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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04
Autoren: Karl Bleibtreu
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unmutig nach Hause trollte. Das alte Sirenenbild von Fratellanza und Republik, das schon dem alten Stammhalter der Dynastie Garibaldi Undank und Lächerlichkeit bescherte!
    Das deutsche Kriegsbarometer bis Frühjahr zeigte an im Elsaß: den Umständen nach normal (schon beteiligte sich dort lustig eine Schneeschuhabteilung). In Südlothringen Windstille, bei Mihiel-Toul schwindender Luftdruck, an den Maashöhen auf Sturm gestellt (Thüringer und Lothringer L. W. allein im Febr. 2700, Metzer R. D. 1575). In den Argonnen schwankende Temperatur.

Erste Champagneschlacht, Statistik, Betrachtung
    Während die Verbündeten nichts als Nackenschläge erhielten, schwor Joffre seine Huldigung an die Siegesgöttin nicht ab, denn sein Hauptstreich in der Champagne ließ sich anfangs »nicht ohne« an. Sein falsch gewähltes Hauptziel Massiges–Tahure statt Eindrücken der Nordwestecke Auberive–Souplet, wo Einbuchtung der nördlich geschwungenen Linie in die Strecke Sillery–Reims überging, erwarb Langle jedoch nur halb. Weil das Gelände bei Souain ebener und platter, wandten seine Massen sich dorthin an die Arbrehöhe. In der schluchtenreichen Landschaft um Tahure konnte er dem 8. R. K. schwer beikommen, das immer kecker gegen ihn wurde und ihm bei Massiges zuvorkam, durch Sprengung großer Minengänge den kahlen langen Hügel auseinanderreißend. Selbst den vielumstrittenen steilrandigen Steinbruch mußte er an 17., 30. R. 1. Ers. abtreten. Aus Quergräben tat sich doppelseitig die Hölle auf, jede Nacht ein Höllenkonzert unter aufsteigenden Raketen, ruhig gezielter deutscher Granatsegen verhöhnte die maßlose Geschoßverschwendung drüben, als könnten Yankeefabriken nie stillstehen und bis zum jüngsten Tag Sympathiemunition liefern. Vom 3.–13. Febr. erhielt Langte eine regelrechte Niederlage mit 9 verlorenen Geschützen, auch als er die Tatze nach dem »Bayernzipfel« des Souainwäldchens ausstreckte, zog er sie eilig zurück, so unsanft klopfte ihn bayrische L. W. auf die Finger, wobei sie 90 verw., der Feind 200 t., 480 gef. verlor. Die Aussichten der »großen Offensive« waren also ungünstig, die Rheinischen Reservisten von trotzigem Mut erfüllt.
    Obwohl Langles Anprall nichts weniger als überraschendem Überfall glich, sondern seit Januar flott im Gange war, erhielt Einem viel zu spät Verstärkungen. Das wird amtlich verhüllt durch Vorspiegelung von Mitfechten der ganzen 1. G. D. schon Ende Febr., ganz richtig sagt der meist gutinformierte franz. G. St. nur »6 Gardebat.«, V. L. zeigen 2., 4. G. erst im März mitwirkend. Bei 39., 37. R. Brig. knacken wir eine taube Nuß, V. L. oder O. St. Schr., wem trauen? Tatsächlich erzählt man nur heftigen Kampf von 74. R., das auch nach V. L. 960 verlor, kaiserliche Ansprache an 78. R. Braunschweig kann aus dynastischer Liebesdienerei für den Herrn Schwiegersohn dies Rgt. herausgegriffen haben, das laut unseren Excerpten im Februar Null und im März 60 verlor! Die einzige statistische Einzelheit der ganzen G. St. Schr. bietet summarischen Ausweis für 39. R. Brig., wir vermögen auch hier entsprechende Einbuße von 92. R. nicht zu entdecken. Dies alles hat Bedeutung: 37. R. Brig. löste 39. erst ab, als der Februarstoß bei Souain sich schon ausblutete. Als schlagenden Beweis für Untrüglichkeit der V. L. begrüßen wir Gefecht bei Boiselle am 16. Jan. beim 180. I. der Albertfront. Nächtliche Überrumpelung des Vorwerks »Granathof« beseitigte dort verrammelten Kirchhof mit Sprengstoffen. Die hinteren französischen Linien, Leuchtkugeln auswerfend, schossen blind in die Nacht hinein, füllten den leeren Raum mit Granaten, als das Tübinger Streifkommando längst abzog, schwindeln aber, sie hätten 200 deutsche Leichen gefunden, vermutlich französische. Laut Spezialbericht kostete aber der ganze Scherz 3 Off., 31 Mann. Sehr richtig, denn laut V. L. verlor 180. I. vom 2. Dezember bis 1. Februar nur 87. Ja, V. L. sind Kronzeugen der Wahrheit. Erweisen sie z. B. die Berichterstattung über zweite Arrasschlacht seit Dezember als falsch, wo südlich Arras der Verlust fast auf Nullpunkt sank und die Saarbrücker zur Abfahrt rüsteten, so geht es bei geringerem Verlust der Bayern und Armins mit rechten Dingen zu. Sie hatten eben gute Deckung, Granatüberschüttung der Grabenbauten »Labyrinth« bei Ecurie sah nicht so gefährlich aus, wie französisches Communiqué ausschrie, der Feind glaubte noch an greifbares Ergebnis von
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