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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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Gebäckstücke fast heruntergefallen wären.
    „Sophie.“ Max nahm den Teller entgegen und stellte ihn auf dem Tisch ab, um anschließend nach ihrer Hand zu greifen. „Das ist etwas ganz anderes“, argumentierte er.
    „Ist es das?“ Ärgerlich funkelte sie ihn an. „Max, ist dir eigentlich klar, wie sehr wir uns um dich sorgen, die Mädchen und ich? Meinst du nicht, dass es an der Zeit wäre, langsam über eine etwas ungefährlichere Tätigkeit nachzudenken?“ Sophie wusste, dass sie sich die Frage auch sparen konnte. Schließlich war Max’ Beruf sein Leben. Seit Sophie ihn kannte, war das so.
    „Jetzt, wo du es sagst … darüber habe ich mir tatsächlich in letzter Zeit Gedanken gemacht“, gestand er.
    Erschrocken sah sie ihn an. „Du machst ja wohl Witze!“
    „Nein, absolut nicht. Das ist sogar einer der Gründe, aus denen ich nach Hause gekommen bin. Ich wollte mir Zeit nehmen, um meine Wunden richtig verheilen zu lassen und über Berufsalternativen nachzudenken. Als ich also in meine Wohnung kam und dort die Nachricht der Mädchen auf dem Anrufbeantworter hörte, habe ich das als Zeichen gesehen. Dafür, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, mich darum zu kümmern.“
    „Ach so“, erwiderte Sophie. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie ihm glauben sollte, denn was er da sagte, klang so gar nicht nach dem Max, den sie kannte. Vielleicht ist er ja noch schlimmer verletzt, als er mir gegenüber zugeben will, dachte sie und musterte ihn erneut von oben bis unten.
    „Sophie, nun hör mir mal zu. Ich habe so ungefähr alles getan, was ich mir jemals vorgenommen hatte. Ich habe alles erreicht, was sich in meiner Position erreichen lässt. Ich habe alle Preise gewonnen, die ich gewinnen wollte, dazu einen hervorragenden Ruf und außerdem eine Menge erlebt. Die wenigsten Männer kommen in ihrem Beruf so weit, also habe ich mir gedacht, dass jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt gekommen ist, mir über andere Möglichkeiten Gedanken zu machen.“ Er lächelte. „Schließlich gibt es außer dem Beruf auch noch andere wichtige Dinge im Leben.“
    „Ich hätte nie damit gerechnet, dass du jemals in Erwägung ziehen würdest, deinen Beruf aufzugeben.“
    „Na ja, ich würde wohl nicht so weit gehen, ihn ganz aufzugeben. Ich habe bloß darüber nachgedacht, ihn einmal auf eine andere Art auszuüben … sodass ich auch noch Zeit für andere Dinge habe … neben der Arbeit“, sagte Max.
    Auf gar keinen Fall redet so der Max, den ich kenne, dachte Sophie. Der Max, den ich kenne, könnte es nämlich gar nicht erwarten, sofort wieder hinaus in die Weltgeschichte zu ziehen … direkt an den nächsten Krisenherd, wo auch immer es gerade am heißesten hergeht.
    Der Max, den sie stattdessen vor sich hatte, verwirrte sie und machte sie außerdem schrecklich nervös. „Klingt ja ganz so, als hättest du schon über alles nachgedacht“, bemerkte Sophie vorsichtig und rieb sich den Nacken, der schon wieder zu kribbeln begonnen hatte.
    „Ein bisschen“, bestätigte Max und wandte sich ihr zu, um ihren Blick zu erwidern. „Um ganz ehrlich zu sein, habe ich in letzter Zeit sogar sehr gründlich über sehr viele Dinge nachgedacht, Sophie. Dinge, die ich vielleicht viel zu lange vernachlässigt habe“, sagte er gedankenverloren.
    Sophie runzelte die Stirn. „Aha“, sagte sie und entzog ihm die Hand, um sich ihren Kaffeebecher zu nehmen. Was sollte sie dazu bloß sagen? Sie hatte bestimmt nicht vor, in seinem Privatleben herumzubohren, aber ganz offensichtlich war irgendetwas mit ihm los.
    Max lächelte, nahm ebenfalls seinen Kaffeebecher hoch und trank einen Schluck. „Na ja, mein Agent wird schon seit Jahren von verschiedenen Verlagen kontaktiert, die sich für meine Lebensgeschichte interessieren.“
    „Dann überlegst du also, ein Buch zu schreiben?“, fragte Sophie überrascht und erfreut zugleich.
    „Ja, aber ich denke auch wirklich nur darüber nach“, entgegnete er vorsichtig. „Ich bin mir nämlich gar nicht sicher, ob ich wirklich in der Lage wäre, ein ganzes Buch zu schreiben.“
    „Okay, aber es wäre doch eine Möglichkeit“, meinte Sophie.
    „Stimmt. Außerdem kann ich immer noch Kurse geben“, fügte er hinzu. „Seit Jahren liegen mir verschiedene Universitäten und weiterführende Schulen damit in den Ohren. Bisher habe ich mir darüber keine weiteren Gedanken gemacht, weil ich das Unterrichten für so eine Art Ruhestandstätigkeit halte … etwas, das man macht, wenn man sich von den
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