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Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Titel: Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen
Autoren: Tina Caspari
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Mannschaft erstarrte zu einer Ansammlung von Salzsäulen.
    Aber auch Gisela Burgy , ganz strahlender Star in ihrem schwarzseidenen Abendkleid, schien so mit ihrer Rolle beschäftigt — oder war sie so kurzsichtig? — , daß sie ahnungslos weiterspielte.
    „Glauben Sie, daß die Russen kommen, General?“ zwitscherte sie.
    Um die Mundwinkel des Generals — alias Lothar Preuss — zuckte es. Umständlich hob er sein Monokel ans Auge und beugte sich über die Tafel.
    „Gnädige Frau“, sagte er mit Grabesstimme. „Sie waren schon hier!“

Simon siegt auf Feodora

    Die Filmleute waren abgereist. Ställe und Gutshaus prangten wieder in dem gewohnten strahlenden Weiß; vom Krieg in Groß- Willmsdorf war keine Spur zurückgeblieben. Es hatte ein großes Abschiedsfest gegeben, Reporter waren erschienen und hatten Fotos von Bille und Zottel gemacht. In den Zeitungen wurde über die Dreharbeiten berichtet, Zottels Foto war groß auf einigen Titelseiten erschienen.
    Aber schon geriet das alles wieder in Vergessenheit. Andere Dinge traten in den Vordergrund. Die großen Ferien standen vor der Tür. Die Turniere dieses Sommers bildeten den Hauptgesprächsstoff, und was man in den Ferien alles unternehmen wollte. Pläne wurden geschmiedet und wieder verworfen, immer neue Ideen tauchten auf.
    Für Simon begann ein neuer Abschnitt seines Reiterlebens. Er durfte zum erstenmal auf einem Turnier der Kategorie A starten. Verbissen bereitete er sich auf diesen Tag vor. Wenn er mit einem so bekannten Pferd wie Feodora in den Parcours einreiten durfte, dann wollte er sich auch von der ersten bis zur letzten Sekunde seinem Pferd als ebenbürtig erweisen.
    Simon war kaum noch ansprechbar — für ihn schien es nur noch zwei Wesen auf dieser Erde zu geben, mit denen er sprach: seinen Lehrer Hans Tiedjen und die Stute Feodora. Es war gut, daß Tom ihm in der Schule nach Kräften beistand, sonst hätte es vermutlich am Ende des Schuljahrs ein böses Erwachen gegeben.
    Bettina hatte es übernommen, Pünktchen zu reiten, während ihr Sternchen sich mit der kleinen Stella auf den Koppeln tummelte.
    Endlich war es soweit. Feodora wurde in den Pferdetransporter geführt, und Simon nahm neben Herrn Tiedjen Platz. Dann rollten sie vom Hof. Bille war froh, daß die fast unerträgliche Spannung, die Simon die letzten Tage um sich verbreitet hatte, nun vorüber war. Morgen würden sie alle in die Stadt fahren, um an Simons großem Tag dabeizusein .
    „Wetten, daß er heute nacht neben Feodora in der Box schläft?“ grunzte Florian, und die anderen lachten erleichtert auf.
    Die beklommene Stimmung löste sich. Keiner wollte es eingestehen, aber sie alle hatten bei Simons Abfahrt den gleichen Gedanken gehabt: Was würde sein, wenn er einen totalen Mißerfolg erlitt? Wenn er stürzte oder verletzt wurde? War es richtig, ihn schon mit Feodora starten zu lassen?
    „Simon ist ein fabelhafter Reiter“, sagte Tom mit Nachdruck. „Er wird es schaffen, machen wir uns nicht verrückt.“
    „Du hast recht“, Bille atmete tief. „Gehen wir an die Arbeit.“ In zwei Wagen ging es am nächsten Tag in die Stadt. Voran fuhren Onkel Paul und Mutsch mit Bille und Tom, hinter ihnen folgte das Ehepaar Henrich mit Daniel, Bettina und Florian.
    Bille war blaß bis an die Nasenspitze vor Aufregung, immer wieder wischte sie sich die verschwitzten, eiskalten Hände an ihren weißen Jeans ab, bis Tom ihr schließlich stumm ein Taschentuch reichte.
    „Deine Hosen werden ganz grau! Das wäre schade, du siehst so schick aus heute. Ganz in Weiß mit goldblonden Locken — wie ein frisches Gänseblümchen!“
    Bille brachte es nicht einmal zu einem höflichen Lächeln.
    „Na ja, war wohl nicht so gut“, murmelte Tom und legte ihr den Arm beruhigend um die Schulter. „Take it easy.“
    Sie mußten um die halbe Stadt fahren. Je näher sie dem Turnierplatz kamen, desto dichter wurde die Blechlawine, die auf den riesigen Parkplatz zurollte. Lange Menschenschlangen standen vor den Eintrittskassen.
    Onkel Paul kaufte die Karten, die besten Plätze, die es gab, auf der Tribüne.
    „Möchtet ihr etwas trinken?“
    Bille schüttelte stumm den Kopf und reckte den Hals, um den Abreiteplatz zu entdecken. Da drüben mußte er sein! Um sie herum schoben sich die Leute, blätterten in Programmen, begrüßten sich lautstark, tauschten den neuesten Klatsch aus.
    Tom reichte Bille stumm eine Cola. „Komm, trink! Ein paar Schluck wenigstens, das wird dich wieder auf die Beine
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