Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis zum letzten Atemzug

Bis zum letzten Atemzug

Titel: Bis zum letzten Atemzug
Autoren: Gudenkauf
Vom Netzwerk:
hatte, fiel unter seinem Klopfen herunter, und Will sah einen Wirbel an Aktivitäten am Haupteingang des Schulgebäudes. Police Officer stürmten mit gezogenen Waffen hinein. »Guter Gott«, flüsterte Will.
    »Dad!«, rief Holly. »Dad, bitte!«
    Will nahm das Telefon wieder ans Ohr. »Es ist nichts, Holly. Falscher Alarm.« In dem folgenden Schweigen waren nur Hollys leise Schluchzer zu hören. »Ja, und Mr Ellery hat auch gesagt, Augie solle in den Fortgeschrittenenkurs gehen, sobald sie auf die Highschool kommt«, fuhr Will ruhig fort, während Evelyn Oliver auf einer Trage aus dem Gebäude getragen wurde.
    »Außerdem dachte ich, wenn du Lust hättest, uns im Sommer zu besuchen, könnte P. J. auf der Landwirtschaftsmesse ein Kalb vorführen. Er hat sich schon ein Prachtexemplar ausgesucht. Ein wunderschönes Hereford-Kalb.«
    Holly schniefte. »Ja, vielleicht. Ich denke, das würde P. J. gefallen.«
    »Ja, das glaube ich auch.« Zwei Kinder traten aus der Schule in die graue Abenddämmerung. Kein P. J. Will hielt den Atem an. »Ich denke, Augie hätte auf der Messe auch Spaß. Vielleicht hätte sie Lust, ein paar Kaninchen aufzuziehen.« Die Tür öffnete sich erneut, und drei Police Officer erschienen. Eine strampelnde Gestalt wand sich in ihrem Griff.
    »P. J.« Will stieß erleichtert den angehaltenen Atem aus. »Es istP.J.«
    »Gott sei Dank«, weinte Holly. Dann fragte sie. »Wo ist Augie?«

AUGIE
    Ich berühre mein Gesicht, und als ich meine Finger ansehe, sind sie von Blut bedeckt. Sehr viel Blut. Aber ich fühle keinen Schmerz. Ich habe schon davon gehört, das liegt am Schock. Ich frage mich, ob ich sterben werde. Ich presse meine Lider zusammen und denke an meine Mom. Sie wird so traurig sein. Sie wird niemanden mehr haben außer meinen Großeltern, und auf einmal wünsche ich mir mehr als alles andere, dass sie meinem Grandpa vergeben kann. Dann ist jemand an meiner Seite, und ich beschließe, nicht leise zu sterben. Ich fange an, um mich zu treten und zu schreien. »Ist gut, ist gut!«, ruft ein Mann. »Ich bin Polizist!« Ich höre auf zu strampeln und zu kreischen und wage es, meine Augen zu öffnen. Ein Polizist mit dem größten Schnurrbart, den ich je gesehen habe, steht über mir. »Es ist alles vorbei. Du bist in Sicherheit. Bleib ruhig liegen, wir wollen sehen, ob du verletzt bist.«
    Ich ignoriere ihn und springe auf die Füße. »P. J.?« Ich kann seinen Namen kaum sagen, weil mir so schwindelig ist. Ich sehe ihn nirgendwo. Der Officer hält mich am Arm fest, damit ich nicht umfalle.
    »P. J. ist in Sicherheit und bereits aus dem Gebäude gebracht worden. Nachdem wir dich untersucht haben, bringen wir dich sofort zu ihm. Und jetzt leg dich wieder hin.«
    Ich schaue mich im Klassenzimmer um. Überall Blut. »Das musst du dir jetzt nicht ansehen«, sagt der Polizist und versucht, mir die Sicht zu versperren. Ich kann nicht anders; ich setze mich auf den Boden und fange an, heftig zu weinen.

WILL
    Durch das Fenster des Streifenwagens musste Will hilflos zusehen, wie P. J. sich weiter gegen die Polizisten wehrte, die ihn aus der Schule geleiteten. »Holly, ich rufe dich gleich zurück«, sagte er zu seiner Tochter.
    »Wag es ja nicht, aufzulegen, Dad«, weinte sie. »Wenn du mich jemals geliebt hast, bleibst du jetzt am Telefon.«
    Will blinzelte überrascht. Ihm war nie in den Sinn gekommen, dass seine Tochter an seiner Liebe zu ihr zweifeln könnte. Es war doch immer andersherum gewesen. Will hatte nie wirklich herausfinden können, was er tun musste, um den Respekt und die Liebe seiner Tochter zu erringen. »Ich lege nicht auf, Hol«, versprach er. »Bleib dran. Ich lege das Handy auf den Sitz neben mir und versuche, jemandes Aufmerksamkeit zu erringen.« Vorsichtig legte er das Telefon beiseite und fing erneut an, gegen die Seitenscheibe zu hämmern. »Hey«, rief er dem Deputy Sheriff zu, der gerade an dem Wagen vorbeiging. »Das ist mein Enkel!« Der Deputy sah ihn fragend an. »Mein Enkel«, wiederholte Will und zeigte auf P. J., der immer noch versuchte, wieder in die Schule hineinzukommen.
    Der Deputy hielt Rücksprache mit Officer Jarrow, der herüberkam und Will das Auto aufsperrte. »P. J.« Will schnappte sich das Handy und eilte zu seinem Enkel, der sein Gesicht am Bauch seines Großvaters vergrub. »P. J. geht es gut«, erklärte er Holly. »Er ist hier bei mir.«
    »Gott sei Dank«, sagte Holly weinend. »Kann ich mit ihm reden?« Will drückte P. J. das Handy in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher