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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS
Autoren: Leslie Parrish
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Bremse, riss das Steuer herum und schlitterte seitlich bis auf wenige Zentimeter an den hinteren Stoßdämpfer des anderen Fahrzeugs heran. Damit blockierte er die gesamte Breite des Weges; Platz zum Wenden blieb Andrew auch nicht mehr. Wenn er um Alec herumfahren wollte, musste er erst einmal ein paar Bäume fällen.
    Schnell stieg Alec aus dem Auto, die Waffe bereits in der Hand, und während er sich hinter den Kotflügel duckte, rief er: »Geben Sie auf, Andrew! Sie kommen hier nicht mehr weg !«
    Er zählte bis fünf und betete, dass der Selbsterhaltungstrieb des Mannes ihn davon abhalten würde, irgendeinen ehrenvollen Abgang hinzulegen. Aber da Andrew klar sein musste, wie er – als ehemaliger Gefängnisdirektor – im Knast behandelt werden würde, glaubte Alec nicht, dass er sich so einfach ergeben würde.
    Im Fahrzeug vor ihm bewegte sich etwas; dann öffnete sich die Beifahrertür.
    »Hübsch vorsichtig und langsam « , rief Alec und hielt die Pistole im Anschlag.
    Aber es war nicht Andrew, der ausstieg. Es war Sam. Ihre Augen waren vor Angst weit aufgerissen, ihre Hände steckten in Handschellen, doch sie schien unversehrt zu sein.
    »Geht es dir gut ?«
    Sie nickte – aber sie rannte nicht davon, um sich in Sicherheit zu bringen. Den Grund dafür erkannte Alec, als er den Lauf einer Pistole sah, die auf ihren Rücken gerichtet war. Dann stieg der Gefängnisdirektor aus und griff Sam in den Nacken, ohne die Waffe auch nur eine Sekunde zu senken.
    »Machen Sie Platz, Agent Lambert, oder ich bringe sie um« , schrie er. Seine Stimme zitterte vor Wut – doch seine Hand blieb erstaunlich ruhig.
    »Sie können nicht fliehen « , entgegnete Alec. »Genau in diesem Moment stürmen noch mehr Agenten das Gelände, und wir sind von lauter bewaffneten Wärtern umgeben .«
    »Wärter, die mir bedingungslos vertrauen « , antwortete der Mann mit einem höhnischen Grinsen. »Sie tun alles, was ich ihnen sage .«
    »Werden sie auch Beihilfe zu einem Mord leisten? Das glaube ich kaum .«
    Andrews Augen funkelten vor Zorn. »Oh doch – diese dummen Schafe tun alles, was ich will !«
    Alec antwortete ihm nicht, hielt einfach nur die Pistole weiter auf den Kopf des Mannes gerichtet. Er konnte nicht anders. Er würde die Waffe nicht herunternehmen. Vor ihm stand kein verängstigter Durchschnittsgangster, den er bequatschen konnte. Bei der erstbesten Gelegenheit würde dieser Kerl Sam den Kopf wegpusten.
    Alec legte den Finger noch fester um den Abzug. Er begegnete Sams Blick und bat sie stumm, ihm zu vertrauen – zu verstehen, dass er sie irgendwie hier herausholen würde.
    Doch bevor er sich wieder Andrew zuwandte, bemerkte er etwas in ihrem Gesichtsausdruck. Er zögerte. Sam hob die gefesselten Hände um drei oder vier Zentimeter, und ohne den Kopf zu bewegen, schaute sie bedeutungsvoll auf sie hinab. Dann sah er, wie sie die Finger der einen Hand in den Ärmel am anderen Handgelenk schob und etwas Langes, Schmales hervorzog – einen silbern glänzenden, spitzen Gegenstand.
    Sie hatte eine Waffe. Ein Messer? Einen Brieföffner?
    Alec hätte ihr am liebsten zugerufen, dass sie sich keinen Fingerbreit rühren solle, dass sie ihm das Ganze überlassen solle. Doch so blöd war er nicht. Wenn sie beide diese Sache lebendigen Leibes überstehen wollten, brauchte er ihre Hilfe. Sobald sie Andrew für ein oder zwei Sekunden ablenken und aus seiner Schusslinie herauskommen konnte, würde Alec ihn ausschalten.
    »Ich fürchte, Sie haben mich eingeparkt « , bemerkte der Gefängnisdirektor mit eisiger Höflichkeit. Doch seine Worte konnten das irre Lächeln nicht überspielen, das auf seinen verzerrten Lippen lag. »Nehmen Sie die Waffe runter, und gehen Sie zwischen die Bäume dort drüben! Lassen Sie den Schlüssel in der Zündung stecken. Diese junge Dame und ich werden jetzt wegfahren .«
    Alec schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht zulassen .«
    »Dann erschieße ich sie .«
    Sein kalter, sachlicher Tonfall verriet, dass es ihm ernst damit war. Er hatte sichtlich genug von dieser Pattsituation und würde jederzeit zum Handeln übergehen.
    Sie hatten keine Zeit mehr. Alec ließ seinen Blick zu Sams Gesicht wandern. Stumm formte sie mit den Lippen: Bei drei , und Alec nickte fast unmerklich.
    »Ich habe nie gewollt, dass es so endet .«
    Eins.
    »Aber Sie lassen mir einfach keine Wahl .«
    Zwei.
    »Mach’s gut, meine Hübsche !«
    Drei.
    Sam riss so abrupt die Hände hoch, dass sie Andrew völlig überraschte. Kraftvoll
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