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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube
Autoren: Catherine Bybee
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Sie stieß mit ihm an, trank einen Schluck Wein und legte dann schnell die Hände in den Schoß, damit er nicht sah, dass sie zitterten.
    »Ich hoffe, die Fahrt war nicht allzu nervenaufreibend.«
    Okay. Er wollte also nicht wie sie sofort übers Geschäftliche sprechen. Sam beschloss, sich auf ein bisschen Smalltalk einzulassen. »Um diese Uhrzeit ist der Pacific Coast Highway immer ziemlich verstopft.«
    »Danke, dass Sie trotzdem bereit waren, mich hier zu treffen.«
    »Ich bin überrascht, dass Sie gerade dieses Restaurant ausgesucht haben. Meistens finden meine Geschäftsessen in einem weniger förmlichen Rahmen statt.« Und in einem so romantischen schon gar nicht, wollte sie hinzufügen.
    Blake setzte sich bequem zurecht. Sein sündhaft gutes Aussehen machte es Sam fast unmöglich, sich auf den Grund ihres Treffens zu konzentrieren. Es wäre so leicht, sich in die umwerfenden grauen Augen ihres Gegenübers zu versenken und sich von der Wärme seines Lächelns einhüllen zu lassen.
    »Eine schöne Frau nur auf ein paar Cocktails in eine Bar einzuladen, liegt mir nicht.«
    O Mann. Höchste Zeit, dem Gespräch eine andere Richtung zu geben. Samantha wusste, dass sie nicht im eigentlichen Sinn schön war – eher vielleicht attraktiv. Die Art Schönheit, auf die Männer wie Harrison abfuhren, spielte sich in einer ganz anderen Liga ab. »Das ist wirklich sehr freundlich, Mr Harrison. Aber Sie sollten Ihren Charme nicht an mich verschwenden. Ich nehme an, Sie hatten Gelegenheit, die Unterlagen durchzusehen, die Ihnen meine Assistentin zugefaxt hat?«
    Seine Augen verengten sich, aber er sagte kein Wort. Sam schluckte und verschlang die Hände in ihrem Schoß. Sie schaffte es, seinem Blick standzuhalten, und wartete. Mitten in das angespannte Schweigen platzte der Kellner. Der junge Mann erläuterte die Empfehlungen des Tages und Samantha griff nach der Speisekarte. Bei einem Essen mit Kunden verlangte die Etikette, dass sie die Rechnung übernahm, selbst wenn das Restaurant weit jenseits ihrer Preisklasse lag. Sie entschied sich für den Schwertfisch und einen kleinen Beilagensalat und gab sich Mühe, nicht auf die Preise zu schielen. Sie würde mit ihrer Kreditkarte bezahlen und hoffen, dass Mr Harrisons Scheck einging, bevor die Abrechnung fällig war.
    Als der Kellner wieder weg war, fragte Blake: »Sagen Sie, Samantha, warum glauben Sie, dass mein Charme an Sie verschwendet ist?«
    Ihr Name kam aus seinem Mund wie das zärtliche Streicheln eines Liebhabers − weich und seidig. Sie nahm einen leichten britischen Akzent wahr. Eigentlich hatte sie wegen seines Adelstitels mit einem viel stärker britisch geprägten Englisch gerechnet.
    »Wir sind hier, um Ihre bevorstehende Eheschließung mit einer der drei Frauen aus meiner Kartei zu besprechen«, sagte sie. »Und da frage ich mich natürlich, was Sie sich davon versprechen, wenn Sie mich mit Ihrem Charme beglücken.«
    »Muss denn immer hinter allem eine Absicht stecken?«
    »Im Geschäftsleben auf jeden Fall.« Zumindest in ihrer Welt.
    »Und auf privater Ebene?« Er beugte sich vor. Sein Jackett öffnete sich ein wenig und ihr fiel auf, dass er keine Krawatte trug. Die beiden oberen Hemdknöpfe standen offen. Ihr Blick fiel auf seine bronzefarbene Haut.
    »Aber wir sind ja nicht hier, um über mein Privatleben zu diskutieren.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Nachdem Sie mir heute Morgen einen kurzen Überblick über mein eigenes Leben gegeben haben, habe ich ebenfalls ein paar Nachforschungen angestellt.«
    Samantha machte sich auf ein vernichtendes Urteil gefasst. Sie versuchte nie, ihre Vergangenheit zu verbergen, aber es konnte durchaus vorkommen, dass die Sünden ihres Vaters sie einen Kunden kosteten. »Um meine Vergangenheit ans Licht zu bringen, muss man nicht tief graben, Mr Harrison.«
    »Ich dachte, wir hätten abgemacht, dass Sie mich Blake nennen?«
    Vornamen und Gespräche über Beziehungen. Das verhieß nichts Gutes. Samantha nahm noch einen Schluck von ihrem Wein und wünschte sich plötzlich, sie hätte etwas Stärkeres im Glas. »Mein Vater ist ein grauenhafter Mensch, meine Mutter war feige. Das sagt allerdings nichts über meinen Charakter aus oder über die Art, wie ich mein Geschäft führe, Blake .«
    »Das wollte ich damit auch nicht andeuten.«
    Sie hasste den rechtfertigenden Unterton in ihrer Stimme mindestens ebenso sehr wie den Anflug von Mitleid in Blakes Augen.
    »Sie haben die Nachnamen der Frauen nicht mitgeliefert. Aus
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