Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Titel: Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe
Autoren: Tina Caspari
Vom Netzwerk:
auf. Oliver, Timo, da drüben stehen zwei Holzböcke. Bringt die her, da stellen wir das große Tablett drauf.“
    „Das reicht nicht aus, ich weiß was Besseres“, rief Oliver, der sich bereits auf die Suche gemacht hatte. „Hier, dürfen wir dieses alte Türblatt benutzen?“
    „Spitze. Wo hast du das gefunden?“
    „Es klemmte hinter dem Holzstoß. Kommt, laßt mich das machen, ich bin Meister im Improvisieren, wie ihr wißt.“
    „He, das ist ja voller Spinnweben!“ quiekte Christine. „Dann halt den Schlauch drauf und spül sie runter!“
    „Ich mache das.“ Timo hielt das Schlauchende schon in der Hand, aber Mini nahm es ihm schleunigst ab.
    „Nein, ich. Bei dir wird immer gleich eine mittlere Wasserschlacht draus.“
    Bald lag das Brett blitzsauber auf den beiden Böcken. Bille hatte schnell noch eine Papiertischdecke aus dem Haus geholt, die wurde darübergebreitet und anschließend die Köstlichkeiten, die Bille herbeigezaubert hatte, darauf aufgebaut. In den Schälchen befand sich Eiscreme mit Früchten, außerdem gab es eine Platte mit aufgespießten Käse- und Wurstwürfeln, ein Glas mit Bonbons und ein Glas mit gesalzenen Erdnüssen.
    „Manno, das ist schon eine Supersache, wenn man Kind von einem Supermarkt ist“, seufzte Timo. „Das sollte mir mal passieren!“
    Auf einer Ecke der Platte hatte Mini die Möhren und Äpfel für die Ponys abgelegt. Jetzt klatschte sie in die Hände.
    „Holt Zottel und Moischele, es kann losgehen!“
    Christine und Caroline führten ihre Schutzbefohlenen am Halfter aus der Box ins Freie. Zottel schnaubte aufgeregt, schon eine ganze Weile hatte er mit Interesse verfolgt, was sich da vorbereitete. Mini servierte dem Ungeduldigen schnell einen Apfel, den er genüßlich schnurpsend zerlegte. Moischele stibitzte ihm ein Stück, das ihm seitlich aus dem Maul hing, und erntete dafür einen Nasenstüber.
    Die Dorfstraße herunter näherte sich mit aufheulendem Motor ein schweres Motorrad und bog in die Einfahrt ein.
    „He, wir kriegen noch einen Gast!“ rief Bille. „Das ist Karlchen, er wollte mir etwas für die Reise vorbeibringen.“
    Karlchen drehte vor der Haustür eine Ehrenrunde und ließ noch einmal den Motor aufheulen. Dicht neben der Tafel hielt er an und zerrte sich den Helm vom Kopf.
    „Stark! Da komme ich ja genau richtig! Ein Elend, daß ich gleich zurück in die Werkstatt muß. Hier ist euer Ersatzkanister. Und da ist der Satz Schraubenschlüssel, Rechnung liegt bei. Hab dreißig Prozent Rabatt gekriegt.“
    „Super, danke! Simon bringt dir das Geld heute abend . Was darf ich dir anbieten?“ fragte Bille.
    „Ach, ich muß ja zurück, am besten, du packst mir was ein. Gib mir schnell einen Schluck Cola.“
    Während Bille Karlchen versorgte, machten sich die anderen über die appetitlich angerichteten Leckerbissen her. Zottel und Moischele - mit einer Handvoll Karotten und Äpfeln versorgt - waren für eine Weile beschäftigt, wenn sich auch Zottel in wohlüberlegter Taktik mit jedem Bissen, den er vom Boden aufnahm, einen Schritt näher an das verlockende Büfett heranschob.
    „Ahh, das hat gutgetan!“ Karlchen seufzte zufrieden und drückte Bille den leeren Becher in die Hand. Im Austausch dafür bekam er ein großes, in eine Serviette gewickeltes Stück Kuchen.
    „Danke, das wird mich die nächsten zwei Stunden über Wasser halten!“ Karlchen verstaute das Päckchen unter seiner Jacke und stülpte sich den Helm über den Kopf.
    Dann trat er die Maschine an, der Motor heulte auf.
    Zottel, der gerade den Kopf langgemacht hatte, um einen Keks vom Teller zu ziehen, erschrak und bäumte sich entsetzt auf. Hoch erhoben schwebte er für einen Augenblick drohend über der Tafel, dann krachten seine Vorderhufe donnernd auf die äußerste Kante des Brettes. Das stellte sich in die Senkrechte auf und entschloß sich zu einem gemächlichen Salto rückwärts, wobei es die angerichteten Speisen gleichmäßig über die Anwesenden verteilte, bevor es über Timo niederging und ihn ins Gras streckte.
    Alles erstarrte in ungläubigem Staunen, nur Timo tauchte unter seiner Last auf, rieb sich den Kopf und meinte: „Mein Vater hat schon immer behauptet, ich hätte ein Brett vorm Kopf.“
    Zottel hatte nur den Bruchteil einer Schrecksekunde gebraucht, um seine Chance zu erkennen. Bevor die Gesellschaft aus ihrer Fassungslosigkeit erwachte, hatte er bereits die Hälfte des Kuchens und den Großteil der Kekse verzehrt, während er - als Vorrat für später -
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher