Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
schaute zur Seite. »Er meinte, es sei ein ›sicherer‹ Ort, um mit dir zu reden. Ganz ehrlich, langsam glaub ich, er verliert den Verstand.«
    Halbherzig stimmte ich in sein Lachen ein.
    »Na ja, und er will mir den Hauptbremszylinder kaufen, den ich brauche, wenn ich dir etwas ausrichte«, gestand er kleinlaut und grinste verlegen.
    »Na dann los – ich will schließlich, dass dein Auto fertig wird.« Ich grinste zurück. Wenigstens glaubte Jacob nichts von alldem, das machte die Situation halbwegs erträglich. Ich sah, dass Edward an der Wand lehnte und mich mit ausdrucksloser Miene beobachtete. Ein Mädchen aus der Klassenstufe unter uns taxierte ihn schüchtern, doch er schien es gar nicht zu bemerken – trotz seines pinkfarbenen Kleides.
    Jacob schlug beschämt die Augen nieder. »Nicht sauer sein, okay?«
    »Ich wüsste nicht, warum ich auf dich sauer sein sollte«, beteuerte ich. »Ich werde noch nicht mal auf Billy sauer sein. Sag einfach, was du mir sagen sollst.«
    »Also – o Gott, das ist so dämlich … tut mir leid, Bella. Okay – er will, dass du mit deinem Freund Schluss machst. ›Bitte!‹, soll ich dir sagen.« Verächtlich schüttelte Jacob den Kopf.
    »Er ist also immer noch abergläubisch, was?«
    »Und wie. Er war irgendwie völlig … außer sich, als er hörte, dass du in Phoenix einen Unfall hattest. Er wollte nicht glauben –« Verlegen verstummte er.
    Meine Augen verengten sich. »Dass ich die Treppe runtergefallen bin?«
    »Ich weiß, es ist verrückt«, sagte Jacob schnell.
    »Er glaubt, dass Edward was mit meinem Unfall zu tun hatte.« Ich wusste, ich hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Und ich war sauer, trotz meines Versprechens.
    Jacob traute sich nicht, mir in die Augen zu sehen. Wir hatten es mittlerweile ganz aufgegeben, im Rhythmus der Musik zu schaukeln, obwohl seine Hände noch immer an meinen Hüften lagen und meine um seinen Hals geschlossen waren.
    »Jacob, wahrscheinlich wird Billy mir das nicht glauben, aber ich will, dass du es weißt.« Mein ernster Ton ließ ihn aufhorchen; er schaute mich wieder an. »Edward hat mir das Leben gerettet. Ohne ihn und seinen Vater wäre ich jetzt tot.«
    »Ich weiß«, beteuerte er, doch ich hörte, dass meine Aufrichtigkeit ihn berührt hatte. Vielleicht würde er Billy wenigstens davon überzeugen können.
    »Hey, tut mir leid, dass du das machen musstest«, sagte ich aufmunternd. »Aber die Ersatzteile waren’s doch wert.«
    Er wich meinem Blick aus. »Hmmm«, brummte er, immer noch ziemlich geknickt.
    »Sag bloß, da ist noch mehr.« Ich konnte es nicht fassen.
    »Nein, vergiss es«, murmelte er. »Ich besorg mir ’nen Job und spar mir das Geld selber zusammen.«
    Ich schaute ihm in die Augen, bis er meinen Blick erwiderte. »Spuck’s aus, Jacob.«
    »Es ist zu peinlich.«
    »Egal. Erzähl’s mir.«
    »Okay … aber es ist echt peinlich.« Er schüttelte den Kopf. »Ich soll dir sagen … nein, ich soll dich warnen , dass« – er malte Gänsefüßchen in die Luft – »›wir dich nicht aus den Augen lassen‹. Das ist nicht mein Plural, sondern seiner.« Er hielt den Atem an und wartete auf meine Reaktion.
    Es klang wie aus einem Mafiafilm. Ich brach in schallendes Lachen aus.
    »Du Ärmster! Tut mir leid, dass du dazu gezwungen warst.«
    »Na ja, es gibt Schlimmeres«, wehrte er ab und grinste erleichtert. Sein Blick glitt anerkennend über mein Kleid. »Und, was soll ich ihm ausrichten?«, fragte er frohlockend. »Dass er sich gefälligst um seinen eigenen Kram kümmern soll?«
    »Nein«, antwortete ich seufzend. »Richte ihm meinen Dank aus. Ich weiß, dass er es gut meint.«
    Das Lied endete, und ich nahm meine Arme von seiner Schulter.
    Er blickte auf mein schlimmes Bein und ließ seine Hände vorsichtshalber an meinen Hüften liegen. »Willst du weitertanzen? Oder soll ich dich irgendwo hinbringen?«
    Edward antwortete für mich. »Danke, Jacob, ich mach das schon.«
    Jacob zuckte zusammen und fuhr herum; Edward stand direkt hinter ihm.
    »Hallo, ich hab dich gar nicht bemerkt«, sagte er. Und dann, an mich gewandt: »Äh, ja, dann bis bald, Bella.« Er trat zur Seite und hob schüchtern seine Hand.
    Ich lächelte. »Ja, bis bald.«
    »Tut mir leid«, sagte er, dann drehte er sich um und ging.
    Das nächste Lied begann und Edward schloss mich in seine Arme. Die Musik war ein bisschen zu schnell für einen Engtanz, doch das schien ihn nicht zu stören. Zufrieden legte ich meinen Kopf an seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher