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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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Arbeitsmantel musste dies Dr. Britain sein.
    „Nein, ich bin Paul Sinclair“, verbesserte Sin. „Wie geht es ihr?“
    „Einigermaßen“, beruhigte ihn der Arzt. „Kommen Sie in mein Büro. Dort werde ich Ihnen alles erklären.“
    Erleichtert folgte Sin ihm über den Flur in ein kleines Büro, das mit Stahlsesseln mit grünen Plastiksitzen ausgestattet war. Bobbi wäre von diesem Anblick entsetzt, dachte Sin zerstreut.
    Britain schloss die Tür und forderte Sin auf, Platz zu nehmen, während er sich hinter einen metallenen Schreibtisch setzte, der übersät war mit allerlei Unterlagen. „Sie sind der Vater?“
    Sin hatte anderthalb Stunden Zeit gehabt, sich die Antwort zusammenzureimen. „Ja“, sagte er.
    Dr. Britain legte die Brille beiseite und musterte Sin. „Was Barbara zugestoßen ist, ist nichts Ungewöhnliches und in den meisten Fällen nicht schwer zu reparieren.“
    Sin staunte zunächst. Barbara? Doch dann verstand er. Barbara war Bobbis Taufname.
    „Bei Barbara haben vorzeitig Wehen eingesetzt“, fuhr Britain fort. „Aus Gründen, die wir nicht immer kennen, versucht die Gebärmutter, das Baby vorzeitig abzustoßen. Manchmal, wie in diesem Fall, geschieht dies lange vor der Zeit. Ich habe Magnesiumsulfat verordnet, was die Wehen stoppen soll. Eine Reaktion ist bereits zu bemerken.“
    „Also ist die Gefahr vorbei?“
    „Für den Moment. Man weiß nie, ob damit das Problem für die gesamte Dauer der Schwangerschaft aus der Welt ist. Oftmals wiederholt sich der Prozess. Ich werde ihr ein Medikament verschreiben, das sie viermal am Tag einnehmen muss. Heute Nacht würde ich sie allerdings gern noch hierbehalten.“
    „Aber es geht ihr gut?“
    Der Arzt lächelte. „Sie scheint eine sehr starke, unabhängige Person zu sein. Nachdem wir ihr versicherten, dass ihrem Baby nichts fehlte, regte sie die Tatsache, nicht mit dem Weinen aufhören zu können, mehr auf als die Schmerzen, die sie erleiden musste.“
    Sin stand auf. „Ja. Das ist eine ausgezeichnete Beschreibung. Darf ich sie sehen?“
    „Nur für ein paar Minuten. Folgen Sie mir.“
    Der Arzt führte Sin zu einem Raum mit zwei Betten. Er deutete auf das Bett am Fenster und ging hinaus.
    Und dann stand Sin vor ihr. Bobbi war an einen Apparat angeschlossen worden, der die Funktionen ihres Körpers aufzeichnete. In ihrem Bett mit den Gittern zu beiden Seiten ihres Körpers, wirkte sie erschreckend blass und zerbrechlich.
    „Hallo“, flüsterte Sin.
    Bobbi hob einen Arm, als wollte sie seine Hand berühren, die auf dem Gitter ruhte.
    Sin glättete ihre Decke. „Wie fühlst du dich, Bobbi?“
    „Inzwischen recht gut. Sie haben mich mit allen möglichen Sachen vollgepumpt.“ Sie lächelte matt. „Übrigens, vielen Dank, Sin.“
    „Dafür, dass ich dich in diese Situation gebracht habe?“, fragte er leise.
    Bobbi schaute ihm in die Augen. „Du stellst eine Vermutung an, von der du nicht genau weißt, ob sie zutrifft. Ich habe nicht gesagt, dass es dein Baby ist.“
    „Ich bin eben cleverer, als ich aussehe.“
    „Okay.“ Bobbi setzte sich aufrecht gegen die Kissenwand und räusperte sich. „Dem Baby geht es gut. Es gibt keinen Grund zur Aufregung. Auch ich werde okay sein. Diese Situation ändert nichts. Es ist mein Baby. Auch wenn du dich verantwortlich fühlen magst, ich versichere dir, ich werde mich hervorragend um das Kind kümmern. Ich entbinde dich aller Verpflichtungen uns beiden gegenüber. Wenn du willst, gebe ich dir das auch schriftlich. Sicher erwartet ein Anwalt, dass alles gesetzlich geregelt wird.“
    Sin ließ eine halbe Minute verstreichen, während der er sich klarmachte, dass Bobbi gerade ein traumatisches Erlebnis gehabt hatte und von der Einnahme verschiedener Medikamente gehindert wurde, logisch zu denken. „Ich glaube, darüber unterhalten wir uns lieber, wenn du entlassen wirst.“
    „Wir werden uns überhaupt nicht darüber unterhalten.“ Bobbi gähnte. „Ich danke dir, dass du mich hergebracht hast, aber ansonsten hast du nichts mit der Angelegenheit zu tun.“
    „Schlaf dich erst einmal aus“, schlug Sin vor und ging zur Tür. „Ich sehe dich morgen früh.“
    „Sinclair …“
    „Ich dachte, meine Vermieterin würde kommen und mich abholen.“, sagte Bobbi vorwurfsvoll, als Sin sie aus dem Rollstuhl hob. „Ich hatte die Krankenschwester extra gebeten, sie anzurufen.“
    Sin setzte Bobbi auf den Beifahrersitz seines blaumetallic schimmernden Wagen und winkte der Krankenschwester freundlich zu.
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