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Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Titel: Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde
Autoren: Tina Caspari
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weit und breit nichts zu sehen. Und auch der Sack war nicht aufzufinden, weder mit noch ohne Pony. Einer nach dem anderen gab die Suche enttäuscht auf und lief zum Krug hinüber, in der Hoffnung, die anderen hätten vielleicht mehr Glück gehabt. Sankt Martin hockte brütend auf einer Kiste mit leeren Flaschen und konnte die Tränen der Wut kaum zurückhalten, als schließlich Kuddel als letzter auf den Hof geschlichen kam und auch er seinen Mißerfolg bei der Suche nach dem verlorenen Schatz eingestehen mußte.
    Entferntes Hufetrappeln weckte neue Hoffnung in ihnen. Bille kam in den Hof getrabt und klopfte ihrem Pony glücklich den Hals.
    „Gott sei Dank!“ rief sie schon von weitem. „Es ist noch mal gutgegangen. Zottel kam mir auf der Groß- Willmsdorfer Allee entgegen. Er muß auf halbem Weg umgekehrt sein — vielleicht hatte er ein schlechtes Gewissen, daß er mich im Stich gelassen hat, und wollte mich abholen.“
    „Und der Sack?“ riefen die Jungen wie aus einem Munde. „Welcher Sack? Ach so, daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Keine Ahnung, er war nicht mehr auf seinem Sattel.“
    „Verdammt!“ Jens haute wütend auf das leere Blechfaß , das neben ihm stand. „Also war es doch diese blöde Bande. Sie haben das Pony losgebunden und den Sack geklaut. Das bedeutet Krieg, Männer!“
    „Sei nicht albern“, sagte Bille verächtlich. „Wegen der paar Süßigkeiten. Stell dir vor, Zottel wäre auf die Hauptstraße gerannt und von einem Auto angefahren worden.“
    „Egal“, knurrte Jens, „ das lassen wir uns nicht gefallen.“
    „Unsere Rache wird fürchterlich sein!“ bestätigte Kuddel düster.
    „Na, das ist euer Problem. Zottel und ich müssen jetzt nach Hause. Mal sehen, wie ich den armen Kerl wieder sauberkriege.“

    „Sieh mal an, da isser ja wieder!“ rief Hubert überrascht, als Bille mit Zottel in den Stall kam. „War vor ‘ner halben Stunde schon mal da. Als ich kam und seine Box zumachen wollte, hat er wieder kehrtgemacht! Wie sieht der überhaupt aus?“
    „Er ist noch in Kostüm und Maske“, erklärte Bille.
    Zottel hatte es ungewöhnlich eilig, in seine Box zu kommen. Dort fing er eifrig an, im Stroh zu scharren. Unter dem Stroh wölbte sich etwas, das Zottel energisch mit Zähnen und Vorderbeinen bearbeitete. Unter seinen Hufen kamen Apfel und Kekse zum Vorschein. Bille rettete schnell eine Schachtel Pralinen vor seinem Zugriff.
    „Du alter Gauner, das darf doch nicht wahr sein! Hast erst die Beute in Sicherheit gebracht und mich dann seelenruhig abgeholt!“ Bille steckte sich eine Praline in den Mund, während Zottel glücklich an einem Rosinenbrötchen kaute. „Na warte!“ kicherte sie. „Wenn das die Jungen erfahren! Ihre Rache wird fürchterlich sein’“

Bille faßt einen Entschluß

    Von den drei Brüdern ritt der sensible Simon am besten. In seinem ein wenig schmächtig wirkenden Körper steckte mehr Energie, als die beiden anderen zusammen besaßen.
    „Du verstehst dich auf die Geheimsprache der Pferde wie Herr Tiedjen . Ich glaube, du verständigst dich mit deinem Pünktchen mehr durch Gedankenübertragung als durch sichtbare Hilfen. Es würde mich nicht wundern, wenn du einmal genauso ein berühmter Reiter werden würdest wie er“, sagte Bille eines Tages zu ihm, als sie ihm beim Springen zugeschaut hatte.
    Simon wurde rot vor Freude. „Meinst du wirklich? Aber um das zu schaffen, müßte ich . . er brach ab und seufzte.
    „Was hast du?“
    „Ach...“ Simon hob die Schultern und starrte auf seine Stiefelspitzen. „Weißt du eigentlich, daß ich wahnsinnig eifersüchtig auf dich bin?“
    „Auf mich? Wieso?“
    „Weil Herr Tiedjen dich unterrichtet. Wie hast du das bloß fertiggebracht?“
    „Gar nicht. Er hat es mir einfach angeboten.“
    „Einfach so?“
    „Nein — natürlich nicht“, gestand Bille. „Ich habe lange Zeit bei ihm im Stall geholfen, ohne daß ich gewagt habe, ihn anzusprechen. Aber eines Tages ergab sich die Gelegenheit. Und da habe ich ihm von meiner Sehnsucht, reiten zu lernen, erzählt. Und auch, daß meine Mutter so dagegen sei. Na ja — er muß gewußt haben, daß ich für ihn und seine Pferde durchs Feuer gehen würde. Jedenfalls ist er zu meiner Mutter gegangen und hat ihre Erlaubnis eingeholt.“
    „Toll. Ich würde mich nie trauen, ihn um Reitstunden zu bitten. Dabei gibt es nichts auf der Welt, was ich mir mehr wünsche!“
    „Warum traust du dich dann nicht?“
    „Du lieber Himmel, ich bring es einfach nicht
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