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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03
Autoren: Karl Bleibtreu
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Überschwemmung auch dorthin übergriff. Eine peinliche Überraschung, die auch für später üble Folgen hatte. Die geplante Umgehungsbewegung unterblieb daher.
    Wenn Beselers Befehlskreis von Poel bis Dreisbank reichte, so gab es dort weder Erfolg noch großen Verlust (Gesamteinbuße 3. R. K. 2 650, zumeist bei 26. R. inkl. 35. R. bei Paschendaele), man focht wesentlich nur bis 13. abends, die Posener Division (rund 1700 inkl. Pioniere) war noch 17. bis 21. bei Dreisbank etwas im Feuer, ging dann in Richtung Bixschoote vor, wobei 6. R. erheblich litt, die anderen Teile noch minder als früher. Mit 24., 25. P. bei Mangelaere und 205., 207. bei Dreisbank als Lückenfüller kostete Beselers Unternehmungen noch nicht 5000. Wesentliches kam nicht dabei heraus, man band nur bedeutende feindliche Streitkräfte und hinderte sie, bei Steenstrate zu unterstützen. Joffre dürfte jedoch seine neugekommenen Verstärkungen mehr östlich angesetzt haben, sodaß Beseler schwerlich auf besondere Übermacht stieß, dafür aber auf Stellungen, die selbst Brandenburger nicht nehmen konnten. Inkl. Ers. Batl. vom 26. hat Beseler nebst 9. R. Div. nur 21 Batl. bei Langemark ins Feuer gebracht, denn 24. R. mit 60 Mann Verlust blieb doch sicher in Reserve und 8., 35. R. waren außerhalb entsendet. Man sollte also von diesem Kampf kein Wesens machen, dagegen erregt Aufsehen der Vorstoß vom 215., 216. R., ersteres hatte freilich seinen Hauptverlust schon früher, aber wir sind überzeugt, daß sie hier den Ausschlag gaben. Unstreitig errangen 211., 213., 214., 215., 216. hier einen großen Erfolg, unterstützt vom 8. R. und Teilen 24. P. sowie der opferwillig eingesetzten Mecklenburger 46. R. Art. Der heftigste Kampf dauerte hier bis 13. fort, wobei 211. ungemein litt; am 17. trat Abdämpfung ein, dann offenbar Zurückfluten bis 25., wo 214. sich bis Langewade zurückzog, dann erfolgte am 27. nochmaliger Angriff, an dem 6., 7. R. teilnahmen, sodaß wahrscheinlich 800 ihres Verlustes hierher entfallen, und vielleicht auch ein Rheinisches Bataillon 161. Gesamteinbuße 4700, ohne den großen angeblich früheren Verlust vom 215. zu rechnen. Wir sind in der Lage zu unterscheiden, daß 211., 213. bis 9. nur 670, dann bis 17. fast 1300 verloren. 211. machte späteren Kampf nicht mehr mit, auf den wahrscheinlich noch 1160 (170 vom 214.) inkl. Posener und Rheinländer entfallen, sodaß inkl. 216. die ersten Novemberkämpfe bei Bixschoote–Mangelaere etwa 1900, das Hauptringen vom 10. bis 17. nahezu 2650 kostete. Das Ergebnis war Rückzug und dann wieder Vorgehen, Geländegewinn zuletzt ziemlich Null, Steenstrate und Het Sas blieben den Franzosen. Wir können die Tatsachen nicht anders lesen. Übrigens mag 205. R. von Dreisbank her am letzten Angriff teilgenommen haben mit dem kolossalen Verlust von – 75 Mann. Wer immer »westlich Langemark« singend in den Tod ging, Brandenburger Freiwillige waren es sicher nicht. 207., 205., 17. R. J. fochten bei Merkem westlich des Kanals neben 209., 210., 212. bei Grachten, 835 Gesamtverlust. Das Gefecht war glücklich, man vertrieb den Feind aus Nordschoote, vielleicht mengten auch zwei Rheinische Bataillone sich scharmützelnd an den Kanalrändern ein. Man stieß hier wohl immer noch auf fr. 38. Div. Bei Monatsende gab der Feind den Punkt, der einst Bixschoote war, endgültig preis; am 14. wurde die durch Versehen der Ablösungsabteilungen verlassene Bodenwelle südwestlich Bixschoote aus eigenem Antrieb der erzürnten Mannschaften ohne Befehl zurückerobert. Manchmal reizt Ärger zu Heldentaten. Das war alles schön, man mag auch im ganzen 2600 Gefangene am Nordflügel erwischt haben, das Territorialkorps befand sich in übelster Verfassung, aber damit kam man der feindlichen Hauptstellung um keinen Schritt näher. Nur die jetzt gesicherte Behauptung der Kanalstrecke von Nordschoote bis westlich Bixschoote war unleugbarer Gewinn.
    Geradeso stand es auf der Ostfront, die seit 17. zum Sappenangriff überging. Im allgemeinen nahm hier der Hauptverlust seit 13. ein Ende, obschon hier und da einige Reibung stattfand. Deutscherseits hört man ungern von der zweiten Monatshälfte, weil hier nichts Günstiges zu berichten scheint und die Angriffswelle zeitweilig etwas zurückebbte. Sobald unsere Front sich durch Abzüge ganzer Divisionen schwächte, raffte sich der Feind an einigen Stellen zu neuen Angriffen auf, die wüst und wild daherrasten und alles überfluten wollten, aber allmählich verschäumten. Jeder
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