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Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Titel: Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe
Autoren: Tina Caspari
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meisten freute sich Bille über die Verwandlung, die mit Sabine vor sich gegangen war. Täglich hatte sie unter Simons oder Billes Anleitung trainiert, um eine bessere Lockerung beim Reiten zu erreichen. Bille hatte ihr immer wieder die verspannten Rückenmuskeln massiert, und Márika-Néni hatte sie zu einem nahegelegenen Thermalbad gefahren, wo sie schwimmen und sich behandeln lassen konnte.
    Mehr als dies alles aber hatte ihr vermutlich die Freundschaft geholfen, die sie von allen Seiten erfahren hatte. Wer jetzt die braungebrannte, fröhliche junge Frau sah, hätte die Sabine von damals nicht mehr in ihr erkannt.
    An diesem letzten Tag hatte sie eine Überraschung für Bille und Simon.
    „Ihr habt so viel für mich getan, wie soll ich das jemals gutmachen?“ hatte sie zu Bille nach dem Frühstück gesagt.
    Bille hatte sie bei den Schultern genommen und zu dem großen Spiegel in der Eingangsdiele geführt. „Schau mal da hinein, Sabine. Was siehst du?“
    Sabine war ein wenig verlegen geworden.
    „Eine völlig verwandelte Frau. Strahlend, lustig, lieb, allen ein guter Kumpel und eine super Reiterin. Hast du dich zufällig mal kritisch im Spiegel angesehen, als du herkamst?“
    Sabine nickte zögernd.
    „Na siehst du. Und jetzt vergleich die Bilder. Du willst wissen, wie du uns belohnen kannst? Das hast du längst getan, du selbst bist unsere Belohnung!“
    Sabine hatte sich zu ihr umgedreht und Bille fest in die Arme genommen.
    „Ich glaube, jetzt weiß ich, wie ich euch eine Freude machen kann. Ihr sollt mir ein Pferd aussuchen!“
    „Was denn, hier? Jetzt gleich?“
    „Ja. Ich habe mich entschlossen, mir ein eigenes Pferd zu kaufen. Gespart habe ich genug, und für den Unterhalt ist auch gesorgt. Außerdem habe ich genug Zeit, um es selbst zu reiten und regelmäßig versorgen zu können. Ich habe meine Absicht Herrn Sisak schon mitgeteilt. Er ist bereit, die Formalitäten für mich zu erledigen und für den Transport zu sorgen. Er muß ohnehin demnächst ein paar Pferde nach Deutschland überführen lassen. Also, wollt ihr?“
    Bei den letzten Worten war Simon zu ihnen getreten und hatte mitgehört.
    „Ist das wahr? Das finde ich schön, Sabine. Aber du solltest dir dein Pferd selbst aussuchen, nur du kannst spüren, ob du einen Draht zu ihm hast, ob ihr miteinander auskommen werdet.“
    „Ich werde schon Einspruch erheben, wenn mir eure Wahl nicht gefällt, keine Sorge! Also, abgemacht?“
    So kam es, daß sie an diesem letzten Tag zu dritt in Begleitung von Lajos noch einmal zu den Herden hinausritten. Lajos zeigte ihnen ein gutes Dutzend Pferde, die demnächst unter den Sattel genommen werden sollten. Sie nahmen sich Zeit, sich mit jedem einzelnen Tier zu beschäftigen. Nicht die Eignung als Springpferd oder für die Dressur spielte hier eine Rolle, sondern daß Sabine ein zuverlässiges, ruhiges und freundliches Freizeitpferd bekam, mit dem sie ohne Sorge allein ins Gelände gehen konnte.
    Bille hatte sich von allen - so gut es in der kurzen Zeit möglich war - ein Bild gemacht, gesagt hatte sie nichts. „Nun?“ Sabine sah sie von der Seite an.
    „Ich habe schon meinen persönlichen Liebling darunter, und das nicht erst seit heute“, gestand Bille, „aber ich möchte deiner Entscheidung nicht vorgreifen.“
    „Sag es, bitte!“
    „Die Rotschimmelstute dort mit der schwarzen Mähne, die aussieht wie eine Zwillingsschwester von Aszia, der Stute, die du hier meistens geritten hast.“
    Sabine wurde rot vor Freude. „Genau die gefällt mir auch am besten! Sie ist so verschmust und wirklich eine Schönheit.“
    „Kein Widerspruch!“ Simon lockte die Stute zu sich und streichelte ihren hübsch geformten Kopf. „Ich glaube, da hast du eine großartige Wahl getroffen.“
    Der Meinung war auch Lajos.
    „Sie ist tatsächlich eine Halbschwester von Aszia. Ihr Name ist Angyal, das heißt Engel. Sie ist ein äußerst ruhiges, freundliches Pferd. Hat den besten Charakter von allen!“
    „Der Name verpflichtet ja auch.“ Bille lachte. „Angyal, Engel . . . wenn das nicht zu dir paßt, Sabine!“
    Sabine umarmte ihre zukünftige vierbeinige Gefährtin.
    „Mein Engel, ich kann’s gar nicht erwarten, dich bei uns im Stall zu haben.“
    Es wurde verabredet, daß Lajos Angyal vom nächsten Tag an einreiten sollte. Wenn er glaubte, der richtige Augenblick sei gekommen, wollte Sabine noch einmal für ein paar Tage in Szent György Var Station machen, um bei ihm mit ihrer Stute zusammen zu trainieren.
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