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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube
Autoren: Catherine Bybee
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welchem Grund?«
    Na endlich. Zurück zum Geschäftlichen. »Ich bin nicht der einzige Mensch auf der Welt, dessen Eltern bei anderen Leuten Stirnrunzeln auslösen. Familiäre Hintergründe können für jede Beziehung eine Belastung sein. Selbst für eine geschäftliche. Indem ich Ihnen zunächst nur Informationen über die Frauen selbst zukommen lasse, sorge ich dafür, dass die Türen nicht vorschnell geschlossen werden.«
    »Sind die Frauen allesamt reiche Erbinnen? Oder die Töchter verurteilter Straftäter?«
    »Wohl kaum. Aber alle haben die Verbindung zu ihren Familien abgebrochen. Zumindest in finanzieller Hinsicht. Deshalb ist ihnen eine Absicherung auch wichtiger als Liebe.«
    Blake drehte sein Weinglas zwischen den Fingern. Zu ihrem eigenen Erstaunen fragte sich Sam, wie es sich wohl anfühlen würde, seine Hände auf der Haut zu spüren, auf den Armen und an den Schenkeln. Als eine heiße Welle ihren Hals flutete, schaute sie schnell beiseite. »Wenn Sie darauf bestehen, verrate ich Ihnen die Nachnamen selbstverständlich. Falls Ihre Entscheidung davon abhängt, müssen Sie sie sowieso erfahren.«
    »Halb so wild. Die Frau, der ich einen Vertrag anbieten möchte, habe ich mir bereits ausgesucht.«
    Samanthas Kopf schoss in die Höhe, aber der Kellner brachte gerade den Salat. Sie biss sich auf die Lippen und wartete, bis er frischen Pfeffer über ihrem ersten Gang zermahlen und Wein nachgeschenkt hatte. Dabei war sie vor Anspannung und Neugier ganz kribbelig. Wen wollte er haben und warum? Wie konnte er einer Person, die er noch nicht einmal in natura gesehen hatte, die Ehe anbieten? Das war ziemlich krass − selbst für den adeligen Millionär, der ihr gegenübersaß. Oder vielleicht doch nicht? Was wusste sie schon über Blake Harrison? Dass er eine Schwäche für schlanke, langbeinige, aber vollbusige Frauen hatte. Auf jedem einzelnen Foto aus ihren Recherchen hing eine Frau mit Modelmaßen an seinem Arm. Deshalb hatte Samantha die drei schönsten Kandidatinnen aus ihrem kleinen schwarzen Buch herausgepickt – aus ihrem kleinen schwarzen Notebook. Trotzdem blieb die Frage: Wie konnte dieser Mann sich anhand von drei Fotos entscheiden?
    »Möchten Sie die Frauen nicht erst kennenlernen?« Dass Bilder ihm offenbar reichten, fand sie plötzlich ziemlich oberflächlich. Wollten Männer wirklich vor allem eine hübsche Verpackung? Die knappe Antwort lautete Ja. Vermutlich war Blake Harrison genauso einfach gestrickt wie der Durchschnittsmann. Das war durchaus denkbar. Dennoch empfand sie so etwas wie Enttäuschung, dass nicht mehr hinter seiner gutaussehenden Fassade steckte.
    »Sie meinen die Frauen auf den Bildern?«
    Sam schüttelte verwirrt den Kopf. »Selbstverständlich.«
    »Nein.« Er griff zu seiner Gabel und kostete den Salat.
    Nein? O Mist. Er hatte sich für eine andere entschieden. Die Dollarzeichen, die seit dem ersten Anruf seines Assistenten in Sams Augen geleuchtet hatten, erloschen. »Sie haben eine andere Frau gefunden, die sich von ihnen heiraten lassen möchte?«
    »Sie hat noch nicht Ja gesagt. Bis jetzt.« Er aß seelenruhig seinen Salat.
    Warum, zum Teufel, war sie eigentlich hier, wenn er ihre Dienste gar nicht in Anspruch nehmen wollte? »Dann ist Alliance für Sie also nur eine Art Plan B?« Vielleicht brauchte er ihre Agentur ja doch. Männer wie er taten nichts ohne Grund.
    »Nicht wirklich.«
    Samantha ließ die Gabel sinken und fixierte ihn. »Es tut mir leid, Blake. Aber ich kann Ihnen nicht folgen. Heute Morgen haben Sie noch eine Frau gesucht, die sich auf eine Vereinbarung mit Ihnen einlässt. Ist in den letzten Stunden irgendetwas passiert? Oder sind Sie mit den Damen, die ich Ihnen präsentiert habe, nicht zufrieden?«
    Blake tat nun nicht mehr so, als wäre ihm im Moment nur sein Salat wichtig. Er legte die Hände neben den Teller. »Die Frauen sind allesamt perfekt. Fast zu perfekt. Mir bleibt aber nicht mehr viel Zeit, mich zu entscheiden. Diese hübschen Damen nacheinander kennenzulernen und mir eine von ihnen auszusuchen, ist ein Luxus, den ich mir nicht leisten kann.« Er zog eine Aktentasche unter dem Tisch hervor, die Sam bislang nicht bemerkt hatte, nahm einen Hefter heraus und schob ihn ihr hin.
    »Was ist das?«
    »Die Vereinbarung, die mein Anwalt und ich heute Nachmittag aufgesetzt haben.«
    Sams Finger juckten. Sie wollte den Hefter aufschlagen. Stattdessen legte sie die Hand darauf. »Was denn für eine Vereinbarung?«
    Blakes graue Augen hielten ihre
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