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Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Titel: Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde
Autoren: Tina Caspari
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Büro eben.“
    „Die alte Klatschtante . . rutschte es Karlchen heraus.
    „Ach! Du hast es also gewußt! Und ich sollte es nicht erfahren, was? Wahrscheinlich sollte er irgendwann über Nacht verschwinden, um mir den Kummer eines langen Abschieds zu ersparen, wie? Tolle Idee! Weißt du vielleicht auch, wer ihn gekauft hat?“
    „Keine Ahnung . . stotterte Karlchen.
    „Ich glaub dir kein Wort. Aber das werde ich schon rauskriegen, verlaß dich drauf!“ Bille sprang schon in der Stallgasse auf und stob davon.
    Auf Peershof schien alles wie ausgestorben. Fräulein Fuchs öffnete Bille die Tür, ließ sie aber nicht hinein.
    „Die Kinder sind mit Frau Henrich in der Stadt, und Herr Henrich will nicht gestört werden“, sagte sie freundlich, aber bestimmt.
    „Na ja, kann man nichts machen. Schönen Gruß!“ sagte Bille kurz und sprang wieder in den Sattel.
    Ließ sich Bettina etwa verleugnen? Unsinn, so weit würde sie es doch nicht treiben. Einmal mußte die Wahrheit doch herauskommen! Bettina konnte sich nicht ewig vor ihr verstecken.
    Im Stall herrschte bedrücktes Schweigen, als Bille erschien. Sicher hatte Karlchen den anderen lang und breit Billes Ausbruch geschildert. Auch egal. Sie war viel zu traurig, als daß sie sich noch über irgend etwas hätte aufregen können.
    Übermorgen hatte sie Geburtstag. Ein schöner Geburtstag! Ach was, gar nicht daran denken. Den ganzen Tag verschlafen, sich einigeln, wie Bettina es getan hatte, das würde das Beste sein.

Billes dreizehnter Geburtstag

    Mutsch und Onkel Paul waren nicht bereit, ihn zu vergessen.
    „Freust du dich denn schon auf deinen Geburtstag?“ hatte Mutsch beim Abendbrot gefragt. „Ich habe mir frei genommen, damit wir den ganzen Nachmittag schön feiern können“, hatte sie strahlend erklärt.
    „Ich will aber nicht feiern! Ich habe keinen Grund zum Feiern, ich will allein sein und in Ruhe gelassen werden!“ hatte Bille weinerlich erwidert.
    „Ja, um Himmels willen, Kind!“ Onkel Paul hatte sie an sich gezogen und die ganze Geschichte aus ihr herausgeholt. Und dann hatte er ernst auf sie eingeredet und an ihre Vernunft appelliert. Hatte sie ermahnt, nicht so egoistisch zu sein und die Menschen, die sie liebten und ihr eine Freude machen wollten, nicht vor den Kopf zu stoßen — nur weil sie gerade Kummer hatte.
    Am nächsten Tag in der Schule sprach Bille kaum ein Wort. Bettina sah sie immer wieder von der Seite an, sagte aber auch nichts.
    Also hast du doch ein schlechtes Gewissen! dachte Bille. Recht geschieht’s dir, ich lasse dich schmoren! Dabei wünschte sie sehnsüchtig, Bettina würde von sich aus auf das Thema zu sprechen kommen, und das Ganze würde sich als ein dummer Irrtum erweisen.
    Am Morgen ihres Geburtstags schien alles zu sein wie an jedem anderen Tag. Sie war vor dem Frühstück in den Pferdestall hinübergefahren, um beim Füttern und Tränken zu helfen und zu beweisen, daß sie nicht die Absicht hatte, von ihrem Geburtstag Notiz zu nehmen. Aber als dann wirklich nichts Besonderes geschah, war sie doch ein bißchen enttäuscht. Petersen, Hubert und Karlchen gratulierten ihr zwar im Vorübergehen, schienen aber ganz und gar mit ihren eigenen Problemen beschäftigt zu sein.
    Zu Hause wartete Mutsch mit dem Frühstück. Auf dem Tisch stand ein Napfkuchen mit einer Kerze darin und daneben ein Blumenstrauß. Mutsch schloß sie in die Arme und drückte sie fest an sich.
    „Mein großes Mädchen, ich bin sehr stolz auf dich. Und ich wünsche dir ein besonders schönes, glückliches neues Lebensjahr! Komm auch in Zukunft immer zu mir, wenn dich der Schuh drückt, versprichst du mir das?“
    Bille war jämmerlich zumute, sie zwang sich zu einem Lächeln, aber keine Minute konnte sie ihren Kummer vergessen.
    In der Schule ließ sie die Gratulationen von Mitschülerinnen, Freundinnen und Lehrern gleichgültig über sich ergehen und schluckte das aufsteigende Gefühl des Gekränktseins hinunter, als weder Bettina noch Helga sie fragten, ob sie am Nachmittag kommen dürften.
    Vor dem Schultor erwartete sie Onkel Paul. Er umarmte sie lang, wünschte ihr Glück und alles mögliche andere, sie mochte es gar nicht mehr hören. Dann sagte er: „Deine Mutter hat mich beauftragt, dich heute zum Essen auszuführen, junge Dame. Sie hat noch zu tun.“
    „Aber Onkel Paul, das ist doch nicht nötig“, wehrte Bille lahm ab.
    „Und ob das nötig ist. Mutsch kann dich nämlich zu Hause jetzt gar nicht gebrauchen.“
    Sie packten Billes
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