Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon
Autoren: Sara Belin
Vom Netzwerk:
nicht wahr,
Tony?"
    "Ich
weiß", nickte ich, "er ist ein wirklich toller Pianist", wendete
ich mich Tony zu.
    "Vielen
Dank, es tut gut ein Kompliment von einer Kollegin zu hören", schmeichelte
mir auch er.
    "Du
bist also eine Opernsängerin?", fragte Robin neugierig und betrachtete
mich mit leicht geneigtem Kopf.
    "Ja.
Nur hier in der Bar singe ich anders, als wenn ich klassische Stücke
singe", erklärte ich ihm. "Du singst gut, ich bekam Gänsehaut
dabei", lächelte er charmant und seine Augen funkelten noch heller.
    "Danke.
Das Lied ist auch mein Lieblingssong von dir, die Musik und der Text sind
wunderschön. Man kann es einfach nicht ohne Gefühl singen, das Lied ist
einmalig", sagte ich leise und senkte die Augen, als ich wieder an die
Ballade dachte.
    "Das
höre ich gern! Sag bloß nicht, dass du unsere Musik magst?" Robin brachte
mich mit seiner leicht herausfordernden Frage und mit durchdringendem Blick
fast aus der Fassung. Jedoch wich ich diesmal seinen Augen nicht aus.
    "Was
wäre, wenn ich mich als ein echter Fan von euch outen würde?", lautete
leicht kokett meine Antwort.
    "Nein!
Im Ernst?" Robin wunderte sich offensichtlich. Bestimmt hatte er nicht
erwartet, dass eine klassische Musikerin, sogar eine zukünftige Opernsängerin
ein Fan von seiner Band sein könnte. Aber trotzdem glaubte ich in seinem
Gesichtsausdruck etwas erblickt zu haben, dass mir verriet, dass er durch den
Song erkannt hatte, was in mir vorging. Ich fühlte mich von ihm durchschaut, auf
eine fast unheimliche Weise und ich spürte dabei eine angenehme Gänsehaut, als
ich mit der Begeisterung eines Fans weiter erzählte: "Eure Musik mag ich
seit ich ein junges Mädchen war. Ich habe fast alle eure Platten, außer der
ersten, die hier in Europa nicht erschienen ist. Und alle Videos von den
Tourneen, die offiziellen und auch die inoffiziellen."
    "Tatsächlich?",
fragte Tony und wechselte mit Robin einige erstaunte Blicke.
    "Ja.
Fragt mal Tom, wenn ihr mir nicht glaubt," sagte ich, als Tom zu uns kam
und eine ganze Flasche Champagner auf den Tisch stellte. Er stand schon eine
Weile hinter Robin und hatte meine letzten Worte gehört.
    "Aber
ja, Diana ist ein großer Fan von euch. Eigentlich ist sie verrückt
nach..."
    "Tom,
es reicht!", unterbrach ich ihn schnell mit bedrohlicher Stimme, bevor er
zu viel verraten konnte. Gemeinsam lachten wir alle laut auf und ich sonnte
mich im Robins Lächeln. Er strahlte viel Wärme aus und brachte mit seiner positiven
Energie die Luft um sich zum vibrieren. Seine magnetisierende
Präsenz schien den ganzen Raum um uns zu füllen, ohne große Worte oder Gesten,
nur mit dem angenehmen, samtigen Klang seiner Stimme und mit der lässig
selbstbewussten Körperhaltung, mit der er auf seinem Stuhl saß. So ganz nah an
ihm sitzend beobachtete ich ihn fast andächtig und atmete mit Genuss seinen
dezenten Duft ein. Robin trug einen dicken schwarzen Pulli und schwarze Jeans
mit obligatorischen Cowboystiefeln. Sein langes, dichtes Haar war weizenblond
und im weichen Kerzenschein schimmerte es wie antikes Rotgold. Auf seinem
schönen Gesicht mit einer klassischen, geraden Nase entdeckte ich kleine
Mimikfältchen, die ihn aber nur noch ausdrucksstärker machten. Er war fast zehn
Jahre älter als ich und mit der Zeit ist er noch attraktiver und faszinierender
geworden. Mit Vergnügen trank ich den Champagner, den er mir eingoss und fühlte
mich leicht benommen. Aber es war nicht Alkohol, der mich high machte- es war
Robin... Als sich unter dem Tisch zufällig unsere Knie berührten, spürte ich
einen wohligen Stromschlag. Alle meine Sinne waren wie berauscht, ich genoss
seine streichelnde Stimme und hing mit den Augen an seinen verlockenden, weich
geschwungenen Lippen, die in echt noch voller und sinnlicher als auf den Fotos waren.
    "Du
musst morgen zu unserem Konzert in den Club kommen. Ich würde mich sehr freuen,
wenn du Lust darauf hättest", schlug Robin nach einer kurzen Pause vor.
    "Liebend
gerne! Ich müsste zwar hier arbeiten, aber das lässt sich arrangieren. Ich habe
euch nämlich noch nie live gehört", gab ich ungern zu, als ob ich mich
dafür entschuldigen müsste.
    "Wir
werden dir einen Backstage-Pass besorgen, so dass du problemlos reinkommst.
Alle Plätze sind seit Monaten vergeben, stimmt es, Tony?"
    "Wieso
habt ihr keine Werbung für das Konzert gemacht?", wunderte ich mich,
nachdem Tony zustimmend nickte.
    "Es
ist ein Weihnachtsgeschenk für die treuesten Fans, das machen wir jeden
November und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher