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Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Titel: Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe
Autoren: Tina Caspari
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Hand gehen. Und drüben in Niederbakendorf warten vier Männer darauf, daß ich das Ding bringe, die können beim Abladen helfen.“
    „Also gut. Bis morgen dann.“
    Thorsten war pünktlich zur Stelle. Petersen und Hubert wußten Bescheid und hatten den Anhänger schon aus der Remise geschoben. Der alte Petersen rief im neuen Schulstall auf der anderen Seite des Herrenhauses an und bat Frieder, die beiden Ponys im Geschirr zum alten Pferdestall zu bringen. Kurz darauf erschien Frieder, an der einen Seite Zottel, an der anderen Seite das winzige Shetlandpony Moischele, und zu dritt spannten sie die Ponys vor den Wagen.
    „Habt ihr zufällig auch eine Peitsche für mich?“ fragte Thorsten.
    „Da müßte sich eine finden lassen. Hubert, sieh mal in der Sattelkammer nach.“ Der alte Petersen sah Thorsten, der forsch die Zügel aufnahm, prüfend von der Seite an. „Hast du denn schon mal kutschiert?“
    „Ich? Und ob! Ist zwar ’ne Weile her, aber so was verlernt man sowenig wie das Radfahren.“
    „Na denn . . . viel Erfolg!“
    Hubert reichte Thorsten die Peitsche auf den Wagen, und Petersen gab Zottel einen aufmunternden, leichten Klaps. Die Ponys trabten an.
    Auf dem Hinweg lief alles ausgezeichnet. Thorsten fuhr schwungvoll in den heimischen Hof ein, der den Ponys so vertraut war wie ihr eigener Stall. Während Inge ihrem Mann half, mit Hilfe des Krans die Skulptur, einen vielfältig verschachtelten Turm aus Tieren, der entfernt an das Märchen der Bremer Stadtmusikanten erinnerte, auf den Anhänger zu laden, fütterte der kleine Christian die Ponys mit Keksen. Kein Wunder, daß sie sich nicht von der Stelle rührten.
    Auch die Fahrt nach Niederbakendorf verlief ohne jeden Zwischenfall. Thorsten ließ die Ponys traben und pfiff vergnügt vor sich hin. Das würde er jetzt öfter machen, warum hatte er nicht schon viel früher an diese hervorragende Transportmöglichkeit gedacht?
    Sein Auftauchen mit dem Ponygespann vor der Schule von Niederbakendorf vollzog sich, da es mitten in die Ferien fiel, ohne das kindliche Publikum, dessen Anblick Zottel gewiß sehr begrüßt hätte. Thorsten war eher dankbar dafür, daß er sich diesem Ansturm nicht ausgesetzt sah. Der Hausmeister und die von ihm herbeigerufenen Helfer hoben das kostbare Stück mit vereinten Kräften vom Wagen und stellten es nach Thorstens Angaben an der dafür vorgesehenen Stelle auf dem Rasen vor dem Schulgebäude auf. Dann luden sie den Künstler zu einem kleinen Frühschoppen in die Alte Lene ein, eine ehemalige Kutscherkneipe, also - wie sie meinten - für ihn genau das richtige. Die Ponys samt Wagen wurden im Hof angebunden und Thorsten kümmerte sich höchstpersönlich darum, daß dies so gründlich geschah, daß jede Flucht unmöglich wurde.
    „Ich komme gleich wieder, Jungs“, sagte er zu Zottel und gab ihm einen freundlichen Klaps auf den Hals. „Guter, alter Kumpel, in einer Stunde seid ihr wieder zu Hause, dann habt ihr’s geschafft.“
    Zwar konnte Thorsten dieses Versprechen nicht einhalten, denn beim Bier und Schnaps kam das Gespräch auf seinen nächsten Auftrag, und er mußte seinem Verdruß über den noch fehlenden Einfall für das Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden erst einmal kräftig Luft machen. Aber allzulange ließ er die Ponys nicht warten.
    Als Thorsten die Alte Lene verließ, war seine Stimmung ausgesprochen beschwingt. Eine Idee für das Mahnmal hatte er zwar immer noch nicht, aber die Aussprache mit mitfühlenden Seelen hatte ihm gutgetan. Außerdem hatten sie einiges spendiert, um die eben aufgestellte Skulptur des Künstlers gebührend zu begießen, auch wenn die offizielle Enthüllung des Werkes erst am Tage des Schulbeginns folgen würde. Zuletzt war er noch reichlich beschenkt worden. Die mütterliche Wirtin, die ihn schon seit langem ins Herz geschlossen hatte, fand, daß es gut sein würde, der wartenden Ehefrau am heimischen Herd einen Gruß zukommen zu lassen, falls es Arger wegen der Verspätung geben sollte. Sie hatte ihm einen frischgebackenen Kuchen und eine Tüte mit Teegebäck eingepackt.
    „Ich stecke den Kuchen in eine Plastiktüte, Thorsten. So läßt er sich besser transportieren. Aber Vorsicht! Nicht auf den Kopf stellen. Die Kekse sind für Krischan. Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen! Und der Kleine? Ich hab ja gar nichts für den Kleinen! Moment mal, da fällt mir was ein!“
    Sie war ins Hinterzimmer gegangen und gleich darauf mit einem himbeerrosa Plüschbären
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