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Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Titel: Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde
Autoren: Tina Caspari
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überlegen, wem der Wagen gehörte, wurde die Bürotür von innen geöffnet.
    „Bettina! Herr Henrich — ich wußte gar nicht, daß Sie hier sind. .stotterte Bille.
    Bettina sah verlegen an Bille vorbei.
    „Wir hatten etwas miteinander zu besprechen“, erklärte Herr Henrich und schüttelte Herrn Tiedjen zum Abschied die Hand.
    „Ja, du — entschuldige, aber wir müssen sofort wieder nach Peershof zurück“, sagte Bettina. „Bis morgen!“ Damit sprang sie die Stufen hinunter und lief Herrn Henrich voraus zum Auto.
    Was hatte sie nur? Komisch...
    „Du wolltest zu mir?“ fragte Herr Tiedjen lächelnd. „Komm rein. Was hast du auf dem Herzen?“
    Bille folgte ihm ins Büro, immer noch verwirrt von der unerwarteten Begegnung. Herr Tiedjen bemerkte es.
    »Ich habe gerade sehr viel Gutes über dich gehört. Herr
    Henrich meint, ohne dich hätte es Bettina nie geschafft. Ich freue mich, daß du damals meiner Bitte gefolgt bist und so tapfer durchgehalten hast. Leicht scheint es nicht gewesen zu sein.“
    „Nein, das war es wirklich nicht“, gab Bille zu. „Vielleicht hätte ich sogar aufgegeben, wenn mir Bettina nicht so gut gefallen hätte. Ich konnte sie verstehen. Wenn man mich hier wegbringen würde, dann würde ich mich vielleicht genauso benehmen.“
    „Ja, das traue ich dir zu. Aber du wolltest etwas mit mir besprechen — schieß los!“
    Bille schluckte. „Ja, es gibt da etwas, was ich Sie schon lange einmal fragen wollte, aber ehrlich gesagt, habe ich mich einfach nicht getraut.“
    „Nanu, ich dachte, wir wären Freunde!“
    Bille wurde rot.
    „Also — es geht darum: Die Peershofer Jungen haben mir gesagt, daß Sie noch nie einen Schüler angenommen haben. Sic sind ein bißchen eifersüchtig auf mich, weil ich von Ihnen unterrichtet werde und sie nicht. Die drei reiten sehr gut, vor allem Simon, und sie lieben Pferde genauso wie ich... und...“
    „Übrigens, Daniel, Simon und Florian wissen nichts davon, daß ich mit Ihnen spreche, Sie können also ruhig nein sagen.“
    „So, kann ich das, das tröstet mich.“ Um Herrn Tiedjens Mundwinkel zuckte es verräterisch, aber er ließ Bille schmoren.
    „Ja, aber schließlich sind es meine Freunde — genau wie Bettina —, und fragen schadet schließlich nichts, und — wissen Sie, daß es Simons allergrößter Herzenswunsch ist, von Ihnen unterrichtet zu werden?“
    „Das wußte ich nicht. Nach allem, was du mir da eben gesagt hast, nehme ich an, du wolltest mich bitten, daß ich die drei Henrich-Brüder ebenfalls unterrichte.“
    „Habe ich das nicht gesagt?“
    „Durch die Blume“, sagte Herr Tiedjen lächelnd. „Seid ihr euch eigentlich klar darüber, daß ich gar kein richtiger Reitlehrer bin?“
    „Das ist nicht wahr“, erwiderte Bille empört. „Sie sind der Beste, den es auf der ganzen Welt gibt! Und das sage nicht nur ich.“
    „Tja, wenn ihr so fest davon überzeugt seid, dann — vielleicht sollte ich mir wirklich allmählich meinen Nachwuchs heranbilden, für die Zeit, wenn ich selbst nicht mehr auf Turnieren starten kann. Schließlich sollen meine Pferde die besten Reiter bekommen. Du sagst, die Jungen reiten gut?“
    „Sehr gut.“
    „Na schön, ich werde sie mir mal ansehen. Lade sie zum Sonntag vormittag mit ihren Pferden hierher ein.“
    „Wirklich? Klasse!“ Ohne Umstände fiel Bille ihm um den Hals. Herr Tiedjen drückte sie fest an sich.
    „So ist’s recht. Ich mag nicht immer wie ein lebendes Denkmal behandelt werden.“ Er nahm sie bei den Armen, schob sie ein Stück von sich weg und sah ihr in die Augen. „Und ich möchte dich wie eine große Tochter behandeln dürfen. Dazu gehört auch, daß ich dir Dinge sage, die du vielleicht nicht so gern hörst. Du hast deine Lehrlingszeit bisher mit Auszeichnung absolviert, Reiterlein, was dein reiterisches Können betrifft, deine Pferdepflege und Stallarbeit — und vor allem menschlich. Aber du arbeitest mir zuviel . Du wirst in Zukunft, bitte, im Stall nur noch die Hälfte tun und...“
    „Aber das ist doch keine Arbeit“, wehrte sich Bille, „es macht mir einfach Spaß!“
    „Laß mich bitte ausreden. Du wirst nur noch die Hälfte tun, und dafür wirst du angemessen bezahlt werden. Petersen wird mit dir die Stunden ausmachen und der Sekretärin mitteilen,wann du im Stall geholfen hast. Ich kann keine unausgeschlafene, überarbeitete Schülerin gebrauchen — und meinen Pferden will ich sie nicht zumuten. Für das Reiten brauchst du Kraft, gute Nerven und einen
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