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Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Titel: Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen
Autoren: Tina Caspari
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fragen, was sie wollen?“
    „Zu spät, sie starten schon wieder.“
    „War wohl nicht das Richtige für ein Hotel“, meinte Simon gleichmütig. „Schade, ich hätte einen so fabelhaften Nickonkel abgegeben.“
    „Was ist ein Nickonkel?“ fragte Florian und griff nach dem fünften Pastetchen.
    „Der Nickonkel ist einer, der in feinen Restaurants an der Tür steht und nickt, wenn die Gäste reinkommen. So zur Begrüßung. Manchmal schüttelt er auch den Kopf.“
    „Wenn die Gäste in der Badehose zum Essen kommen?“
    „So ähnlich. Wenn sie ihm nicht vornehm genug sind. Dann schüttelt er den Kopf und sagt: ,Tut mir leid, meine Herrschaften, aber leider ist alles reserviert!’“
    „Und das wäre ein Beruf für dich?“ Bille lachte ungläubig, dann beugte sie sich über den Picknickkorb. „Wer hat die ganzen Fleischpastetchen — oh, Florian, du Satansbraten, ich hatte erst eins! Das ist eine Gemeinheit!“
    „Soll ich ihn in den Tränkeimer setzen?“ fragte Simon mitfühlend.
    „Nicht nötig, ich räche mich auf meine Weise. Ich esse sein Stück Kuchen mit.“
    „Streuselkuchen kann ich sowieso nicht leiden“, mampfte Florian hinter seinem Pastetchen hervor.
    „Dein Pech. Also, ich mach mich jetzt auf den Weg. Bis später.“
    Bille winkte den Freunden noch einmal zu und holte sich Zottel aus dem Stall. Wenig später galoppierte sie die Allee hinunter auf Groß- Willmsdorf zu.
    Heute morgen hatten die Jährlinge in zwei Transportern den Weg in ihr neues Domizil angetreten. Bille war absichtlich nicht dabeigewesen . Wenn sie auch wußte, daß sie es auf dem Gestüt gut haben würden und in fachmännische Hände kamen — der Abschied wurde ihr jedesmal schrecklich schwer. Wie gut, daß Sindbad und Jacky Boy zu Hause bleiben durften!
    Bald würden die neugeborenen Fohlen ihre ganze Aufmerksamkeit und Liebe beanspruchen. Aber im ersten Augenblick des Abschieds fühlte man sich scheußlich leer. Wer von ihnen würde nach Groß- Willmsdorf zurückkehren? Jasmin, Irrlicht und San Francisco waren bereits verkauft, die jetzt Zweijährigen. Frau Beck, die Gutssekretärin, hatte es Bille gestern erzählt. Und auch Patrick, der schöne Hengst, war für viel Geld an ein Gestüt gegangen. Ob sie ihn jemals Wiedersehen würde?
    Natürlich konnte sie Herrn Tiedjen verstehen. Er konnte unmöglich alle Pferde behalten, und nur wenn er für seinen Nachwuchs gute Preise erzielte, konnte er das Geld für die übrigen aufbringen. Vor allem jetzt, wo er sich entschlossen hatte, seine Turnierkarriere zu beenden. Bis seine Schüler soweit waren, die Tiedjenschen Pferde zu großen Siegen zu führen, würde es noch eine Weile dauern.
    Bille war so in ihre Gedanken versunken, daß sie erst im letzten Augenblick auf die Gruppe Männer aufmerksam wurde, die diskutierend im Hof stand. Zuerst dachte sie, es handelte sich um den Architekten und ein paar der Bauleute, aber dann entdeckte sie den Wagen vor Herrn Lohmeiers Haus, der noch vor kurzem in Peershof vorgefahren war.
    Die vier Männer standen um Tom und Herrn Lohmeier herum, und jeder redete auf jeden ein, ohne daß einer dem anderen zugehört hätte.
    Bille ritt näher heran. Tom entdeckte sie und winkte ihr heftig zu.
    „Kannst du mir einen Gefallen tun? Ich muß mich um die Herren hier kümmern. Sei so gut und mach für mich im Stutenstall weiter.“
    „Okay.“
    Bille ritt nah an der Gruppe vorbei und schaute aus den Augenwinkeln auf die fremden Besucher.
    „Meine Adoptivschwester “, hörte sie Tom sagen.
    Was diese Typen hier wohl wollten?

    Einer sah aus wie der Räuber Hotzenplotz im Konfirmationsanzug. Der Anzug aus dunkelblauem Tuch war sichtlich teuer gewesen, spannte aber über dem fett gewordenen Rücken; das seidene Hemd mit Monogramm auf dem Bauch sperrte und ließ ein Stückchen weißes Fleisch mit roten Haaren sehen. Rot waren auch der Rauschebart und die gelockte Mähne. Neben ihm stand ein unscheinbarer Mann mit dem Kopf eines greinenden Säuglings, der viel zu riesig auf den schmächtigen Schultern saß. Einen Hals schien er nicht zu besitzen, ebensowenig wie Haare auf dem riesigen Schädel.
    Der dritte war ansehnlicher, fand Bille. Wenn man mal davon absah, daß er überschlank war, was er noch durch helle Jeans betonte, die so eng über dem Popo saßen, daß es aussah, als hätte der Ärmste sich das Hinterteil gebrochen und nun bandagieren müssen. Aber er hatte ein hübsches Gesicht, dunkle Locken und auffallend blaue Augen.
    Der vierte sah
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