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Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Titel: Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross
Autoren: Tina Caspari
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Kinder. Und macht euch keine Sorgen, falls wir nicht wiederkommen. Wir schlagen uns schon durch.“
    „Du spinnst!“ Simon faßte seinen Bruder am Arm. „Das kannst du doch nicht machen, Daniel!“
    „Das kann ich nicht? Woll’n doch mal sehen, ob ich das nicht kann. Er hat gesagt, ich soll ihm nicht eher unter die Augen kommen, bis ich sie gefunden und zurückgebracht habe. Wenn ihr mich nicht verpetzt, kann ich einen ganz schönen Vorsprung herausschinden.“
    „Und was wird mit uns? Und mit den Eltern?“
    „Und mit Herrn Tiedjen ?“ fiel ihm Bille ins Wort. „Er hat uns an Herrn Hoffmann empfohlen! Bist du dir klar darüber, daß du einen riesigen Scherbenhaufen hinterläßt , wenn du jetzt mit Joy abhaust?“
    „Ach, laßt mich doch in Ruhe“, knurrte Daniel und stieß Simon von sich. „Ich weiß, was ich tue. Und ich hoffe, ihr laßt uns nicht im Stich.“ Damit sprang er in den Sattel und stob davon. Bille lief ihm ein paar Meter nach, als könne sie ihn aufhalten. Sie sah, wie er den Weg zum Wald einschlug, den sie vorhin gekommen waren. Ob Joy sich in der Burg versteckt hielt? Möglich war es schon.
    Bille sah nachdenklich hinter Daniel her, der jetzt zwischen den Bäumen verschwand. Ein paarmal tauchte Asterix wie ein schneeweißer hüpfender Punkt noch zwischen dem grünen Laub auf, dann war nichts mehr zu erkennen. Bille wandte sich entschlossen um und ging zum Haus hinüber.
    „Wo ist Herr Hoffmann?“ fragte sie Frau Albrecht, die in der Küche in ihren Töpfen rührte.
    „Oben, im Zimmer der Jungen. Was ist denn eigentlich los? Kommt ihr nicht zum Essen?“
    Bille trat in die Küche und zog die Tür hinter sich zu.
    „Es — es tut mir sehr leid, Frau Albrecht — ich meine, daß der Krach gerade hier bei Ihnen passiert ist. Sie waren so nett zu uns. Es geht um Joy — sie ist heimlich ausgerissen, um mit uns zu reiten, ihr Vater ist furchtbar wütend. Ich will versuchen, es wieder in Ordnung zu bringen.“
    Bille verließ die Küche, ehe Frau Albrecht noch etwas sagen konnte. Sie mußte ihr Gespräch mit Herrn Hoffmann schnell hinter sich bringen — ehe sie den Mut verlor.
    Herr Hoffmann stand am Fenster und starrte hinaus. Bille blieb unschlüssig an der Tür stehen.
    „Herr Hoffmann, ich... “, Bille mußte sich räuspern, „ich möchte gern mit Ihnen sprechen.“
    „Bitte... “ Herrn Hoffmanns Stimme klang kühl und unbeteiligt.
    „Ich weiß natürlich nicht, was zwischen Ihnen und Joy vorgefallen ist, und — und ich weiß auch nicht, was Sie uns eigentlich vorwerfen... “

    Herr Hoffmann lachte bitter auf.
    „... aber ich möchte eines klarstellen“, sagte Bille fest. „Wenn wir Joy aus Angst vor Ihnen nicht bei uns aufgenommen hätten, dann wäre sie allein weitergeritten. Sie war fest entschlossen, nicht ins Internat zu gehen. Jeder von uns hat versucht, mit ihr darüber zu reden — aber sie ließ sich von ihrem Plan nicht abbringen. Na ja, schließlich ist sie fast fünfzehn und kein kleines Kind mehr! Ist es denn ein Verbrechen, daß wir zu ihr gehalten haben? Wenn Sie jetzt nicht gekommen wären, hätten wir sie vielleicht überreden können, mit uns nach Buchenfeld zurückzureiten.“
    „So... “ Herr Hoffmann drehte sich um und lachte ironisch auf. „Dann bin ich also jetzt schuld daran, daß meine Tochter davonläuft und sich allein in der Welt herumtreibt.“
    Bille holte tief Luft. Sie durfte sich jetzt nicht kleinkriegen lassen!
    „Das habe ich nicht gesagt“, antwortete sie ruhig.
    „Joy und kein kleines Kind mehr!“ schnaubte Herr Hoffmann. „Kindischer kann man sich doch gar nicht benehmen! Erst die unverzeihliche Bummelei in der Schule — und ich habe sie gewarnt! Immer wieder habe ich sie gewarnt! Aber nein, das Reiten war ja wichtiger. Ich habe ihr angedroht, daß ich sie
    von ihrem Pferd trennen würde — nun ja, wer nicht hören will, muß fühlen!“
    „Joy hat genau das getan, was ich auch getan hätte“, sagte Bille entschlossen. „Ich liebe meine Eltern über alles, genauso wie Joy Sie liebt — und das weiß ich, sie hat es mir gesagt — aber wenn meine Eltern mich von den Pferden trennen und in ein Internat stecken würden, bloß weil mein Zeugnis nicht mehr von Einsern und Zweiern strotzt, ich würde auch davonlaufen, das schwöre ich Ihnen! Wissen Sie eigentlich, was für ein prima Kerl Joy ist? Ohne sie wären wir bei unserer Tour oft hilflos auf der Strecke geblieben! Joy ist geschickt, sie kann improvisieren, sie hat Phantasie
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