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Bis hierher und nicht weiter

Bis hierher und nicht weiter

Titel: Bis hierher und nicht weiter
Autoren: Katherine Garbera
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sie keinen Sinn. Plötzlich erkannte sie, dass Preston mit seinem Vorschlag gar nicht an eine lebenslange Verbindung dachte. „Begleiterin?”
    „Ja. Reise mit mir und sei meine Partnerin.”
    Grundgütiger. Während er weitersprach, zersprang ihr Herz in tausend Stücke. Er redete von den Orten, an die sie reisen würden. Wieder erwähnte er Barbados.
    Preston wollte eine Zukunft für sie beide, in der auch Lily vor der Vergangenheit davonlaufen würde. Aber dazu war sie nicht bereit. Sie war nicht dazu bereit, die Erinnerungen eines Lebens für einen Mann hinter sich zu lassen, der glaubte, Lust und Geld seien der Schlüssel zu einer erfolgreichen Beziehung.
    Mit zitternden Knien stand sie auf. Preston verstummte, und sie fühlte seinen Blick, während sie ihre Kleider zusammensuchte. Auf einmal war ihr ihre Nacktheit peinlich, daher beeilte sie sich, ihre Jeans und ihr Hemd anzuziehen. Die verdammten Knöpfe saßen schief, doch konnte sie sie jetzt nicht mehr richtig zuknöpfen. Sie warf ihr schickes Kleid in ihre Reisetasche und begann, auch ihre übrigen Sachen einzupacken.
    „Lily, wohin willst du?”
    „Ich gehe.”
    „Ich habe keine Zeit für Spielchen. Ich muss Montag in Barbados sein.”
    Vor Wut war sie einen Moment lang sprachlos. Sie war ihm weniger wichtig als seine Termine. „Wie kannst du nur so fürchterlich stur sein?” fuhr sie ihn schließlich an. „Die Wahrheit ist doch so offensichtlich!”
    Er stand auf, doch sie konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen. Sie konnte den Mann nicht mehr ansehen, der ihr die Schönheit der körperlichen Liebe gezeigt hatte - und den Schmerz der emotionalen. „Die Wahrheit lautet, dass es kein perfektes Paar und keine perfekte Liebe gibt.”
    „Ich weiß, dass die Liebe nicht vollkommen ist. Aber ich weiß, dass ich dich liebe.”
    Er legte den Arm um sie, drückte sie an sich und streichelte ihren Rücken, während er leise zu ihr sprach. Tränen brannten ihr in den Augen. Sie blinzelte heftig, um sie zurückzuhalten.
    „Beruhige dich”, sagte er. „Bitte lass es zwischen uns nicht so sein wie jetzt.”
    Sie liebte ihn, aber nicht genug, um ihr Leben aufzugeben und zu dem zu werden, was er hasste. Und es war absehbar, dass es so kommen würde. Irgendwann würde er damit anfangen, ihr Geschenke zu geben, statt Zeit mit ihr zu verbringen. Und weil sie ihre Zeit damit verbracht hätte, allein auf ihn zu warten, würde sie sie nehmen. Sie sah sich bereits allein in einem Hotelzimmer in einem fremden Land, während Preston zur Arbeit ging.
    „Ich kann nicht bleiben. Ich habe mir eingeredet, dass du lieben kannst. Ich habe dich lange geliebt, und ich weiß, dass Liebe wehtut. Aber du willst ja nicht einmal zugeben, dass du von ihr verletzt werden kannst.”
    „Ja, weil …”
    „Sag nicht wieder, weil Liebe nicht existiert. Man muss schon etwas riskieren, wenn die Liebe zu einem kommen soll.” Sie löste sich von ihm.
    „Die Wahrheit ist, Lily, dass ich alles über die so genannte Liebe weiß. Ich habe diese Worte schon früher gehört, und jedes Mal, wenn ich nicht bezahlen wollte, damit dieser Mensch bei mir blieb, verschwand die Liebe wieder.”
    „Ich bin anders.”
    „Beweise es.”
    Ein Hoffnungsschimmer, dachte sie. „Öffne mein Geschenk.”
    Er klappte die Karte auf und las das Zitat. Das verpackte Herz rührte er jedoch nicht an. „Ich kenne es.”
    Seine sanften Worte hätten sie freuen sollen, doch der Ausdruck auf seinem Gesicht verriet ihr, dass er die Botschaft nicht verstanden hatte. „,Liebe ist ein Diamantenregen in der Seele’”, sagte er leise.
    „Hast du es verstanden?” fragte sie.
    „Ja. Es tut mir Leid, aber ich habe keinen Diamantenregen für dich. Betrachte mein Geschenk in der Schmuckschatulle als Anzahlung.”
    Lily machte sich im Zimmer auf die Suche nach ihrer Handtasche. Es gab einfach keine Möglichkeit, dass Preston jemals verstehen würde. Er konnte sie nicht lieben, weil er nur eines kannte: Geld und die Macht, die es auf die Menschen ausübte. Erneut musste sie gegen die aufsteigenden Tränen anblinzeln.
    „Tja, es sieht ganz danach aus, als hättest du unsere Wette gewonnen”, sagte sie.
    „Hier ging es doch nicht bloß um eine Wette.”
    „Nein, aber es war trotzdem ein Glücksspiel.”
    „Hör auf, so zu reden, als hättest du einen Berg Geld in Las Vegas verloren. Ich werde schon Diamanten auf dich regnen lassen.”
    „Mir wäre deine Liebe lieber.”
    Darauf sagte er nichts mehr. Lily schniefte
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