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Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Titel: Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe
Autoren: Tina Caspari
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Erst dann würde man Angyal nach Deutschland überführen.
    „Gratuliere, Sabine! Wenn das kein Grund zum Feiern ist!“ Simon schloß die junge Frau herzlich in die Arme. „Ich wünsche euch beiden viel Glück!“
    „Ich auch, Sabine!“ Auch Bille drückte sie impulsiv an sich. „Und wehe, du schickst uns kein Foto von euch beiden!“
    „Ein zwei mal zwei Meter großes, wenn ihr wollt!“
    Als sie auf den Hof zurückkehrten, empfing sie Sándor-Bácsi mit einem vielsagenden Schmunzeln.
    „Für euch ist eine Überraschung angekommen, Bille, beeilt euch ein bißchen, macht euch hübsch, das Fest wird bald beginnen.“
    „Was ist das für eine Überraschung?“
    „Wird noch nicht verraten. Erst nachher, wenn wir feiern.“
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu warten. Sie duschten, dann legten sie ihr Festtagsgewand im Partnerlook an: Zu weißen Jeans trugen sie die buntbestickten Hemden. Dem Hausmädchen Ethelka war es gelungen, jede Spur von Moorschlamm daraus zu beseitigen. Bille fragte sich, ob nicht insgeheim doch Márika-Néni eingegriffen und die Hemden durch zwei nagelneue ersetzt hatte. Wie auch immer - sie gefielen sich beide gut in dieser Aufmachung. Arm in Arm gingen sie in den Park hinüber, wo das große Abschiedsfest stattfinden sollte.
    Auf der Hotelterrasse war ein Getränkebüfett aufgebaut: Fässer mit weißem und rotem Wein, Bier, daneben standen alkoholfreie Erfrischungen, ebenso wie die klaren Obstschnäpse, die hier in der Gegend gebrannt wurden. Vor dem Weinfaß, aus dem Gyula den Wartenden ausschenkte, wartete ein junges Paar, das ähnliche Hemden trug wie sie selbst. Es drehte ihnen den Rücken zu.
    Sándor-Bácsi segelte mit offenen Armen auf Bille und Simon zu.
    „Da seid ihr ja, Kinder. No, was sagt ihr zu der Überraschung!“
    Im gleichen Augenblick drehte sich das junge Paar zu ihnen um.
    „Bettina! Tom! Wie kommt ihr denn hierher? Das darf ja nicht wahr sein!“ schrie Bille auf.
    „Na, die Überraschung ist euch gelungen!“ Simon umarmte seine Schwester und ihren Freund und wirbelte beide übermütig herum. „Das war eine Spitzenidee von euch, uns hier zu besuchen! Warum seid ihr nicht schon viel früher gekommen?“
    „Die Arbeit, mein Lieber! Wenn du erst mal für die Uni büffeln mußt, wird es dir nicht bessergehen!“
    „Na, jetzt seid ihr jedenfalls da, und das wird gefeiert!“ Bille hängte sich bei Bettina ein und zupfte an ihrer Bluse.
    „So ein Zufall, daß wir alle vier im Partnerlook erscheinen! Wo habt ihr die schönen Hemden her?“
    „Daran bin ich schuld“, erklärte Márika-Néni lachend. „Sie sollten ein Abschiedsgeschenk für Simon und dich sein, als Erinnerung an euer Abenteuer. Aber als Bettina und Tom behaupteten, sie hätten für unser Fest heute abend nichts anzuziehen, habe ich sie ihnen erst einmal geliehen.“
    „Und sie sollen sie auch behalten“, beschloß Bille. „Wenn es dir recht ist, natürlich nur. Ich möchte auch zu Hause mit meiner besten Freundin gleich gekleidet auftreten können.“
    „Einverstanden. Aber nun laßt uns feiern. Jetzt wird gegessen, getrunken, getanzt . . . die ganze Nacht durch!“
    Wenn Bille geglaubt hatte, ungarische Folklore wäre etwas, das nur noch für die Touristen aus der Mottenkiste geholt wurde, so wurde sie in dieser Nacht eines Besseren belehrt. Sie fühlte sich mitten in die Szenerie eines Ungarnfilms versetzt, als jetzt eine Gruppe Musiker feurige Zigeunerweisen spielte, sich über einem Feuer ein Braten am Spieß drehte und die Becher mit Wein die Runde machten.
    Im Park war aus Brettern ein Tanzboden verlegt worden. Laternen tauchten die Gesellschaft in buntes Licht. Die Hirten trugen tatsächlich ihre malerischen Trachten und schwenkten Mädchen in fliegenden Röcken im Tanz. Alte Tänze waren das, wie man sie schon vor hundert und mehr Jahren bei den Dorffesten tanzte. Lajos holte sich Bille, er zeigte ihr Schritte und Sprünge und wirbelte mit ihr im Kreis. István forderte Bettina auf, er verschlang das hübsche dunkelhaarige Mädchen mit feurigen Blicken. Er, der sonst still und zurückhaltend war, hatte jetzt alle Scheu verloren und sprühte vor Temperament.
    Simon und Tom saßen in einer Ecke; sie ließen sich die reichlich aufgefahrenen Spezialitäten schmecken, stießen mit ihren Bechern an und sahen den Mädchen beim Tanzen zu. Mit den glutäugigen Ungarn konnten sie nicht mithalten - und mit deren Tanzkünsten schon gar nicht.
    „Du mußt mir alles ganz genau
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