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Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Titel: Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer
Autoren: Tina Caspari
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wir gleich hinüber?“
    „Aber klar, ich platze vor Neugierde!“ gestand Bille. „Ich kann’s kaum erwarten, die Neuen einmal zu reiten.“
    Der Schulstall, ein modernes, langgestrecktes Gebäude mit hellen Boxen, jede mit einem kleinen Paddock davor, lag jenseits des Gutshauses hinter dem Park. Daneben erhob sich die neue Reithalle, die allein dem Schulbetrieb Vorbehalten bleiben sollte. Ein großer Freiplatz daneben, bereits planiert, war als Außenbahn vorgesehen, sollte aber von den künftigen Schülern selbst angelegt und mit selbstgebauten Hindernissen ausgerüstet werden.
    Überhaupt war es Hans Tiedjens Idee, seine Schüler nicht nur das Reiten zu lehren, sondern sie intensiv auf die Haltung und Pflege eines Pferdes vorzubereiten und mit allem vertraut zu machen, was zu Zucht, Pferdehaltung, Krankenpflege bis zum Bau eines Stalles oder einer Reitbahn gehörte.
    „Du wirst staunen, wir haben bereits zwei weitere Neuerwerbungen im Stall“, sagte Bettina. „Einen Isländer und einen sehr schönen Hannoveraner.“
    Bille sprang aus dem Sattel und rannte in den Stall, so begierig war sie, die Neuen zu sehen. Gleich in der ersten Box stand Darling und spitzte freudig die Ohren, als Bille zu ihr herantrat. Bille begrüßte sie mit einem Stück Zucker und streichelte sie überschwenglich .
    In der Stallgasse kam ihr Nico entgegen. Sie zog Natascha hinter sich her, um sie draußen in den Putzstand zu führen.
    „Hallo! Die verlorene Tochter kehrt heim! Grüß dich, Bille! Du kannst Rumpelstilzchen putzen, wenn du magst. Unseren Isländer, der isabellfarbene da hinten!“
    „Mach ich. Und wie heißt der schöne braune Wallach hier?“
    „Das ist Janosch.“
    „Janosch! Du gefällst mir. Wir werden sicher gute Freunde!“
    „Den Schwarzschimmel kennst du ja schon. Bobby heißt er. Ein ganz lieber Kerl, aber ein bißchen transusig .“
    Bille begrüßte auch Bobby. Dann folgte sie Nico nach draußen.
    „Du siehst so glücklich aus“, sagte sie und sah Nico prüfend an. „Du fühlst dich hier schon richtig zu Hause, nicht wahr?“
    „Stimmt genau.“ Nico sah mit blitzenden Augen zu Bille auf, während sie Nataschas Bauch mit dem Striegel bearbeitete. „Und weißt du schon das Neueste?“
    „Nein.“
    „Ich werde die erste eingetragene Schülerin des Reiterinternats sein. Meine Eltern haben es erlaubt!“
    „Wirklich? Das freut mich, Nico! Gratuliere!“
    „Wenn ihr dann alle als Externe hier zur Schule geht...“
    „Tun wir das? Davon wußte ich ja noch gar nichts!“
    „O doch! Florian hat es beschlossen. Und es ist ja auch nur vernünftig, ich meine, es bleibt alles irgendwie in der Familie...“
    „Da hast du recht .“
    „Machst du das Abitur?“
    „Ich denke schon.“
    „Und weißt du schon, was du werden willst?“ fragte Nico.
    „Na, irgend etwas , das mit Pferden zusammenhängt. Ist doch klar! Vielleicht sogar Tierärztin. Oder ich lerne auf einem Gestüt alles, was man über Pferdezucht lernen kann. Nun, ich denke, das wird sich einfach ergeben.“
    „Je nachdem, was Simon vorhat, meinst du.“
    „Könnte schon sein. Aber jetzt entschuldige mich. Ich will schnell rüber in den alten Stall, sehen, was Petersen und Hubert für mich zu tun haben und wen ich heute bewegen soll. Später komme ich dann rüber und helfe dir, okay?“
    „Ist gut.“
    Während Bille sich in Groß-Willmsdorf an die Arbeit machte, saß Onkel Paul im Büro des Sparmarkts Mutsch gegenüber und starrte nachdenklich in den Himmel.
    „Weißt du...“, begann er nach einer Weile zögernd, „ich bin dem lieben Gott verdammt dankbar, daß das so glimpflich abgegangen ist. Und daß unsere Lütte nun wieder ganz auf dem Damm ist.“
    „Das bin ich auch“, murmelte Mutsch und hörte nicht auf, Zahlenreihen in die Rechenmaschine zu tippen.
    „Ich meine, du hast sie ja da nicht liegen sehen unter dem toten Pferdekörper. Ich hab wirklich geglaubt, jetzt ist alles aus. Und daß sie sich so gar nicht aufrappeln wollte in den letzten Tagen... Ich hab richtig Angst gehabt, daß sie nicht mehr gesund wird.“
    „Hm“, machte Mutsch und tippte unaufhörlich weiter.
    „Sie ist für mich wirklich wie eine eigene Tochter...“
    „Ich weiß“, sagte Mutsch und hielt lächelnd inne. „Darüber bin ich ja auch so froh. Also, was ist? Du brütest doch was aus!“
    Onkel Paul grinste schuldbewußt. Mutsch legte den Kopf schief und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen prüfend an.
    „Also ist es was Teures“, sagte sie.
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