Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Biss der Wölfin: Roman

Biss der Wölfin: Roman

Titel: Biss der Wölfin: Roman
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
das auf sie zugestürmt kam, und rannte los, den Ball in der Hand.
    Nick, Reese und Noah reagierten mit einem schnellen Umzingelungsmanöver. Nick erwischte den Ball, und danach stürmten sie zu dritt die Lichtung entlang, warfen einander im Rennen den Ball zu. Ja, es sah ganz so aus, als würde Noah bei uns bleiben. Ihn aus dem Bundesstaat zu schmuggeln, bevor seine Bewährungsfrist abgelaufen war, war nicht gerade eine ideale Vorgehensweise. Aber er konnte sich nicht gut bei den zuständigen Stellen melden und dort erklären, warum er auflagenwidrig nicht zurückgekommen war … und warum seine frisch gefundene Familie, Vater und Großvater, spurlos verschwunden war. Also würde auch er verschwinden, und die Behörden würden annehmen, dass alle drei draußen in der Wildnis einem mysteriösen Schicksal anheimgefallen waren. Hier draußen konnte man eine Menge mysteriöse Schicksale antreffen.
    Noah würde mit den Sorrentinos nach Hause fahren. Das war Nicks Idee gewesen. Er machte Scherze darüber, dass sie gerade ein Heim für auf Abwege geratene junge Werwölfe eröffneten. Ich beobachtete ihn – er hatte mit den beiden jungen Männern einen Klüngel gebildet; offenbar entwickelten sie eine Strategie, um den Ball zurückzubekommen. Nick mochte erkannt haben, dass eigene Kinder für ihn nicht in Frage kamen, aber nichtsdestoweniger hatte in seinem Leben etwas gefehlt, hatte er eine Möglichkeit gesucht, die Leere zu füllen. Vielleicht hatte er sie jetzt gefunden.
    Und somit hatte das Rudel ein neues Mitglied. Vielleicht zwei, wenn Reese sich zum Bleiben entschloss. Es bestand sogar eine gewisse Aussicht auf einen Dritten. Morgan war gestern noch geblieben, hatte beim Aufräumen geholfen, Jeremy kennengelernt und Fragen über das Rudel gestellt. Er hatte nichts gesagt, was sich als offenkundiges Interesse deuten ließ, aber zugestimmt, dass er nach Beendigung seines Experiments auf ein paar Bier in Syracuse vorbeikommen würde.
    Ich hörte einen schrillen Schrei, und als ich aufblickte, sah ich Kate mit dem Ball auf das Tor zustürzen; die kleinen Beinchen hämmerten nur so. Clay lieferte ihr die Deckung dazu, rempelte Nick und Reese aus dem Weg, als sie ihr zu nahe kamen. Noah kam angestürzt, warf einen Blick auf Clay und ließ sich wieder zurückfallen. Als Antonio sich anzuschleichen begann, beugte ich mich vor und schrie Kate eine Warnung zu. Meine Rippen protestierten, und ich verzog das Gesicht.
    »Geht’s dir gut?«
    Ich sah mich um und entdeckte Logan an meiner Seite.
    »Mir geht’s prima«, sagte ich. »Bloß ein bisschen angeschlagen.«
    Er studierte mein Gesicht und nickte. Dann machte er Anstalten, es sich zu meinen Füßen bequem zu machen, bereit für die Aufgabe, seiner invaliden Mutter Gesellschaft zu leisten.
    »Geh schon«, sagte ich. »Alles in Ordnung mit mir.«
    Er musterte wieder mein Gesicht, als sei er sich nicht sicher.
    »Ein Marmeladendonut sagt, du kannst deiner Schwester den Ball nicht mehr abnehmen.«
    Logan kann keiner Herausforderung widerstehen, ebenso wenig wie sein Vater. Er grinste und stürzte davon. Kate hatte die Ziellinie fast erreicht, aber Antonio hatte ihr im letzten Moment den Weg versperrt.
    »Kate!«, brüllte Logan, während er auf sie zurannte.
    Er streckte die Hände nach dem Ball aus. Sie warf ihn, ein formvollendeter Wurf. Er fing ihn … und rannte los, auf das andere Tor zu. Kate heulte auf und machte sich an die Verfolgung. Clay tat es ebenfalls, blieb ihm dicht auf den Fersen, während das Lachen unseres Sohns zu mir herüberschallte. Logans Wangen waren rosig, seine Schneehosen machten ein zischendes Geräusch, als er rannte, der Schnee stäubte rings um ihn. Im letzten Moment schwenkte er ab, lief zurück und warf seiner Schwester den Ball zu. Sie rannten los, passten ihn zwischen sich hin und her, während die Erwachsenen so taten, als versuchten sie, den Ball zurückzuerobern.
    »So«, sagte eine Stimme neben mir. »Wie denkst du jetzt über dein Rudel?«
    Ich wandte mich Jeremy zu, als er neben mir stehen blieb.
    »Noch nicht meins«, sagte ich.
    »Aber es wird deins sein.« Seine dunklen Augen funkelten. »Meinst du, du bist der Sache gewachsen?«
    Jemand brüllte etwas, und ich wandte den Kopf und sah zu ihnen hinüber, wie sie auf der verschneiten Wiese spielten.
    Ich lächelte. »Noch nicht. Aber ich bin dran.«

Dank
    E in weiteres Dankeschön an das unglaubliche Team, das mir hilft, diese Geschichten an die Öffentlichkeit zu bringen: meine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher