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Bis hierher und nicht weiter

Bis hierher und nicht weiter

Titel: Bis hierher und nicht weiter
Autoren: Katherine Garbera
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führen konnten - ein Leben als Mann und Frau.
    „Wie hört sich eine Reise inklusive aller Kosten und Spesen nach Barbados an?”
    „Ein Urlaub?”
    „Mehr ein verlängerter Arbeitsaufenthalt. Ich habe die Kaufverhandlungen abgeschlossen und kann jetzt mit der Arbeit beginnen. Was meinst du?”
    „Das hört sich kompliziert an.” Liebend gern würde sie mit ihm auf eine paradiesische Insel reisen. Aber sie konnte nicht all die Monate mit ihm dort leben, die bis zur Eröffnung des Hotels verstreichen würden.
    „Nur wenn du es kompliziert machst”, entgegnete er, nahm ihre Hände und zog Lily nach vorn auf seinen Schoß.
    Sie lehnte sich an ihn und atmete den Duft seines E au de Toilette ein. Es war leicht, sich der Vorstellung hinzugeben, sie und Preston seien füreinander bestimmt, wenn sie ihm so nah wie jetzt war. Doch in ihrem Herzen wusste sie, dass sie nicht als seine Geliebte mit ihm reisen konnte. Und wenn sie ganz ehrlich war, musste sie sich eingestehe n, dass sie nicht einmal als seine Frau mit ihm um die Welt reisen würde.
    Ihr Leben war in New Orleans, mit ihrem kleinen Laden in der St. Charles Street. Alles andere würde ihr nur das Gefühl geben, die Hülle einer Frau zu sein. Sie brauchte ihre Familie, ihre Antiquitäten und … Preston.
    „Ich kann nicht mit dir gehen, Preston.”
    Er schwieg einen Augenblick. Allein das Geräusch ihres Atems war zu hören. Lily fürchtete sich vor dem, was er als Nächstes sagen oder tun würde. Sie brauchten beide etwas, was der andere ihnen nicht geben konnte, und allmählich erreichten sie den Punkt, an dem einer von beiden einen Kompromiss eingehen musste. Lily war nicht sicher, ob sie das konnte.
    „Wieso bist du so spät noch hier?”
    „Weil mein Boss ein Sklaventreiber ist.”
    „Ich werde den Job des Mannes übernehmen.”
    „Den hast du bereits.”
    „Im Ernst, ich habe mir ausgemalt, wie du im Bett liegst und ich zu dir schleiche und dich aufwecke.”
    „Was würde denn dieses Aufwecken einschließen?”
    „Jeden Nerv deines Körpers.”
    „Oh, ich fürchte, davon werde ich nichts mitbekommen.”
    „Ganz bestimmt. Du wirst hellwach sein, wenn wir anfangen.”
    Sie lächelte. Sie hatte ihm letzte Woche den Schlüssel zu ihrem Haus gegeben, aber er hatte ihn immer noch nicht benutzt.
    Höchstwahrscheinlich hätte er sie mit der Türklingel aufgeweckt, wenn sie nach Hause gegangen wäre.
    „Ich kann es nicht erwarten”, sagte sie schweren Herzens.
    „Das brauchst du auch nicht”, erwiderte er. Dann hob er sie auf die Arme, trug sie ins dunkle Schlafzimmer und legte sie aufs Bett.
    Lily schien ihm so unerreichbar wie nie, wenn sie von Liebe sprach. Preston bekräftigte die Bindung zwischen ihnen, indem er mit ihr schlief. Doch heute Nacht spürte er, wie sie ihm entglitt, und er begriff, dass eine Frau wie sie sich niemals damit begnügen würde, als seine Geliebte mit ihm durch die Welt zu reisen. Dummerweise hatte er ihr jedoch nicht mehr anzubieten.
    Sie vermied all die Dinge, an die sich die Frauen, die er vor ihr gehabt hatte, geklammert hatten. Sogar Schmuck, der Frauen ja angeblich so viel bedeutete, war Lily egal. Sie mochte Rosen und Schokolade und ging gern schick mit ihm essen, obwohl er wusste, dass sie im Grunde ruhige Abende in ihrem Haus vorzog.
    Die dunkelblaue Tagesdecke war dick. Er wollte Lily nackt darauf sehen. Mit dieser Vorstellung im Kopf hatte er diese Decke gekauft.
    Der Lichtschein aus dem angrenzenden Zimmer fiel auf das Bett, bot Preston aber zugleich auch die Möglichkeit, sich zu verbergen. Er war hin-und hergerissen zwischen dem Wunsch, jede Nuance in Lilys Gesicht und an ihrem Körper zu sehen, während er mit ihr schlief, und dem Bedürfnis, vor ihr zu verbergen, was er eigentlich nicht mehr verheimlichen konnte. Er brauchte sie inzwischen so sehr, dass es fast schon beängstigend war.
    Aber sie entglitt ihm. Er musste sie irgendwie an sich binden.
    Er musste etwas finden, was sie in seiner Nähe hielt, und sei es nur für die nächsten Tage, bis er Louisiana verließ. Sie beobachtete ihn mit unverhohlener Begierde. Aber da lag noch etwas anderes in ihrem Blick, etwas Tieferes. Er vermutete, dass sie sich einredete, sie sei verliebt in ihn, und als er ihr in die Augen sah, glaubte er beinah, dass sie es tatsächlich war.
    Ungeduldig streifte er seine Kleidung ab, um ihr endlich wieder so nah zu sein, wie es zwischen Mann und Frau möglich war. Er sehnte sich danach, ihre zarte Haut an seiner zu spüren
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