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Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Titel: Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross
Autoren: Tina Caspari
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anderen Seite von der Bühne. Unter ohrenbetäubendem Geklirr landete der verdutzte Zottel vor einem Trümmerhaufen aus Scherben und verlockend duftenden Speiseresten auf seinem feisten Hinterteil. Hinter den Resten des Tisches schoben sich langsam die fassungslosen Gesichter des Grafen Edelbert und seiner Getreuen hoch.
    Bille war rückwärts aus dem Sattel gerutscht und sprang auf die Beine.
    „Entschuldigt meine Eile, edler Herr, mit der ich euer frohes Fest zu stören wage... “, haspelte sie ihren Text herunter. Aber wie zum Teufel ging es weiter?
    „Weiterspielen!“ zischte eine Stimme hinter der Bühne.
    „Der Fürst... “, rief Bille verzweifelt, „Fürst Bodo rückt mit seinen Mannen gegen eure Burg! Der Schändliche will eure edle Gemahlin mit dem Schwerte freien!“
    „ Be -freien!“ zischte es wieder.
    „Befreien!“ brüllte Bille.
    „Wie? Was muß ich hören! Ha!“ Graf Edelbert pflückte sich Petersiliensträußchen und Schinkenscheiben vom Hochzeitsgewand und stieg über die Trümmer der Tafel. Seine edle Gemahlin ließ er heulend am Boden zurück. Einer seiner Getreuen wischte ihr verstohlen die schwarzen Tränenspuren, die das Übermaß von Wimperntusche verursacht hatten, vom Gesicht.
    „Folgt mir, meine Freunde! Dem Bösewicht werden wir das Handwerk legen! Rache sei mein Gebot!“ Damit stürmte der Graf von der Bühne.
    „Vorsicht, Hoheit! Es ist glatt!“ konnte Bille sich nicht verkneifen zu rufen.
    Dann nahm sie Zottel, der sich inzwischen seelenruhig über die Reste des Hochzeitsessens hergemacht hatte, am Zügel und stakste hinterher.
    Florian und Simon saßen schon im Sattel und warteten auf ihren Auftritt — der eine rechts der andere links von der Bühne. Je zwei Helfer waren nötig gewesen, um sie auf die Pferde zu heben. In den Händen hielten sie bedrohlich aussehende Lanzen aus Pappe und Stöcken. Mit gemischten Gefühlen warteten sie darauf, daß die Bühne von den Trümmern befreit und zum Auftritt freigegeben wurde.
    Endlich war es soweit. Gewarnt durch Billes Rutschpartie ritten sie im Schritt auf die Spielfläche.
    „Fürst Bodo! Ich fordere euch zum Zweikampf! Seid Ihr bereit?“ ertönte Simons Stimme dumpf hinter dem herabgelassenen Visier.
    „Ich bin bereit!“ antwortete Florian. Bongo tänzelte, von den scheppernden Geräuschen der Rüstung beunruhigt, nervös hin und her. Florians eiserne Kopfumhüllung verrutschte, und alles was er jetzt noch sehen konnte waren ein Stückchen des Turms und ein paar Baumwipfel dahinter. „Kommt heraus! Wo bist du Feigling?“ rief er und fuchtelte mit seiner Lanze wild in der Luft herum.
    „Vorsicht!“ zischte jemand hinter der Bühne. „Du sollst doch nicht das Pferd aufspießen!“
    „Nur einer von uns wird lebend die Kampfstatt verlassen!“ drohte Graf Edelbert und berührte mit der Lanze Florians — des Fürsten Bodo — Schulter.
    „Aua! Ich meine: Ha! Verruchter!“ schrie der Fürst.
    Mit der Lanze suchte er in der Luft nach einem Widerstand — irgendwann mußte er Simons Lanze doch treffen.
    „Hier bin ich!“ rief Simon in seinem Rücken.
    Klatsch! Florian hatte beim Wenden Asterix mit der Lanze auf den Po getroffen. Asterix keilte aus. Bongo bezog das auf sich, drehte sich und keilte zurück.
    „Wo bist du, Bösewicht?“ jammerte Florian. „Du kommst nicht lebend von hinnen!“ Wieder suchte er mit der Lanze tastend nach Simon. Er kam sich vor wie beim Blindekuh-Spiel. Da endlich fühlte er einen Widerstand! Eine Stange, das mußte die Lanze des Grafen Edelbert sein!
    „ Haaach ! Verruchter! Hab ich dich endlich. Da! Und da! Nimm dies! Und das! Und noch einmal!“ Florian ließ seine Lanze von rechts und links auf den Gegner sausen.
    „Fürst Bodo, seid ihr blind?“ rief Simon plötzlich aus dem Hintergrund. „Was drescht ihr so wütend auf die Fahnenstange ein! Hier bin ich!“
    Florian trieb Bongo in die Richtung, aus der die Stimme kam.
    „Ich kann doch nichts sehen, du Trottel!“ rief er leise.
    Simon beschloß, der Sache ein Ende zu bereiten. Er legte dem Fürsten seine Lanzenspitze auf die Brust und schrie: „So sterbt denn, Unwürdiger!“
    Florian ließ sich gehorsam aus dem Sattel gleiten und stieß seine Flüche gegen Graf Edelbert aus. Das Publikum wischte sich die Lachtränen aus dem Gesicht und rang um Fassung. Graf Edelbert ritt hocherhobenen Hauptes davon, und seine Getreuen schleppten den toten Fürsten von der Bühne. Bongo folgte gesenkten Hauptes und begriff überhaupt
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