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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS
Autoren: Leslie Parrish
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stieß sie die Fäuste nach hinten, zielte auf sein Gesicht – und traf.
    Er schrie auf. Blut schoss ihm aus der Wunde, und er gab Sams Nacken frei. Sie ließ sich auf den Boden fallen, während er über ihr wild mit der Pistole herumfuchtelte.
    »Jetzt bist du tot, du Miststück !« , heulte der Professor.
    Aber diese Drohung machte er nicht mehr wahr. Denn Alec drückte ab und schickte ihn mit einem Schuss zu Boden.
    »Einen Stift? Meine Güte, du hast ihm einen Stift ins Auge gerammt ?«
    Sam hatte keine Ahnung, warum Alec das ständig wiederholte – und zwar schon seit mehreren Stunden, seit dem Moment, als er auf Andrew geschossen hatte und zu ihr gerannt war. Er war dabei gewesen, er hatte es gesehen; er wusste genauso gut wie sie, was passiert war.
    »Es hat funktioniert, oder etwa nicht ?« , gab sie zurück.
    Und niemand war darüber erstaunter als Sam selbst.
    Sie hatte gehofft, den Mistkerl bestenfalls so mit dem spitzen Ende seines edlen Schreibutensils zu erwischen, dass er sie loslassen würde und sie wegrennen könnte. Nie und nimmer hätte sie gedacht, dass sie tatsächlich eine empfindliche Stelle treffen und Direktor Andrew das schmale Ding genau in den Augapfel treiben würde.
    Er würde für immer auf einem Auge blind bleiben. Vorausgesetzt er erholte sich von der Kugel, die Alec ihm in die Brust gejagt hatte.
    Sam konnte immer noch nicht fassen, dass das alles wirklich geschehen war. Schon den ganzen Tag drehte sich ihr der Kopf und wollte einfach nicht damit aufhören – nicht während dieser Momente des Wahnsinns, als sie ihren eigenen Tod bereits vor sich gesehen hatte. Auch nicht danach, als Alec die Arme um sie gelegt und sie fest an sich gedrückt hatte. Oder als sie gemeinsam Detective Myers aus dem Kofferraum gehoben hatten, der wundersamerweise noch atmete. Als sie sich gefragt hatten, ob sie sich im Lagerschuppen verstecken sollten, um auf Verstärkung zu warten, bevor vielleicht Hunderte zorniger Gefängniswärter auf sie zugestürmt kamen, deren Vorgesetzter blutend auf der Erde lag.
    Bloß gut, dass der starrköpfige Wächter vom Eingangstor Alec den ganzen Weg gefolgt war. Er hatte alles mit angesehen und geholfen, die Situation aufzuklären, als noch mehr Leute auf den Schuss reagierten und hinzugelaufen kamen.
    Die ganze Geschichte war völlig absurd – solche Albträume stießen doch eigentlich nur anderen Leuten zu und nicht Sam the Spaminator , die ihre Wohnung höchstens verließ, wenn es einen Eiscreme-Notfall gab!
    »Es kommt mir vor, als wäre ich einen ganzen Monat weg gewesen « , sagte sie, als sie abends ihr Apartment betrat. Alec hatte sie hierher gebracht, nachdem sie einen langen Tag voller Befragungen, Polizeiberichte und Verhöre hatte überstehen müssen.
    Dann war auch noch die Trauer über sie hereingebrochen, als sie erfahren hatte, dass Lily Fletcher gestorben war. Sie hatte lange und bitterlich geweint, obwohl sie die junge Frau nur wenige Tage gekannt hatte. Es war einfach nur so verdammt sinnlos. Die ganze Angelegenheit, alles, was in den letzten Wochen geschehen war, seit Ryan ihr die Sofortnachricht geschrieben hatte … sinnlos und krank.
    »Ich weiß. Du freust dich bestimmt schon wieder auf dein ganz normales Leben .«
    Während Alec mit ihr sprach, mied er ihren Blick. Sein Gesichtsausdruck war ernst und finster. Wie schon den ganzen Tag, seit er zu ihrer Rettung herbeigeeilt und aller Unwahrscheinlichkeit zum Trotz rechtzeitig da gewesen war, bevor Andrew sie hatte verschwinden lassen können.
    »Stimmt was nicht ?« , fragte sie, als sie ihren Mantel über eine Stuhllehne warf und sich die Schuhe von den Füßen schleuderte – sie wollte sich endlich wieder fühlen wie immer, sorglos, in Sicherheit, zu Hause.
    Er schüttelte knapp den Kopf. »Alles in Ordnung. Ich bin einfach nur froh, dass es jetzt vorbei ist .«
    »Ich auch .«
    Sie schaute ihn an, und da fiel ihr auf, dass er seinen eigenen Mantel nicht ausgezogen hatte. Und seine Schuhe noch viel weniger. Genau genommen stand er völlig steif da, als wollte er jeden Augenblick kehrtmachen und wieder hinausgehen. Das war natürlich völlig abwegig. Nach allem, was sie gemeinsam durchgestanden hatten, würde er doch bestimmt nicht …
    »Ich sollte gehen .«
    Ihr fiel die Kinnlade herunter.
    »Das war ein ziemlich beschissener Tag .«
    »Eine beschissene Woche « , ergänzte sie langsam, während sie sich zu begreifen bemühte, was hier gerade vor sich ging. Sie und Alec hatten gerade den
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