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Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Titel: Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross
Autoren: Tina Caspari
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und versteht was von Pferden, sie reitet besser als wir alle! Und ich bin überzeugt, sie beherrscht heute schon alles, was sie wissen muß, um eines Tages Ihren Hof und Ihr Gestüt zu übernehmen. Was wollen Sie eigentlich noch?“
    „Du bist ziemlich forsch, junge Dame“, sagte Herr Hoffmann und schaute Bille in einer Mischung aus Ärger und Neugierde an. „Was macht dich eigentlich so sicher?“
    Bille zögerte einen Augenblick.
    „Ich weiß nicht, ob ich sicher bin. Ich bin nur wütend. Einfach wütend darüber, daß jemand wie Sie, ein Pferdenarr und ein guter Reiter und auch sonst ganz okay... “
    Jetzt lächelte Herr Hoffmann zum erstenmal .
    „Oh, danke!“ sagte er.
    „... daß jemand wie Sie“, fuhr Bille unbeirrt fort, „der eine einzige Tochter hat, die Qualitäten besitzt, sie einfach abschiebt in ein Internat, weg von allem, was sie liebt — und bloß wegen ein paar schlechter Zensuren! Warum setzen Sie sich nicht einfach hin und pauken mit ihr?“
    „Das fehlte noch, ich habe gerade genug um die Ohren! Joy ist doch kein kleines Kind mehr... “
    „Ach!“
    „Na ja, ich meine, sie ist doch aus dem Alter raus, wo man ihre Hausaufgaben kontrollieren muß“, brummte Herr Hoffman n.
    „Na und? Ihre Freundinnen wohnen alle Kilometer weit entfernt, Geschwister hat sie keine und die Pferdepfleger können ihr schlecht lateinische Vokabeln abhören. Warum spielen Sie den gestrengen Vater und nicht lieber ihren Partner? Was wäre daran so verkehrt? Wollen Sie denn wirklich, daß Joy Sie verläßt?“
    „Mich verläßt? Wieso? Sie soll Disziplin lernen und ein anständiges Abitur machen. Ist das zuviel verlangt?“
    „Ich glaube, Sie haben immer noch nicht kapiert, was eigentlich los ist“, sagte Bille unglücklich. „Joy hat Sie verlassen, verstehen Sie das nicht! Und selbst wenn Sie sie mit der Polizei einfangen und nach Hause bringen lassen, haben Sie sie verloren. Dann — dann wird alles kaputt sein, zwischen Joy und Ihnen!“
    „So. Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“
    „Fahren Sie wieder nach Hause“, sagte Bille ruhig. „Geben Sie uns eine Chance, das in Ordnung zu bringen. Und — geben Sie Joy eine Chance.“
    Herr Hoffmann drehte sich wieder zum Fenster und schwieg. Bille stand unschlüssig hinter ihm und wagte sich nicht zu rühren.
    „Ich will darüber nachdenken“, sagte Herr Hoffmann nach einer Weile. „Laß mich jetzt allein.“
    Als Bille in die Küche kam, saßen Bettina, Simon und Florian am Tisch und stocherten lustlos in ihrem Essen herum.
    „Na?“ fragte Simon und schnitt eine Grimasse.
    „Vielleicht kommt doch noch alles in Ordnung. Habt ihr Zottel gefüttert?“
    „Klar.“
    „Dann reite ich jetzt los. Ich muß die beiden finden.“
    „Ich komme mit.“
    „Wir auch.“ Bettina sprang auf.
    „Nun iß doch erst mal was, Kind!“ sagte Frau Albrecht beschwörend zu Bille.
    „Nein — das kostet zuviel Zeit. Bitte, seien Sie nicht böse, aber... “
    „Ich heb dir was auf. Und den anderen beiden... “
    „Danke!“ Bille umarmte Frau Albrecht heftig. „Schade, daß Sie nicht bei uns in Wedenbruck wohnen“, sagte sie. „Am liebsten würde ich Sie mit nach Hause nehmen!“
    Wenige Minuten später waren sie wieder auf dem Weg zur Burgruine. Bille war sich ziemlich sicher, daß Daniel und Joy dort untergeschlüpft waren — und sie sollte sich nicht getäuscht haben. Daniel hatte das Kommen der Freunde vom Turm aus beobachtet und kam ihnen entgegen.
    „Was ist los? Wollt ihr mit uns kommen?“ rief er schon vom weitem.
    „Im Gegenteil. Wir wollen euch zurückholen“, sagte Bille und sprang aus dem Sattel. „Herr Hoffmann bereitet gerade seinen Rückzug vor. Ich habe mit ihm gesprochen.“
    „Er fährt wieder ab? Wie hast du das geschafft?“ fragte Joy.
    „Ich hoffe, er fährt. Aber ich glaube schon“, sagte Bille vorsichtig. Und dann erzählte sie Wort für Wort, wie sich das Gespräch abgespielt hatte.
    „Ehrlich gesagt ist mir vor meinem Mut selbst ein bißchen angst geworden“, schloß sie den Bericht. „Ich bin ganz schön auf ihn losgegangen.“
    Statt einer Antwort fiel Joy ihr um den Hals. Bille merkte, daß sie weinte.
    „Es ist alles so verdammt verkorkst“, sagte Joy leise. „Was soll ich bloß tun?“
    „Da fällt uns schon was ein“, gab Bille zur Antwort.
    Als sie auf den Hof zurückkehrten, war Herr Hoffmann abgefahren. Er hatte für Joy einen Brief bei Frau Albrecht zurückgelassen, in dem er ihr freistellte, mit den
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