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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon
Autoren: Sara Belin
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Alkoholexzessen. Das
wilde Leben eines Rockstars, dass er in vollen Zügen genoss, sorgte bei ihm
bald für eine Krise. Als er bei einem Konzert völlig zugedröhnt zusammenbrach
und die Tournee vorzeitig beendet werden musste, sah er sich gezwungen,
sich von der Bühne zurückzuziehen um sich eine kreative Pause zu gönnen,
wie der Manager es anschließend diplomatisch verkündete. Man munkelte sogar
von einem Drogenentzug und die Band stand kurz vor der Auflösung.
Doch Robin überraschte alle, die ihn schon abgeschrieben hatten. Nach über
einem Jahr Ruhe kehrte er strahlend und voll Energie triumphierend zurück
und präsentierte zusammen mit der Band die neue Platte. Das Album bestand
zur Hälfte aus wunderschönen, sehr emotionalen Balladen, die teilweise noch heute
auf so mancher Kuschelrock - CD zu hören sind.
    Die
Texte, die Robin immer selbst schrieb, wurden erwachsener und nachdenklicher
und zeigten deutlich, wie sehr er im letzten Jahr sein Leben verändert hatte.
    Als ich
ihn das erste Mal nach der langen Pause in einem neuen Video sah, blieb mir der
Atem weg - Robin sah einfach umwerfend aus! Sein ausdrucksstarkes Gesicht mit
femininen Zügen kam durch etwas kürzeres, natürlich blondes Haar endlich zur
Geltung und seine meeresblauen Augen, die sonst immer unter der langen Mähne
versteckt blieben, strahlten in einem intensiven, feurigen und zugleich
eiskalten Glanz. Robin sah nicht mehr wie ein ewig adoleszenter, geschmacklos
gestylter Möchtegern- Macho aus, sondern wie ein erwachsener, intelligenter
junger Mann, der seine emotionale Reife als eine neue Kraftquelle für sein
Charisma entdeckte. Immer noch trug er körperbetonte Kleidung, aber sein Stil
wurde schlichter. Er benutzte das Make-up nur noch dezent und bewusst
wählte er schwarz als seine neue Lieblingsfarbe. Trotzdem bevorzugten ihn die
Fotographen halb nackt, mit entblößtem Oberkörper oder im völlig aufgeknöpften
Hemd und verstärkten dadurch noch sein nicht nur bei Frauen, sondern auch bei
Schwulen beliebtes Image als Sexsymbol. Ja, ich gebe es zu, ich sammelte diese
sinnlich erotische Fotos besonders gerne und meinen Kleiderschrank beklebte ich auf
den Innenseiten mit Robins textilarmen Bildern.
    Ich
traute mich nicht, die Poster an die Wände zu kleben, schließlich war ich kein
Teenager mehr, sondern eine ernsthafte Musikstudentin und angehende Pianistin
und Sopranistin. Meine Freundinnen, die diese Leidenschaft für Robin nicht immer
nachvollziehen konnten, machten sich oft über mich lustig. Auch mein damaliger
fester Freund, Daniel, war leicht genervt wegen meiner Schwärmerei für Robin,
aber eigentlich hätte er sich bei ihm bedanken sollen. Unser Sexleben war durch
Robin viel prickelnder und intensiver, als es sonst der Fall gewesen wäre.
In meinen Gedanken ging ich regelmäßig fremd und mit Robin lebte ich meine wildesten
Fantasien aus, ohne auch nur die geringsten Schuldgefühle zu haben.
Schließlich wusste ich ziemlich schnell, dass Daniel kein Potential für die
große Liebe hatte, sondern nur ein durchschnittlicher Liebhaber mit
begrenztem Haltbarkeitsdatum war. Und was meine anderen Liebschaften betraf -
Robin blieb einfach meine Nummer Eins, kein Mann aus Fleisch und Blut schaffte es,
ihn in die Vergessenheit zu verdrängen. In meinen Augen war er einfach der Traummann,
der Vollkommenste seines Geschlechtes, ein Halbgott, der sich auf der Erde
inkarnierte, um meine Träume zu verschönern.
    Wieso
gerade er mein Männerideal so perfekt verkörperte, konnte ich mir nie erklären.
Robin war zwar ein gut aussehender junger Mann, aber kein klassischer, glatter
Schönling wie so viele aus der Welt der Popmusik. Sein elegisches, ziemlich
androgynes Gesicht weckte in mir eine unergründbare Sehnsucht. Wie der Anblick
auf ein Lieblingsgemälde, das einen aus der Realität entführt und beim Betrachten
die Welt um sich vergessen lässt und das man immer wieder aufs Neue bewundert,
ohne sich jemals seiner zeitlosen, unirdischen Schönheit satt gesehen zu sehen.
    Was mich
an ihm aber am meisten faszinierte, war sein breites, sonniges Lächeln.
Wenn Robin lächelte, hatte er eine enorme Aussagekraft. Das lag nicht an seinen
weißen Zähnen und dem sinnlichen, vollen Kussmund. Nein, während er lächelte,
erzählte seine Körpersprache:
    "Schaut
mich an, ich bin ein Glückskind! Ich bin mir bewusst, dass ich alles erreichen
kann, wovon ich geträumt habe! Ich kann die ganze Welt umarmen! Ich liebe euch
alle,
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