssinn.
    Die Gestalt schien weiblich zu sein. Eine Vampirin. In einem weißen Gewand.

    Und ihr Geruch erinnerte ihn an etwas, das er nicht gleich einordnen konnte.
    Sie stellte sich seinem Vater in den Weg und schien völlig unbekümmert darüber, dass gleich ein Pferd und ein sadistischer Krieger über sie hinwegdonnern würden. Xcors Vater war vollkommen verzaubert von ihr. Er ließ die Menschenfrau fallen wie einen abgenagten Lammknochen.
    Hier war etwas faul, dachte Xcor. Fürwahr, er war ein Mann der Tat und der Kraft und scheute wohl kaum vor einer Angehörigen des schwachen Geschlechts zurück … doch sein ganzer Körper warnte ihn, dass dieses ätherische Wesen gefährlich war. Tödlich.
    »He da! Vater!«, rief er. »Kehr um!«
    Xcor pfiff nach seinem Pferd, das folgsam angetrabt kam. Er sprang in den Sattel, gab ihm die Sporen und stürzte voran, um seinem Vater den Weg abzuschneiden, während ihn eine seltsame Panik ergriff.
    Doch er kam zu spät. Sein Vater hatte die Gestalt erreicht, die langsam in die Hocke gegangen war.
    Grundgütiger, sie setzte zum Sprung an …
    In einem präzise ausgeführten Satz erhob sie sich in die Luft, hielt sich am Bein seines Vaters fest und schwang sich daran auf das Pferd. Dann packte sie Bloodletter an der mächtigen Brust und riss ihn mit einem Ruck, den man ihrem Geschlecht und ihrer geisterhaften Erscheinung niemals zugetraut hätte, auf die andere Seite, so dass sie gemeinsam zu Boden gingen.
    Sie war also kein Geist, sondern bestand aus Fleisch und Blut.
    Und das hieß, dass man sie töten konnte.
    Während sich Xcor darauf vorbereitete, mit seinem Hengst direkt in die beiden hineinzupflügen, stieß die Gestalt einen Schrei aus, der alles andere als weiblich klang: Ähnlich Xcors eigenem Kriegsgebrüll durchdrang der Laut das Donnern der Hufe unter ihm und das Getöse seiner Kameraden, die ihm folgten, um sich diesem unerwarteten Angriff entgegenzustellen.
    Doch im Moment gab es keinen Grund, sich einzumischen.

    Sein Vater hatte sich von dem Schrecken erholt, dass er aus dem Sattel geworfen worden war. Er rollte sich auf den Rücken, zog seinen Dolch und grinste bestialisch. Fluchend zügelte Xcor sein Pferd und unterbrach sein Rettungsmanöver, denn jetzt war sein Vater wieder Herr der Lage: Einem wie Bloodletter eilte man nicht zu Hilfe – er hatte Xcor in der
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