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Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Titel: Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer
Autoren: Tina Caspari
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schaute sie an, als wollte er sagen: Wagt es ja nicht, mich zu stören!
    Pünktchen war sofort auf den Beinen und streckte Simon ungeduldig den Kopf durch die Gitterstäbe ihrer Box entgegen. Simon öffnete die Tür und legte seiner Stute die Arme um den Hals. Zärtlich sprach er eine Weile mit ihr, dann begann er, ihren Bauch und ihre Beine abzutasten.

    „He! Wo hast du dir denn das geholt?“ sagte er plötzlich.
    „Sieh dir das an, Bille!“
    „Was ist?“
    „Eine Schürfwunde! Sieht nicht gut aus.“
    Bille biß sich auf die Lippen. Da hatte sie es nun. War man schon mal ein paar Tage nicht im Stall, schon passierte etwas!
    „Warte, ich hole die Stallapotheke.“
    In der Stalltür tauchten Bettina und Florian auf.
    „Hier steckt ihr also! Hätten wir uns ja denken können. Wie geht’s dir, großer Bruder? Das ist vielleicht eine Überraschung!“
    Bille und Simon sahen sich an. Wie gern wären sie noch einen Augenblick miteinander allein gewesen! Aber damit war es nun nichts mehr.
    „Ich erzähle euch gleich alles in Ruhe. Wollte nur schnell mal Pünktchen guten Abend sagen. Wer hat sie zuletzt geritten?“ erkundigte sich Simon.
    „In den letzten drei Tagen niemand, sie war auf der Koppel draußen. Ist was mit ihr?“ Bettina stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte über Simons und Billes Köpfe hinweg einen Blick auf das Bein der Stute zu werfen.
    „Sie hat sich verletzt. Hätte euch eigentlich auffallen müssen.“
    „Verzeih, es war ein bißchen viel die letzten Tage. Die Ankunft der ersten Schulpferde in Groß-Willmsdorf drüben, der Hufschmied war da, dann das Legen der Hengstfohlen, und die neuen Boxen mußten eingerichtet werden.“
    „Und wir waren nur zu dritt!“ fügte Florian vorwurfsvoll hinzu. „Herr Tiedjen stellt zwar jetzt für den Schulstall zwei zusätzliche Pferdepfleger an, aber sie sind noch nicht da, sie kommen zum nächsten Monatsanfang.“
    „Hat Edmund der Weise euch nicht ein bißchen helfen können?“ fragte Bille.
    „Der hat so viel mit der Ernte zu tun, mit dem brauchst du nicht zu rechnen. Zum Glück kommt ja Tom morgen wieder“, Bettina strahlte. „Der wird sich wundern, was ihn alles erwartet!“
    „Höchste Zeit, daß ich mich zur Arbeit zurück melde“, sagte Bille und befestigte die Bandage um Pünktchens Fesselgelenk. „Morgen früh bin ich wieder zur Stelle.“
    „Dann gehörst du jetzt aber schleunigst ins Bert“, erklärte Simon streng. „Komm, ich bringe dich zum Auto. Und ihr zwei seid so lieb und räumt den Apothekerkasten weg“, sagte er zu Bettina und Florian gewandt. „Und vergeßt nicht, das Licht auszumachen.“
    „Dazu braucht man doch nicht zwei Leute!“ wehrte sich Florian. „Bettina macht das schon. Ich begleite euch.“
    „ Flori , du bist ein Kamel!“ seufzte Bettina. „Es gibt Augenblicke, da ist so ein Apothekenkästchen so schwer, daß man es unbedingt zu zweit tragen muß! Hier, halt mal.“
    „Danke, Bettina!“ Simon klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. „Unser Kleiner hier hat noch viel zu lernen!“

Onkel Pauls Überraschung

    Am nächsten Tag stürzte sich Bille mit Feuereifer in die Arbeit.
    „Übernimm dich bloß nicht gleich, Kind!“ mahnte Mutsch besorgt. „Sonst kriegst du einen Rückfall und liegst erst richtig auf der Nase! Du brauchst noch viel Schlaf und Ruhe, hat der Arzt gesagt!“
    Aber Bille hörte schon nicht mehr, sie war längst bei Zottel und Moischele im Stall verschwunden.
    „Was willst du, Olga“, brummte Onkel Paul zufrieden. „Das Leben hat sie wieder. Hast du gesehen, wie sie gefuttert hat. gestern abend und eben beim Frühstück? Was sie in den zehnTagen versäumt hat, holt sie in drei Tagen wieder auf. So ist sie nun mal. Ein zähes, kleines Luder. Genau wie du.“
    „Na, hör mal!“
    „Ist doch wahr! Bei ihr hängt — genau wie bei dir — alles vom Willen ab. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann schafft sie das auch.“
    Bille nahm Zottel mit nach Groß-Willmsdorf, Moischele mußte sich heute mal allein auf der Koppel vergnügen. Solange sie noch in Sichtweite war, ritt sie brav im Schritt, aber kaum hatte sie das Dorf hinter sich gelassen, ging es im Galopp querfeldein.
    Hinter dem Park traf sie mit Bettina und Florian zusammen, die gerade aus Peershof herübergeritten kamen. Bettina ritt Asterix, Florian seinen Bongo.
    „Pünktchen und Sternchen haben wir auf die Koppel gebracht“, berichtete Bettina. „Nico wird schon im Schulstall sein. Reiten
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