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Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Titel: Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe
Autoren: Tina Caspari
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erzählen“, bat Tom. „Wie hat es euch gefallen, was habt ihr erlebt?“
    Und Simon erzählte. Vom Galopp über die unendliche Weite, von den stundenlangen Wanderritten über die blühende Steppe, den Graurinder- und Schafherden, von den Pferdehirten mit ihren Herden, die sie täglich besucht hatten, den Reiterspielen und wilden Kutschfahrten, von den Storchennestern, die es hier noch gab und die man zu Hause in Holstein fast nie mehr zu sehen bekam, den vielen Vogelarten, die anderswo vom Aussterben bedroht waren, und von Erlebnissen mit den lustigen zottigen Hirtenhunden.
    „Ach, was soll ich dir viel berichten“, sagte er schließlich, „ihr müßt einfach selber mal herkommen und eine Weile bleiben!“
    „Genau!“ rief Bille und ließ sich aufatmend neben Simon auf die Bank fallen. „He, ich bin ganz außer Atem. Das war super! Aber jetzt habe ich Durst.“
    Simon schob ihr einen gefüllten Becher hinüber und wandte sich wieder an Tom.
    „Nun erzähl du. Wie geht’s deinem Vater, was ist in Groß-Willmsdorf los, was gibt’s Neues zu Hause?“
    „Wir hören nämlich immer nur, was Zottel erlebt hat“, fügte Bille lachend hinzu.
    „Zu Hause läuft alles bestens. Kein Pferd ist krank, keine Katastrophen, wenn man von einer Menge Regen mal absieht, zwei neue Fohlen sind geboren, das Internat liegt im verdienten Ferienschlaf. Die beiden Körbers sind natürlich da, die emsig trainieren und auf ihrem ersten Turnier bereits einen ersten und einen dritten Platz belegt haben . . . ja, was gäbe es noch zu erzählen?“
    „Was macht Ignaz der Schreckliche?“ erkundigte sich Bille und stibitzte sich ein gegrilltes Hähnchenbein von Simons Teller.
    Tom und Bettina warfen sich einen verschwörerischen Blick zu.
    „Ach . . . dem geht’s gut, nehme ich an.“
    „Wieso sagst du, nehme ich an? Ist er nicht in Groß-Willmsdorf?“
    Wieder wechselten Tom und Bettina einen Blick.
    „Nein, er ist noch in England“, gestand Bettina zögernd.
    „In England?“ fragte Simon kopfschüttelnd. „Was macht er auf einmal in England? Davon war doch nie die Rede.“
    „Na ja, also . . . wir sollten eigentlich nicht darüber sprechen, es soll eine Überraschung werden.“
    Man sah Bettina an der Nasenspitze an, daß sie nur zu gern über dieses Geheimnis sprechen wollte.
    „Ach, komm! Nun sag’s schon. Wir versprechen dir auch, es hinterher sofort wieder zu vergessen!“ bat Bille.
    „Dann erzähl du’s“, bat Bettina Tom.
    „Ihr wißt doch, daß Ignaz Albert schon immer nach einem Pferd gesucht hat, das für seine Größe und sein Gewicht passend ist - kurz gesagt: einen Riesen. Nun hat er von einem Freund gehört, daß ein guter Bekannter dieses Freundes in England einen Freund hat, der so ein Pferd besitzt und es verkaufen möchte. Es ist ein Züchter von Shire-Horses - ihr kennt diese Riesen, Kaltblüter mit einer Widerristhöhe von 175 cm. Außerdem züchtet er großrahmige Warmblüter. Nun hat es da einen Fehltritt gegeben, einer seiner Hengste hat eine Shire-Stute gedeckt. Das Ergebnis gleicht in allen Punkten Ignaz Alberts Traumpferd. Und das holt er sich jetzt. Einen schwarzen Riesen!“
    „Wow! Klasse!“ Bille klatschte in die Hände.
    Vom Nebentisch kamen Rocky, Maike und Sabine herüber, und bald darauf erschienen auch Heidi und Helmut und fragten, ob noch Platz sei. Sie rückten zusammen. Der Geiger der Kapelle kam an ihren Tisch und spielte herzzerreißende Weisen. Über ihnen wölbte sich ein unendlicher Sternenhimmel. Bille und Simon saßen eng umschlungen und hörten Gespräche und Gelächter wie von sehr weit her. Auf einmal war alles so unwirklich. Schön und romantisch wie ein Traum, und ebenso flüchtig.
    „Es ist wunder-wunderschön hier“, sagte Bille leise.
    „Ja, das ist es. Unbeschreiblich schön.“ Simon drückte sie fest an sich.
    „Und trotzdem. Ich freue mich auf zu Hause! Auf die Arbeit mit unseren Pferden, auf die neugeborenen Fohlen, auf den Frühling in Groß-Willmsdorf. Und auf meinen verrückten, unverbesserlichen, klugen, geliebten Zottel!“
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